Trotz der Corona-Pandemie entwickelte sich die wirtschaftliche Lage in der Gemeinde Wittighausen im Jahr 2020 durchaus stabil. Der um 68 888 Euro geringer ausgefallene Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, wurde durch Mehreinnahmen bei den Schlüsselzuweisungen und der Gewerbesteuer mehr als ausgeglichen. Daneben gab es weitere nicht eingeplante Landeszuweisungen wie die Gewerbesteuerkompensationszahlung mit 55 866 Euro und sonstige allgemeine Zuweisungen mit 32 000 Euro, berichtete Bürgermeister Marcus Wessels dem Gemeinderat.
Außerplanmäßige Einnahmen wurden in Höhe von 12 228 Euro durch die Heranziehung verschiedener Grundstücke zum Wasserversorgungs- und Abwasserbeitrag erzielt. Eine weitere außerplanmäßige Einnahme war der Zuschuss des Main-Tauber-Kreises in Höhe von 2 000 Euro für die Beteiligung an den Planungskosten zur Modernisierung der Haltestelle Wittighausen, fährt er fort.
Auf der Ausgabenseite erhöhte sich der Zahlungsanteil für die Kindertagesstätte um 124 975 Euro auf 674 975 Euro. "Unter Berücksichtigung der Landeszuweisungen verbleiben damit im Rechnungsjahr über 350 Tausend Euro, die die Gemeinde aus eigenen Finanzmitteln für die Kindertagesstätte aufbringen muss", sagt Wessels. Damit liege der Nettoaufwand in der gleichen Größenordnung wie 2019.
Bilianzvolumen hat sich verringert
Durch den Erwerb und die Veräußerung von Grundstücken, insbesondere jedoch durch die planmäßigen Abschreibungen hat sich das Bilanzvolumen von gerundete 27 Millionen Euro zu Jahresbeginn auf gerundete 27 Millionen Euro zum Jahresende verringert.
"Der erste Jahresabschluss im neuen Haushaltsrecht konnte in der Ergebnisrechnung einen positiven Saldo erwirtschaften", fährt der Bürgermeister fort.. So verbessert sich das Gesamtergebnis von geplanten 130 067 Euro auf 258 597 Euro, wovon 252 341 Euro auf das ordentliche und 6256 Euro auf das Sonderergebnis entfallen und jeweils den Rücklagen zugeführt werden. "Durch dieses Ergebnis wird auch erstmals sichtbar, dass unsere Gemeinde den Werteverzehr des Vermögens, der nicht kassenwirksam wird, aus eigener Kraft erwirtschaften kann", sagt er.
Besser als erwartet schließt auch die Finanzrechnung ab. Gingen die Planungen von einer Änderung des Finanzierungsmittelbestands von 5845 Euro aus, erhöht sich dieser Bestand am Jahresende auf 339 905 Euro. Unter Einrechnung der durchlaufenden Gelder und des Anfangsbestands, beläuft sich der Endbestand an Zahlungsmitteln auf 503 824 Euro.
Das aktuelle Jahr sieht gut aus
Die Tilgungen der bestehenden Darlehen erfolgten planmäßig. So haben die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen im Jahresverlauf um 166 052 Euro abgenommen und betragen am Ende des Rechnungsjahres 1,7 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 1051 Euro entspricht. Bei einem Zinsaufwand von 23 418 Euro liegt die Zinslast für diese Darlehen unter 1,5 Prozent.
Auch das aktuelle Jahr sieht ganz gut aus, ergänzte Franz Salfenmoser und für 2022 sieht er ebenfalls positive Zahlen, sodass die Gemeinde die geplanten Investitionen tätigen kann. Insbesondere die Erschließung des Gewerbegebiets "Wittighausen West" und des Sondergebiets "Wachtelland" werden im kommenden Jahr größere Investitionen erfordern. Der Gemeinderat genehmigte die Jahresrechnung 2020 einstimmig.