Als eine von zwölf Kommunen hatte sich der Ortsteil Großrinderfeld im Bezirk für das Landesfinale des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" qualifiziert und erwartete nun den Besuch der Beurteilungskommission. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus hatte man mehrere Marktbuden aufgestellt und die Bevölkerung kam gerne und zeigte, was ein echtes fränkisches Volksfest im Ort ist.
Neben kühlen Getränken und Bratwurst im Brötchen gab es auch Großrinderfelder Spezialitäten, wie Honig oder handgearbeitete Geschenkartikel. Gut 150 Bürgerinnen und Bürger zeigten so, dass sie hinter der Bewerbung des Ortsteils für den Wettbewerb stehen. Natürlich feiere man nicht jeden Diensttag so einen Markttag, aber regelmäßige Treffen finden trotzdem statt, berichtete Christina Häußler der Kommission, die gleich zur Ankunft mit in das Markttreiben integriert wurde.
"Man hat schnell gemerkt, dass viel Potential im Ort vorhanden ist."
Walter Lutz, Ortsvorsteher
Der Chor der Freiherr-von-Zobel Grundschule begrüßte mit einem Lied über eine "liebenswerte Dorfgemeinschaft", wie sie in Großrinderfeld nunmal gegeben sei. "Man hat schnell gemerkt, dass viel Potential im Ort vorhanden ist", bestätigte auch Ortsvorsteher Walter Lutz. Nachdem klar war, dass Großrinderfeld sich für den "Unser Dorf hat Zukunft" bewerben will, bildeten sich sofort Ideen und Arbeitskreise, die die verschiedenen Themenbereiche, die vorgegeben waren, abarbeitete.
Insgesamt vier Themenfelder waren es, auf die die Kommission Wert legte. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen waren so ein Feld, aber auch soziale und kulturelle Aktivitäten oder Siedlungsentwicklung und Baugestaltung oder Grüngestaltung und Landschaftsgestaltung. Zu allen vier Bereichen hatte sich die Arbeitsgruppen viele Gedanken gemacht und jeweils ein Mitglied der Gruppe präsentierte die Ergebnisse, so wie Manfred Geiger und Helga Koch, die sich um den unverwechselbaren Großrinderfelder Dialekt gekümmert haben. Diese Initiative mündete in die Erstellung eines Buches, das beim Großrinderfelder Bauernmarkt Anfang Oktober erworben werden kann.
Bernd Liebler berichtete von einer Pflanzenbörse, die zur Verschönerung des Ortes beigetragen hat, denn das große Angebot an Pflanzen hat letztlich den ganzen Ort verschönert. Nabu-Ortsvorsitzender Harald Müller entführte die Kommission in eine Landschaft mit vielfältigen Pflanzungen, die Mensch und Tier eine Heimat bietet, wobei der Schwerpunkt des Vereins naturgemäß mehr auf der Tier- und Pflanzenwelt liegt.
Wie vielfältig Großrinderfeld ist, davon konnte sich die Kommission bei einem Rundgang durch das Dorf überzeugen. Bürgermeister Johannes Leibold präsentierte stolz sanierte Althofstellen, grüne Ecken im Ortsteil, aber auch das rege soziale Leben, wie das Wirken des Elisabethenvereins bei der Betreuung von älteren Mitbürgern, den Anita Kleinmichel vorstellte.
Blick in die Zukunft der Gemeinde
Natürlich durfte der Blick in die Zukunft der Gemeinde nicht fehlen. Die geplanten Bauplätze am Ortsausgang nach Tauberbischofsheim mit der Ansiedlung eines Supermarktes sollten ebenso für Pluspunkte sorgen, wie die Bestätigung, dass man alles unternehme, um Leerstände im Ortskern zu minimieren. Das sei allerdings nicht ganz einfach, meinte Bürgermeister Leibold, doch seien er und die Verwaltung stets bemüht, wann immer sich die Möglichkeit biete, leerstehende Gebäude oder Baulücken zu erwerben oder zu vermitteln. Einige positive Beispiele konnten die zehn Kommissionsmitglieder bei ihrem Rundgang besichtigen, wie die Neugestaltung eines Platzes am Rödersteingraben, wo gerade noch rechtzeitig ein Bücherschrank aufgestellt worden war.
Musikschule bot Kostproben ihres Könnens
Den Abschluss bildete der Besuch des Sportheims des TuS Großrinderfeld, wo die Musikschule einige Kostproben ihres Könnens gab, bevor man im schattigen Ambiente auf die Fragen der Kommissionsmitglieder eingehen konnte. Die hatten einige Fragen, die aber wohl alle zur vollen Zufriedenheit beantwortet werden konnten.
Ob Großrinderfeld nun tatsächlich Landessieger wird, wird man allerdings erst Ende November erfahren, wenn in Rastatt die Platzierungen verkündet werden.
