Als sich im Jahr 2007 eine kleine Gruppe von „Togo-Fans“ in Königheim und Neubrunn erstmals zusammensetzte, um die Organisation eines Hilfsgütertransportes für das kleine westafrikanische Land Togo zu besprechen, ahnte niemand, dass es sich nicht um eine Eintagsfliege handeln würde. Über ihre Aktionen informiert die Königheimer/ Neubrunner Togogruppe in einer Pressemitteilung, der folgender Text entnommen ist.
Erste Kontakte zu Pater Marian Schwark, einem langjährigen Missionar in Togo, hatten den Bedarf an Sachspenden vor allem im Schulbereich deutlich gemacht. Die meisten Kinder in Togo drängen sich in behelfsmäßigen Lehmhütten oder sogar nur unter Blätterdächern. Sie sitzen auf grob gehobelten Brettern als Schulbank zusammen, und müssen sich ohne Hefte und Bücher den Lehrstoff mit einer Schiefertafel oder nur durch Auswendiglernen von der Tafel aneignen. Eine kaum vorstellbare Situation.
VS in Tauberbischofsheim spendete viele Möbel
Allen Teilnehmern der Besprechung war klar: Hier soll Abhilfe geschaffen werden. Jeder war sofort bereit zu helfen. So konnte rasch eine kostenlose Lagerhalle zum Sammeln der Hilfsgüter gefunden werden. Die Ansprechpartner für die richtigen Sachspenden, also vor allem Schulbedarf, mussten ermittelt werden. Was lag da näher, als sich an die Vereinigte Spezialmöbelfabriken VS in Tauberbischofsheim zu wenden. Die Bitte um Unterstützung stieß auf offene Ohren: Die Firmenleitung bot an, eine große Menge an Schultischen und Stühlen kostenlos zu spenden. Der Transport zur Sammelstelle konnte organisiert werden.
Auch für die Logistik des Transportes nach Togo fand die „Königheimer/Neubrunner Togo-Gruppe“ einen kompetenten Partner: Aktion PiT-Togohilfe e.V., ein gemeinnütziger Verein aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck mit inzwischen 40-jähriger Projekterfahrung. Dieser organisierte selbst umfangreiche Hilfsgütertransporte nach Togo und erklärte sich gerne bereit, die Organisation des „Königheimer“ Transportes zu übernehmen. Dazu gehörten, die Gestellung eines Containers, alle Zollformalitäten, die Entzollung im Hafen von Lomé und die Zwischenlagerung bis zur Verteilung an die richtigen Stellen.
Zusammenarbeit mit Pater Marian Schwark
Der erste bis auf die letzte Ritze gefüllte Container „schwamm“ schon bald übers Meer nach Togo. In Zusammenarbeit mit Pater Marian Schwark wurden die ersten Dorfschulen mit Möbeln und vielen Unterrichtsmaterialien ausgestattet. Dankbriefe mit überschwänglicher Freude trafen ein und bestätigten den Erfolg der ganzen Aktion.
Das beflügelte die Königheimer/Neubrunner Togogruppe diese Hilfen fortzusetzen. Konzerte und Werbestände wurden organisiert, sodass fast jährlich ein weiterer Transport auf den Weg geschickt werden konnte. In der Region Guérin Kouka wurden sogar zwei Schulgebäude gebaut und mit Hilfe der nach wie vor großzügigen Spenden der VS aus Tauberbischofsheim mit richtigen Tischen und Bänken ausgestattet. „Unsere Studenten in den Universitäten haben keine so moderne Ausstattung“, bemerkte ein Schulrat staunend und auch ein bisschen stolz anlässlich der Einweihung der „Königheimer/Neubrunner“ Schule.
Als einige Mitglieder selbst nach Togo reisten und sich persönlich ein Bild davon machen konnten, dass tatsächlich alles vor Ort angekommen ist und sich die Unterrichtsbedingungen zu 100 Prozent und nachhaltig verbessert hatten, war klar: Die Transporte mit Schulmöbeln und Schulmaterial sind ein Riesenerfolg, eine echte Erfolgsstory.
Anfang April geht der bereits elfte See-Container von Neubrunn aus nach Togo, dank des dauerhaften Engagements der Togo-Gruppe aus Königheim/Neubrunn, die sich trotz Corona nicht aufhalten ließ, und dank der unvermindert großzügigen Spenden aus dem Haus der Vereinigten Spezialmöbelfabriken in Tauberbischofsheim und vielen Einzelspendern.
Weitere Informationen auf der Homepage: www.pft-togohilfe.de und www.aktionpit.de