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Tauberbischofsheim: Tauberbischofsheim wählt: Sieben Kandidaten stellen sich vor

Tauberbischofsheim

Tauberbischofsheim wählt: Sieben Kandidaten stellen sich vor

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    In der Tauberbischofsheimer Stadthalle stellten sich die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl vor. Da zahlreiche Bürger diese Gelegenheit nutzten, sich vor der Wahl an diesem Sonntag zu informieren, wurde die Veranstaltung zugleich in die Grünewaldhalle übertragen.
    In der Tauberbischofsheimer Stadthalle stellten sich die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl vor. Da zahlreiche Bürger diese Gelegenheit nutzten, sich vor der Wahl an diesem Sonntag zu informieren, wurde die Veranstaltung zugleich in die Grünewaldhalle übertragen. Foto: Matthias Ernst

    Sechs Männer und eine Frau bewerben sich am 30. Juni um das Amt des Tauberbischofsheimer Bürgermeisters. Bereits eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn war die dortige Stadthalle voll besetzt. Wer jetzt noch zur Vorstellung der Kandidaten wollte, musste in die Grünewaldhalle ausweichen. Dorthin wurde die Vorstellung live übertragen. An beiden Orten waren so rund 1300 interessierte Zuhörer dabei. Zuvor hatten die Bewerber vor allem Hauswahlkampf betrieben und sich bei Ortsrundgängen die Probleme der Wähler angehört.

    Stadthalle war schon eine halbe Stunde vor Beginn voll

    In der Stadt an der Tauber amtiert Wolfgang Vockel seit 1995 als Bürgermeister. Der 63-Jährige bewirbt sich erneut. "Ich bin beeindruckt von der großen Teilnahme", begann er seine auf acht Minuten begrenzte Vorstellungsrede. Über die Vorgabe wachte Elmar Hilbert als stellvertretender Vorsitzender des Wahlausschusses. Nachdem sich alle Kandidaten vorgestellt hatten, kamen die Bürger mit Fragen zu Wort, die von allen beantwortet wurden. Dabei zeigten sich neben Unterschieden auch einige Gemeinsamkeiten.

    Die Vorstellungsrunde fand in der Reihenfolge statt, in der zuvor die Bewerbungen abgegeben worden waren, so dass Amtsinhaber Vockel zuerst seine Vorstellungen über die Zukunft der Stadt und seiner Ortsteile vortragen konnte. Er verspüre immer noch Lust auf Kommunalpolitik, habe noch lange nicht genug und weitere Visionen für die Zukunft. Vor allem die Gestaltung der Stadt, die Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben und der Ausbau des "urbanen Gebiets" stehen auf seiner Agenda.

    Kandidaten beklagen fehlendes Angebot für Jugendliche 

    Einen anderen Ansatz wählte Patrick Kowatsch: Der 25-jährige Industriekaufmann und Auszubildende zum Kfz-Mechatroniker ließ "sein Herz für die Heimat" schlagen. 2016 kehrte Kowatsch aus der Großstadt nach Tauberbischofsheim zurück und will in seiner Heimatstadt mehr für die Jugend und eine hohe Lebensqualität für alle Bevölkerungsschichten erreichen. Er sehe großes Potential in den Ortsteilen, die teilweise als Vorbild für die Kernstadt gelten könnten.

    Realschullehrer Michael Schmid gab zu, dass es "eine echte Herausforderung" sei, Bürgermeister zu sein. Aber dieser will er sich gern stellen. Vor allem bei der Jugend- und Familienpolitik möchte er anpacken. In Tauberbischofsheim gebe es kein echtes Angebot für Jugendliche. Das stellte nicht nur er fest, sondern auch die anderen Kandidaten.

    Mehr Beteiligung der Bürger bei den Entscheidungen

    Als Gesundheitsökonom und Unternehmensberater lebt Dr. Matthias Blümm seit 46 Jahren in Tauberbischofsheim. Eine Bürgerbeteiligung als "wesentlichste Grundlage meiner Vision" stellte er in den Mittelpunkt seiner Vorstellung. Die vermisst Blümm in der Stadt. Vieles werde entschieden, ohne dem Bürger zu erklären, warum die Entscheidung so getroffen werde. Er sprach sich explizit für den Erhalt des Hallenbads aus – ein Thema, das viele Bürger in der Stadt beschäftigt. Ebenso werde sein Fokus auf dem Tourismus und einer Belebung der Innenstadt liegen.

    Kein Stuhl blieb leer in der Stadthalle. Auch die Grünewaldhalle war voll besetzt. Das zeugte von einem regen Interesse der Tauberbischofsheimer Bürger an der Bürgermeisterwahl.
    Kein Stuhl blieb leer in der Stadthalle. Auch die Grünewaldhalle war voll besetzt. Das zeugte von einem regen Interesse der Tauberbischofsheimer Bürger an der Bürgermeisterwahl. Foto: Matthias Ernst

    Stefan Konietzny habe bei seinem Wahlkampf an den Haustüren oft gehört, dass der Bürger wieder ernst genommen und in Entscheidungen eingebunden werden wolle. "Lassen sie uns gemeinsam die Innenstadt neu denken, wir müssen es nur wagen", rief der gelernte Steinmetz und Bauingenieur zum Dialog auf. "Es müssen nicht immer die großen Lösungen sein", sagte er im Hinblick auf neue Stellplätze für Wohnmobile oder die Einführung eines Leerstandskatasters.

    Mit Anette Schmidt bewirbt sich auch eine Frau um das Amt. Sie ist aktuell Bürgermeisterin von Großrinderfeld, aber kann sich eine Rückkehr in ihre Heimatstadt sehr gut vorstellen. Vor allem mit Zuhören und dem Zugehen auf die Bürger will sie punkten: "Der Kern und das Potential einer Stadt sind ihre Menschen, jeder einzelne von ihnen." Gleichzeitig trug Schmidt konkrete Vorstellungen vor, wie sich die Stadt entwickeln lasse.

    Bewerber wollen Tauberbischofsheimer Vereine stärken

    Auch Harald Gehrig stellt sich am 30. Juni zur Wahl. Der 65-Jährige war bis vor kurzem Botschafter in Madagaskar. Nun will sich "mit ganzer Kraft" für seine Heimatstadt einsetzen. Da er beruflich noch im Ausland weilte, konnte er bisher kaum Wahlkampf betreiben. Für ihn sei eine "solidarische Stadt" oberste Prämisse. Wie alle Kandidaten erkannte er, dass die städtischen Vereine als wichtiger Bestandteil bei der Integration aller Bürger gestärkt werden müssen.

    Am Ende brachte es Schmidt auf den Punkt: "Gehen sie am Sonntag zur Wahl. Nutzen sie ihre Stimme und warten sie nicht auf den vielfach angesprochenen zweiten Wahlgang". Der könnte notwendig werden, falls keiner der sieben Kandidaten im ersten Anlauf die absolute Mehrheit erreicht.

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