Auf dem Campingplatz im Willinger Tal bei Bad Mergentheim kehrt wieder Leben ein. Nach dem Eigentümerwechsel im Januar hat sich einiges getan. Für Kilian Andreolla und seine Ehefrau Elisabeth war es allerdings kein einfacher Start.
Dem Platz lastete durch den Vorbesitzer kein guter Ruf an, Dauercamper konnten zunächst nicht von Andreollas übernommen werden. „Wir waren vom Zustand und den Versprechungen des früheren Eigentümers geblendet“, so der Schweizer. „Die Fläche war stark vernachlässigt.“ Mit seiner Frau war er im Internet auf die Ausschreibung des Campingplatzes gestoßen. „Wir wollten etwas Gemeinsames, eine Pension oder ein Café.“ Da beide selbst seit zwölf Jahren Camping im Zillertal machen, war die Euphorie mit der Anzeige geweckt.
Als Ideen- und Verkaufsentwickler für Lebensmittelverpackungen bei einem Produktionsbetrieb in der Schweiz war Kilian Andreolla immer wieder in Deutschland. „Für mich ist hiermit ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen. Die Urlaubsregion des Taubertals bietet eine hervorragende Lage – das touristische Angebot ist groß!“ Und Andreolla wollte das Angebot zusätzlich ausweiten.
Dauercamper können seit Neuestem einen Platz pachten und ein sogenanntes Mobil Home aufstellen. Ein Extraklasse-Wohnmobil mit der Ausstattung einer Mietwohnung: Zwei Schlafzimmer mit Einbauschränken, ein Wohnzimmer, eine Küchenzeile, ein Duschbad mit Toilette, Gasanschluss, sowie Leitungen für Wasser- und Abwasser sind auf rund 30 Quadratmetern vorhanden. „Das Mobil Home wurde in England hergestellt, per Tieflader hergebracht. Gebraucht kann man es bereits ab 5000 Euro kaufen.“
Ein ehemaliger Angestellter hat ihn auf die Idee gebracht. Er will zukünftig noch weitere Flächen für Wohnmobile dieser Art auf dem Platz zur Verfügung stellen. „Sogar einen kleinen Garten haben sich die aktuellen Mieter errichtet. Sämtlicher Comfort im Inneren des Mobil Home ist geboten. Für Sicherheit ist gesorgt. Es gibt unterschiedliche Kontrollen und Wartungen.“
Aber für wen ist diese Art von Camping überhaupt geeignet? „Jeder Mieter, der einfach raus aus seiner Wohnung ins Grüne möchte, wer dennoch flexibel Urlaub machen will und die Nähe zur Natur sucht“, meint Andreolla.
Während seine Frau Elisabeth die noch wenigen Gäste im Restaurant bedient, schmiedet Andreolla Pläne: „Ich wünsche mir mehr Veranstaltungen, wie das regelmäßige VW-Bulli-Treffen. Ob Kurgast, Urlauber, Familie mit Kind und Hund: Bei uns kann jeder Gast sein. Wir haben alles erneuert, in Küche, und Ausstattung investiert, Stellplätze und Grünflächen entwildert.“
Sogar einen Brötchenservice und freie Internetnutzung bietet das Ehepaar an, gibt Tipps für Unternehmungen in der Region. Beide wohnen selber auf dem Campingplatz, sind dadurch jederzeit vor Ort ansprechbar. Andreolla hofft, dass die transportable Wohneinheit ein Highlight wird: „Ich wünsche mir, dass wir dadurch das ganze Jahr Camper haben und auch im Winter der Platz belebt ist.“