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RHÖN: 133 Vogelgattungen brüteten in der Rhön

RHÖN

133 Vogelgattungen brüteten in der Rhön

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    Die Rhön ist ein vogelreiches Gebiet. Immerhin 214  Arten konnten hier beobachtet werden. Unter anderem auch die Bekassine, von der Jürgen Holzhausen von der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön ein Präparat in die Kamera hält. Bekassinen fühlen sich auf Feuchtwiesen wohl und ziehen darauf ihren Nachwuchs groß. In anderen Regionen werden diese Wiesen zum Zwecke der landwirtschaftlichen Nutzung oftmals trocken gelegt. Im Biosphärenreservat ist das verboten, so sind die Bestände stabil.
    Die Rhön ist ein vogelreiches Gebiet. Immerhin 214 Arten konnten hier beobachtet werden. Unter anderem auch die Bekassine, von der Jürgen Holzhausen von der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön ein Präparat in die Kamera hält. Bekassinen fühlen sich auf Feuchtwiesen wohl und ziehen darauf ihren Nachwuchs groß. In anderen Regionen werden diese Wiesen zum Zwecke der landwirtschaftlichen Nutzung oftmals trocken gelegt. Im Biosphärenreservat ist das verboten, so sind die Bestände stabil. Foto: FOTO Oliver Markert

    Nach den Ausführungen Holzhausens wurden zwischen 1990 und 2006 in der Rhön 133 Vogelarten beim Brüten beobachtet. Die meisten davon in Thüringen. Hier wurden 124 Arten registriert. In Bayern betrieben 123 verschiedene Vögel Aufzucht. In Hessen waren es 114 Arten. Jedes der drei Bundesländer, das Anteil an der Rhön hat, kann seine ganz spezifischen Brutvögel vorweisen, die nur dort beobachtet werden können.

    In Thüringen ist das beispielsweise der Höckerschwan, die Nilgans, der Flußregenpfeiffer oder auch der Rohrschwirl. Seit 1990 konnten nur in Bayern die Mandarinente, die Reiherente, das Auerhuhn und der Fasan beim Brüten gesichtet werden. Die Krickente und der Waldwasserläufer fühlen sich in Hessen wohl.

    Darunter auch Irrgäste

    Auch bei den Durchzüglern wie Nachtreiher, Rohrdommel oder Kanadagans kann der thüringische Teil des Reservates mit 77 Arten das meiste Federvieh vorweisen. In Bayern sind es 69 und im hessischen Teil 56. Nur im Sommer zu beobachten sind beispielsweise der Kormoran, der Weißstorch, der Zwergadler oder der Rotfußfalke. Im Winter sind der Rauhfußbussard, der Merlin, der Birkenzeisig und die Saatkrähe Gäste im Biosphärenreservat.

    So genannte Irrgäste, die sich „verflogen“ haben und nur selten vor den Ferngläsern der Vogelkundler auftauchen, sind der Gänsegeier, der Steinrötel, die Nebelkrähe und der Bienenfresser.

    Gefangenschaftsflüchtlinge und Spezies, die vor 1990 beobachtet wurden oder nicht ausreichend dokumentiert sind, sind zum Beispiel der Weißkopfseeadler, das Alpenscheehuhn und die Schneeeule. Zehn Gattungen sind dies insgesamt.

    Von den 133 Brutvogelarten der Rhön sind 36 Arten (27 Prozent) und von den 81 Durchzügler und Nahrungsgästen 37 Arten (46 Prozent) im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft aufgeführt. Für die in diesem Anhang gelisteten Gattungen sind besondere Schutzmaßnahmen erforderlich, um ihr Überleben und ihre Vermehrung sicherzustellen.

    Von den 133 Brutvögeln zählen 19 (14 Prozent) zu den vom Aussterben bedrohten, stark gefährdeten und gefährdeten Arten. Rechnet man die 22 Spezies, die auf der Vorwarnliste stehen, hinzu, so sind dies 41 Vogelarten (30 Prozent). Von den 81 verschiedenen Durchzüglern oder Nahrungsgäste stehen 35 Arten (43 Prozent) auf der Roten Liste. Zusammengefasst stehen 78 Vogelfamilien (36 Prozent) von 214 Arten auf der Roten Liste Deutschlands.

    Sinkende Anzahl

    In den Jahren 2000 bis 2006 bekamen die Vogelkundler nur noch 126 Brutvögel und 66 Durchzügler zu Gesicht. Damit sank die Gesamtzahl der Gattungen von 214 auf 192. Nicht mehr beobachtet werden konnten unter anderem die Kanadagans, die Rostgans, die Kolbenente, der Ortolan, die Raubmöve und der Mornellregenpfeiffer.

    Zu begründen sei das Auf und Ab mancher Arten mit Landschaftspflegemaßnahmen, von denen die einen profitieren würden, während andere damit Probleme hätten, sagte Jürgen Holzhausen.

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