Sie kämpfen auf der anspruchsvollen, kurvenreichen Strecke alleine gegen den Berg und den Sekundenzeiger der Stoppuhr. Bergrennfahren ist nichts für schwache Nerven. Höchste Konzentration ist gefordert. Nur die Könner finden die Ideallinie. Für Zuschauer, die entlang der Rennstrecke auf Böschungen und an den Hängen sitzen, ist dies „Motorsport zum Anfassen“. Das gilt auch für das 47. Hauenstein-Bergrennen am Wochenende in Hausen, wo die Vorbereitungen für das Spektakel auf Hochtouren laufen.
Die Strecke am Hauenstein ist bei den Bergrennfahrern sehr beliebt. Sie ist eine der schnellsten Strecken in Deutschland. Außerdem sorgt die berüchtigte Jopp-Kurve gleich zu Beginn bei Fahrern und Zuschauern für jede Menge Adrenalin. Hier kommen die schnellsten Rennwagen mit Tempo 170 an und müssen innerhalb weniger Meter abbremsen, um diese Haarnadelkurve zu meistern. „Hier trennt sich meistens die Spreu vom Weizen“, sagt Rennleiter Klaus Höhn mit Blick darauf, dass hier viele Autos die Leitplanke touchieren.
Das Hauenstein-Bergrennen ist der 7. Lauf zur Deutschen Bergmeisterschaft. 171 Fahrer haben sich im Vorfeld angemeldet. Auch der Gesamtsieger von 2015, Norbert Brenner aus Eichenbühl, ist mit seinem Opel Vectra GTS DTM am Start und will seinen Vorjahreserfolg wiederholen.
Das schnellste Auto
Der Schweinfurter Lokalmatador Uwe Lang möchte dies verhindern – er siegte in den Jahren 2011 und 2014. Vor zwei Jahren stellte er den noch immer gültigen Streckenrekord auf. Das wohl schnellste Auto steuert der Österreicher Herbert Pregartner – einen Porsche 911 GT2 RSR mit 911 PS. „Er wird wohl auch ein Wörtchen mitreden, wenn es um den Gesamtsieg geht“, meint Organisationsleiter Bernd Seyd.
Weitere tolle Wagen sind der Reynard Formel 3000 mit einem 580 PS starken 3,3 Liter Judd-Motor des Schwarzwälders Alexander Hin und der neu entwickelte Rennsportwagen der Gruppe C von Michael Kerber. Zwar werden diese beiden nicht aktiv am Renngeschehen teilnehmen können, da es unter anderem in der Klasse der Formel-Rennwagen eine Hubraumbegrenzung von 3,0 Litern gibt. Eine beeindruckende Show werden sie den Zuschauern aber sicherlich bieten.
Auf sämtlichen Starterlisten präsentieren sich grandiose internationale und nationale PS-Boliden mit ihren Sportfahrern. Ein echter Leckerbissen für die Rennsportfans ist wieder der KW Gruppe H Berg Cup. Hier sind Tourenwagen zu bewundern, die im Laufe der Jahre zu wahren Hightechautos hochgerüstet wurden und entsprechend für Hochspannung auf den Rennstrecken sorgen. Achten sollte man hier auf Holger Hovemann mit seinem C Kadett GT/R und einem Lotus 5,7 Liter V8 Motor mit circa 750 PS.
Vom veranstaltenden MSC Rhön gehen neun Fahrer an den Start, darunter der Stettener Reiner Hergenhan, der Rüdenschwindener Michael Prinz und die aus Hausen stammende Jasmin Markert. Sie wollen natürlich ihren Heimvorteil nutzen.
Alles in allem werden die beiden Tage am Hauenstein für knisternde Spannung sorgen und für die Ferienkinder und Urlauber eine tolle Bereicherung sein. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei, ebenso der Besuch des Fahrerlagers, der beim Bergrennen einfach dazugehört. Hier sieht man die Teilnehmer und Fans wie eine große Familie zusammen. Interessante Gespräche mit den Fahrern sind so obligatorisch wie das Erfüllen von Autogrammwünschen.
Partynächte im Festzelt
Im Festzelt spielt am Freitagabend, 19. August, die Band „The Hangover“. Dort werden auch alle Teams und Fahrer begrüßt. Bis 20 Uhr ist hier der Eintritt frei. Am Samstag, 20. August, finden ab 9 Uhr die Trainingsläufe statt. Ab 20 Uhr sorgt die Band „Ac(c)oustic Jam“ für Stimmung im Zelt (bis 20 Uhr freier Eintritt). Am Sonntag, 21. August, starten dann um 8.30 Uhr die Rennläufe. Das Hauenstein-Bergrennen endet mit der großen Siegerehrung im Festzelt am Sonntag um 18.30 Uhr.