"Die Menschen hatten einen Fixpunkt in der TauberPhilharmonie, da wir durch unsere baulichen Gegebenheiten und das Programm, das wir aufgestellt hatten, fast immer ein Angebot machen konnten", blickte Intendant Johannes Mnich zu Beginn der Pressekonferenz auf die Saison 2021/2022 zurück.
Die TauberPhilharmonie sei dabei immer zweierlei gewesen: Ein Ort, der allerhöchste musikalische Qualität und herausragende Künstlerinnen und Künstler vorweisen konnte, zudem ein Ort regionaler Gemeinschaft. Als Beispiel führte er das "Made in Main-Tauber"-Festival (MiMT-Festival) auf, "bei dem wir die Lebens- und Liebenswürdigkeit dieser Region gefeiert und sehr viel positives Feedback erhalten haben, sodass wir es nächstes Jahr wiederholen wollen".
Blasmusik und Tanz als Schwerpunkt
Die Begrifflichkeiten "Inspiration und Begegnung" hätten ihn bei seiner Arbeit an der Programmzustellung der kommenden Spielzeit begleitet. Folgendes sei für die Saison, die am 1. Oktober 2022 beginnt und am 15. Juli 2023 endet, herausgekommen: "Wir wollen das bewährte Konzept beibehalten. Das bedeutet, dass wir von fast allem etwas anbieten und uns nicht auf eine einzige Spielart festlegen wollen."
Es solle Jung und Alt, Menschen aus der Region und weit darüber hinaus ansprechen, Schwerpunkte seien Tanz und Blasmusik. "Wir haben gemerkt, dass die zur DNA des Landkreises dazugehört. Wir wollen zeigen, Blasmusik ist so viel mehr als Walzer, Polka und Marsch und sie vielfältiger abbilden."
Unter anderem sei dafür die kleine Besetzung der Egerländer in Weikersheim zu Gast. Den Auftakt zur Blasmusikreihe macht das Ensemble Mnozil Brass, das schon einmal in der TauberPhilharmonie aufgetreten sei: "Das sind sieben Weltklasse-Musiker, die einen atemberaubenden Mix aus Comedy, Musik, Theater und Zirkus spielen."
Großzügige Bundesförderung
"Durch eine großzügige Bundesförderung haben wir die Möglichkeit, die neue Sparte Tanz in der TauberPhilharmonie zu etablieren, die das Publikum interaktiv und partizipativ mitnehmen soll." Rund 40 Menschen aus der Region hätten zum Beispiel die Möglichkeit, gemeinsam mit Patricia Carolin Mai das Stück "HAMONIM" zu erarbeiten, das im November zur Aufführung komme.
Johannes Mnich ging auf ausgewählte Konzernhighlights ein und betonte, der Auftakt am 1. Oktober werde von Igor Levit, "einem der größten Pianisten unserer Zeit" gestaltet. Zum nächsten Künstler meinte Mnich: "Wir sind eine Anstalt des öffentlichen Rechts, deshalb ist es nur naheliegend, jemanden aus der Anstalt dazuhaben: Max Uthoff."
Wiener und Berliner Philharmoniker
Im März komme mit Max Mutzke ein aus dem Fernsehen bekannter Musiker, der mit dem TKVR-Ensemble auftrete - so wie Max Herre bei seinem Auftritt. Hinter Concerto Melante verstecken sich die Berliner Philharmoniker in einer Kammerorchesterbesetzung. Ins Schwärmen geriet er zudem bei Isabelle Faust: "In meinen Augen die größte lebende Geigerin." Zum Saisonfinale präsentieren sich die Philharmonix, ein Zusammenschluss der Wiener und Berliner Philharmoniker, die Musik von Bands wie Queen covern.
Elisa Heiligers, Marketing und Kommunikation, übernahm die Vorstellung des städtischen Kulturprogramms. Die Schwerpunkte seien hier Kabarett und Varieté unter anderem mit den Künstlern Heinrich Del Core und Rolf Miller. Außerdem gebe es wieder viele Angebote für Kinder und Familien in der TauberPhilharmonie, meinte Johannes Mnich: "Wir freuen uns zum Beispiel sehr, dass Checker Tobi mit großem Orchester hier sein wird."
Einfluss des Ukraine-Krieges
Danach gingen Johannes Mnich und Elisa Heiligers noch auf die Illustrationen und Grafiken auf und im Programmbuch ein: "Für uns war der Krieg in der Ukraine ein Schock und wir haben uns gefragt, wie wir mit dieser Situation umgehen sollen. Wir haben eine Ukrainerin gefunden, Ira Lysenko, 32 Jahre alt, sie hat in Kiew gelebt und musste flüchten, sie lebt nun in Brandenburg. Wir haben sie gebeten, die Illustrationen und Saisongrafiken zu erstellen und waren überwältigt davon, was sie aus den Stichworten 'Haus für alle', Blasmusik und Tanz gemacht hat."
Der Vorverkauf für die Spielzeit 2022/2023 startet am 8. Juli.