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ZEIL: Agrar-Firmen investieren am Zeiler Hafen

ZEIL

Agrar-Firmen investieren am Zeiler Hafen

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    ProAgrar betreibt am Hafengelände bereits ein Getreidelager mit zehn Großsilos.
    ProAgrar betreibt am Hafengelände bereits ein Getreidelager mit zehn Großsilos. Foto: Kranewitter

    Der Zeiler Hafen als wichtiger Zugang für das östliche Unterfranken zur Wasserstraße Main soll ausgebaut werden. Zwei private Unternehmen wollen auf dem Gelände Millioneninvestitionen umsetzen. Dadurch würde der Jahresumsatz der Hafen Zeil GmbH deutlich gesteigert werden.

    Der eine Investor ist die ProAgrar GmbH mit Sitz in Gerolzhofen. ProAgrar war bislang nur der Zusammenschluss der Firmen Wolf Agrarhandel (Gerolzhofen) und Ludwig Zehner Agrarhandel (Bad Königshofen). Seit vergangenem Jahr ist jetzt auch die Beiselen GmbH zu einem Drittel an ProAgrar beteiligt, bestätigt Geschäftsführer Bernd Zehner. Beiselen ist nach eigenen Angaben das führende Familienunternehmen im deutschen Agrarhandel. Die Beiselen GmbH mit Sitz in Ulm macht im Jahr rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt an 21 Standorten etwa 600 Mitarbeiter, wie Thomas Schneider, kaufmännischer Leiter der GmbH, auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt.

    „Wir werden neben den zwei Annahmestationen noch eine dritte bauen.“

    Bernd Zehner, Geschäftsführer ProAgrar

    ProAgrar betreibt am Zeiler Hafen bereits ein großes Getreidelager in zehn Großsilos für 12 000 Tonnen. Nun soll die Lagerkapazität vor Ort um weitere 19 000 Tonnen auf dann 31 000 Tonnen vergrößert werden. Dazu müssen neun weitere große Silos gebaut werden. Auch die Getreideannahme für die anliefernden Landwirte soll erneuert und vergrößert werden. „Wir werden neben den zwei Annahmestationen noch eine dritte bauen“, erklärt Bernd Zehner. Auch eine neue Waage ist geplant.

    Neben ihrer Beteiligung an der ProAgrar-Investition verfolgt die Beiselen GmbH auf dem Zeiler Hafengelände zudem ein weiteres alleiniges Projekt: Es soll der Neubau eines Düngelagers mit einer Kapazität von 10 000 Tonnen entstehen, teilt Thomas Schneider mit. „Der Warenumschlag und die Abläufe im Düngerlager laufen allerdings ebenfalls über ProAgrar“, ergänzt Zehner. Ziel der Investitionen sei es, den Hafen Zeil weiter zu einem agrarlogistischen Standort für die Landwirte der Region auszubauen. „Sie bringen Getreide und können gleich Dünger mitnehmen“, so Zehner.

    Die Pläne der Investoren setzen freilich voraus, dass auch die Hafen Zeil GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Zeil, ihrerseits Geld in die Hand nimmt. Hafen-Geschäftsführer Günter Bier, der Leiter der Stadtwerke Zeil, bestätigt, dass parallel zur Steigerung der Lagerkapazitäten auch die Schiffsverladung am Hafenkai erneuert werden soll. Dadurch werde es in Zukunft möglich sein, im Endausbau bis zu 200 Tonnen Getreide pro Stunde auf ein Schiff zu verladen. Derzeit stößt die bestehende Anlage bei rund 150 Tonnen an ihre Kapazitätsgrenze. Ein Schiff mit einer Kapazität von rund 1000 Tonnen könnte dann in maximal sechs Stunden neu beladen sein.

    Über die Höhe der notwendigen Investitionen an den Verladeeinrichtungen kann Bier noch keine Auskünfte geben. Denn: „Wir rechnen noch.“ Man müsse auch seitens der Stadt Zeil ausloten, welche Fördermöglichkeiten es gebe.

    Die Investitionen der Firmen hingegen finden nur auf den von den Investoren bereits gepachteten beziehungsweise reservierten Flächen statt. Eine flächenmäßige Vergrößerung des Hafengeländes sei deshalb nicht nötig, so Günter Bier. „Wir haben da noch genügend Platz.“

    Positiver Nebeneffekt der privaten Investitionen: Der Warenumschlag pro Jahr dürfte sich in der Folge erheblich erhöhen.

    Hafen-Geschäftsführer Bier geht davon aus, dass man vielleicht sogar eine Steigerung von rund 50 Prozent schaffen kann. Derzeit werden pro Jahr zwischen 120 000 und 130 000 Tonnen Güter im Hafen umgeschlagen. Später könnten es dann sogar bis zu 200 000 Tonnen sein. Es sind aber nicht nur Getreide und Kunstdünger, was hier verladen wird. Nach Auskunft von Günter Bier werden in Zeil auch Rundhölzer, Kohle, Flugasche und Schwerlastgüter verladen.

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