„Hier sind Sie richtig“ hieß die Komödie von Marc Camoletti, den die Welzbachbühne Wenkheim ihrem begeisterten Publikum präsentierte. Die Theatergruppe hätte keinen passenderen Titel aussuchen können, denn das Stück in drei Akten bot alles, was das Herz von Zuschauern höher schlagen lässt: witzige Pointen, schrullige Figuren, viele Verwechslungen, eine gehörige Portion Männerhaut und einen guten Schluss in vierfacher Ausfertigung. Das Fazit: Auf der Bühne in Wenkheim findet beim Happy End jeder Topf seinen Deckel.
Seit 1987 bietet die Welzbachbühne jedes Jahr ein Theaterstück, aber heuer – bei der 28. Auflage – musste die Theatergruppe so viele Handicaps wie noch nie wegstecken. Bis eine Woche vor Probenbeginn im November 2013 war die Rolle von Sophie, der Klavierlehrerin, noch nicht besetzt: Regisseur Armin Killmann zog in seiner Not alle Register, sprach Daniela Suck auf dem Wenkheimer Sportplatz aufs Geratewohl an, und erhielt keinen „Korb“, sondern als Belohnung eine Zusage. „Das ist ein echter Glücksgriff“, lobte er das schauspielerische Talent von Daniela Suck bei ihrer Bühnenpremiere.
Eine noch größere Meisterleistung gelang der Gruppe, indem sie die kurzfristige Erkrankung von Heidi Uher kompensierte: auf die Schnelle sprang ihre Schwiegertochter Lisa Uher ein und lernte innerhalb einer Woche die Rolle des Dienstmädchens Berta. In nur vier Proben paukte sie insgesamt 170 Einsätze – für diese bemerkenswerte Leistung spendeten ihr die Besucher viel Beifall.
„Es ist eine sehr schöne Rolle“, erklärte Lisa Uher kurz vor der Vorstellung hinter den Kulissen. Bereits im vergangenen Jahr war sie eingesprungen, allerdings betrug damals die Vorlaufzeit drei Wochen.
In „Hier sind Sie richtig“ geben vier Frauen Zeitungsannoncen auf: der ehemalige Bühnenstar Eleonore sucht einen Mieter, die Malerin Anna ein Aktmodell, die Klavierlehrerin Sophie einen Schüler und das Dienstmädchen Berta nichts anderes als einen Mann zum Heiraten. Die Interessenten lassen nicht lange auf sich warten. Weil die unter einem Dach lebenden Damen jedoch nichts von den Zeitungsanzeigen der anderen wissen, kommt es zu einer lustigen Kette von Verwechslungen: die Damen verzweifeln, und die ahnungslosen Herren geraten in peinliche Situationen. Den Höhepunkt bildet die Szene, in der die Vertreter des starken Geschlechts halbnackt im Rampenlicht stehen.
Das Publikum erfährt in dem Stück unter anderen auch noch, wofür man die Abkürzung „VsF“ verwenden kann: Vorbedingung schöne Füße, Vorbedingung solide Familie, Vorbedingung sichere Fingerfertigkeiten oder Vorliebe sentimentale Filme.