Hochwertige Unterhaltung und Information bot das Volksbank-Forum in der Wandelhalle in Bad Mergentheim, bei der das Trio „Bidla Buh“ sowie Peter Schirmbeck, Leiter des Privatkundenwertpapiergeschäftes bei der DZ Bank, zu Gast waren. Seit vielen Jahren bietet die Volksbank Main-Tauber mit ihrem Forum eine Kombination aus kurzweilig kultureller Unterhaltung und informativen Finanztipps. „Musik-Comedy der absoluten Spitzenklasse sowie einen hoch kompetenten Experten in Wirtschafts- und Finanzfragen“, versprach Volksbank-Vorstandsvorsitzender Alois Sans den zahlreichen Zuschauern und wies zudem auf das 150-jährige Bestehen der Volksbank in 2012 hin.
„Bidlah Buh“ sind drei nach eigenen Angaben nicht mehr ganz taufrische, jedoch knackige musikalische Prachtkerle aus Hamburg: Hans Torge (Gesang und Trompete), Ole (Gesang und Gitarre) und Frederick (Schlagzeug und Xylofon), die bereits vielfach mit hochwertigen Kleinkunstpreisen ausgezeichnet wurden.
Im Laufe ihres Programms „Best of“ zeigten sich die drei Hanseaten tatsächlich als Prachtkerle in vielerlei Hinsicht: Als „Womanizer“, „Casanovas“ und „Frauenversteher“, dazu in musikalischer und spritzig unterhaltsamer Weise mit gestopfter Trompete und raffiniertem Schlagwerk, schmeichelnder Jazzgitarre und samtweichen Stimmen, zudem mit schwarzen Fracks, roter Rose im Knopfloch und Pomade im Haar. Bereits zum Auftakt bei ihrer in Plattdeutsch servierten Version von „Rock around the clock“ („Rund um de Clock“) machten sie aus ihrer Herkunft, der Norddeutschen Tiefebene, kein Hehl.
Die drei Musiker zeigten sich über ihre herkömmlichen Instrumente hinaus sehr vielfältig. Hans-Torge etwa bewies bei einem Medley aus einer Vielzahl bekannter Lieder und Melodien verschiedener Stilrichtungen seine Künste als Pfeifer. Alle drei verblüfften das Publikum mit ihrer auf Bierflaschen gepfiffenen Version der deutschen Nationalhymne sowie als Vokaltrio, das das „Suppen-Lied“ mit Besteck und Geschirr als begleitendes Schlagwerk erklingen ließ.
Amüsante Versionen
Besondere Spezialität des munteren Musik-Comedy-Trios waren Lieder im Stile der 20er und 30er Jahre wie etwa „Veronika der Lenz ist da“ und „Kein Schwein ruft mich an“. Da durfte auch der berühmt legendäre „Kleine grüne Kaktus“ nicht fehlen. Als einen ihrer Show-Höhepunkte präsentierte „Bidla Buh“ diesen Klassiker auf besonders köstlich Weise, zunächst im traditionellen Stil, dann jedoch in internationalen und höchst amüsanten Versionen: In Jamaika zum Beispiel rauchte Frederick den Kaktus als Joint, in Russland wurde er zum „Kaktus Stroganoff“. Wieder in Deutschland angekommen, wurde das Lied in einer rockigen Art a la Marius Müller-Westernhagen interpretiert und brachte auf diese Weise fetzige Partystimmung in die Halle.
Dazwischen gab es witzige Sprüche, so zum Beispiel als die Zuhörer erfuhren, weshalb eine Fußball-Mannschaft das „Rot“ einer Verkehrsampel ignoriert hat: „Dann hat sie wenigstens Punkte in Flensburg“. Zudem zeigte das Trio ein ausgezeichnetes Talent für Situationskomik, insbesondere durch das wiederholte Einbeziehen des Publikums, bei dem einzelne Besucher in den Reihen mal ihr Jodeltalent, mal ihr Talent beim Umgang mit Kastagnetten unter Beweis stellen konnten.
„Bidla Buh“ glänzte auf hohem Niveau mit einer mitreißenden Show, die neben einem harmonisch abgestimmten Repertoire, und musikalischer Virtuosität vor allem durch lebendige Gestik und Mimik, Temperament, charmantem Witz und eine perfekt aufeinander abgestimmte Choreographie bestach.
Gold ist lohnenswert
Weniger zum Lachen, jedoch überaus informativ referierte zwischen den Showeinlagen Finanz- und Wirtschaftsexperte Schirmbeck über aktuelle Situationen und Perspektiven der Konjunktur. Er gab Einblicke in den globalen und nationalen Wirtschafts- und Börsenmarkt. Das Weltwirtschaftswachstum verliere an Dynamik, werde zugleich sowohl weltweit als auch in Deutschland aber stabil sein. Der Markt in China werde weiter stark prosperieren und die Inflationsrate schwäche sich für die beiden kommenden Jahre auf rund 2,5 Prozent ab, meinte Schirmbeck. Zudem prognostizierte er ein weiterhin niedriges Zinsniveau, das eine eher kurzfristige Geldanlage, jedoch eine eher langfristige Kreditaufnahme ratsam erscheinen lasse. Gold könne weiterhin zumindest in Maßen ein lohnenswertes Investment darstellen, während Aktien wegen leicht fallender Tendenzen differenziert zu betrachten seien.
„Die Vorteile von Anleihen und Aktien vereinen“, lautete ein abschließender Investmenttipp des Referenten.