Wie die Polizei mitteilt, war der Mann gegen 18.20 Uhr mit seinem Motorrad in Richtung Tauberbischofsheim unterwegs gewesen. In einer langgezogenen Linkskurve, etwa 400 Meter hinter Großrinderfeld, kam er aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr gegen einen Bordstein. Anschließend geriet er mit seiner Maschine ins Schleudern und prallte gegen ein Verkehrszeichen.
Der 59-Jährige zog sich bei dem Unfall lebensgefährliche Verletzungen zu und wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Würzburg gebracht. Doch die Ärzte konnten das Leben des Verunglückten nicht retten. Gegen 21.30 Uhr erlag der Mann seinen schweren Verletzungen.
Zeugen gesucht
Schönes Wetter, eine große breite Straße und keine weiteren Unfallbeteiligten: Wieso es zu dem tragischen Unglück kam, kann sich die Polizei derzeit nicht so recht erklären. Deshalb sucht sie zur genauen Klärung des Unfallherganges weitere Zeugen.
Zwar seien unmittelbar nach dem Unfall Leute dazu gekommen, die auch die Rettung verständigten, sagt Karin Veit von der Polizeidirektion Tauberbischofsheim. Doch warum der Fahrer ins Schleudern kam, konnten diese Zeugen nicht beobachten.
Für möglicherweise überhöhte Geschwindigkeit habe die Polizei bisher keinerlei Anhaltspunkte, so Karin Veit. Mit seinen 59 Jahren gehöre der Motorradfahrer auch nicht zu der Altersgruppe, die für zu schnelles Fahren am anfälligsten sei: junge Fahrer von 18 bis 25 Jahren. Karin Veit glaubt, dass ein schlichter Fahrfehler zu dem Unglück geführt haben könnte – ein kurzer Rundblick in die Landschaft etwa, infolgedessen der Fahrer unaufmerksam war.
Die schweren Verletzungen seien hauptsächlich auf das Verkehrsschild zurückzuführen, gegen das der 59-Jährige geprallt war, so Veit weiter. Möglicherweise hätte sich der Mann nur leicht verletzt, wenn er einen Meter vor oder nach dem Schild zu Fall gekommen wäre. Diesen bösen Zufall findet Karin Veit „einfach tragisch“.
Ein „typischer“ Motorradunfall war es wohl nicht. Ein solcher kommt laut Veit meist durch überhöhte Geschwindigkeit oder durch Nichtbeachten der Vorfahrt zustande: Die schmale Silhouette des Zweiradfahrers werde von Autofahrern oft zu spät oder gar nicht wahrgenommen. Dazu kommt, dass Motorradfahrer oft sehr schnell auftauchen.
Bereits der sechste Verkehrstote
Im Main-Tauber-Kreis ist der Mann seit Jahresbeginn der sechste Verkehrstote und der dritte tödlich verunglückte Motorradfahrer. Damit ist die Unfallstatistik auf keinem guten Weg. Im gesamten Jahr 2007 war nur ein Kradfahrer im Main-Tauber-Kreis tödlich verunglückt.
Bei der Polizei hofft man nun, dass der 59-Jährige der letzte tödlich verunglückte Motorradfahrer dieses Jahres sein möge. Ein „Schreckensjahr“ wie 2006, als im Landkreis sieben Motorradfahrer ihr Leben verloren, wünscht sich niemand.