Mancher wird schon darauf gewartet haben: Was wurde aus dem Erlös der Aktion „Weihnachtshaus“ bei Familie Mack, aus den Spenden und dem Gewinn für die verkauften Weihnachtsartikel, die in der Thüringer Straße zum Verkauf angeboten worden waren? Die Macks hatten angekündigt, das Geld an das Tierheim Wannigsmühle bei Münnerstadt weiterzugeben. Nun war es so weit. Evi und Peter Mack fuhren zusammen mit Tierfreundin Nadja Ohibsky zu der Tierherberge und überreichten der strahlenden Heimleiterin Ursula Böhm einen Scheck über 1000 Euro. Das ist eine stolze Summe, wenn man bedenkt, dass dieses Geld bei einer privaten Aktion zusammengekommen ist.
Warum sie all die damit verbundenen Umstände auf sich genommen hatten? „Das ist eigentlich ganz einfach“, sagt Peter Mack, „es macht uns einerseits Freude, unser Haus für die Weihnachtszeit festlich zu schmücken und damit unseren Mitbürgern und vor allem den Kindern einen besonderen weihnachtlichen Anblick zu bieten. Und andererseits sind meine Frau und ich ausgesprochene Tierfreunde. Wir hatten schon immer Hunde, Katzen, Hasen, Kleintiere, ein Aquarium, füttern die Vögel im Winter, und wir hatten sogar lange Zeit mehrere Pferde.“ Und Evi Mack fügt hinzu: „Wir wissen von früheren Aktionen zugunsten des Tierheims, dass die Wannigsmühle immer knapp bei Kasse ist und Spenden dringend braucht.“
In der Tat, ist es nicht das erste Mal, dass die Macks sich für das Tierheim eingesetzt haben. Und wenn sie dort mit dem Spendenscheck aufkreuzen, dann sind auch immer Naturalienspenden dabei, Hunde- und Katzenfutter. Dieses Mal waren es eine von Peter Mack selbst gebaute, wetterfeste Komfortwohnung für Katzen sowie zwei fellgefütterte Katzen-Schlafkojen. Und Nadja Ohibsky, Tochter eines in Mellrichstadt ansässigen Metzgers, brachte zwei große Tüten mit luftgetrockneten Schweinsohren mit – sehr zur Freude zweier Hunde. Die machten sich gleich über die Leckerbissen her.
Zurzeit sind 206 Katzen, 38 Hunde und 16 Kleintiere in der Wannigsmühle untergebracht. Tierheimleiterin Ursula Böhm rechnet damit, dass Ende Januar manches weihnachtliche Tiergeschenk bei ihr landen wird, wenn nämlich der Beschenkte merkt, welche Verantwortung er übernehmen muss und wie viel Arbeit so ein Vierbeiner macht.
Trotz verschiedener fester Einnahmequellen ist die Wannigsmühle auf private Spender wie die Macks angewiesen. Der laufende Betrieb, die Gehälter für die zwölf fachlich geschulten Mitarbeiter und besonders auch die Kosten für die tierärztliche Versorgung, für Kastration und Sterilisation der eingelieferten Tiere schlagen heftig zu Buche. Und das bei einem Durchlauf von 1346 Tieren allein im vergangenen Jahr. Einen Tierfriedhof hat die Wannigsmühle mittlerweile auch, sorgfältig am Hang hinter den Gebäuden angelegt und mit einem stabilen Zaun umgeben. Auch das kostete eine schöne Stange Geld.
Die gebührenpflichtige Abgabe von Tieren aus dem Heim an Tierfreunde macht das Kraut nicht fett, sagt Ursula Böhm. Und es kriegt auch nicht jeder ein Tier, denn die Mitarbeiter schauen sich genau an, ob das abzugebende Tier bei seinem neuen Besitzer eine tier- und artgerechte Bleibe haben wird.
Ursula Böhm versucht daher, ihre Tierheim-Einkünfte durch Sonderaktionen aufzubessern. Einmal im Monat gibt es einen Kaffee- und Kuchentag in der Cafeteria, zudem werden Stofftiere, Tierspielzeug und Tierzubehör verkauft. Tierpartnerschaften gehören ebenso dazu wie die beiden Charity-Läden in Münnerstadt und Bad Kissingen. Es gibt Futterpatenschaften und den „Pfotentaler“, was eine monatliche Zuwendung für das Heim bedeutet.
Als größere Aktion wäre eine Neuanlage der Hundezwinger nötig, doch dafür fehlt zurzeit das Geld. Das Tierheim platzt aus allen Nähten, hat jedoch auch von seinen Grundstückdimensionen her wenig Möglichkeiten zur Ausdehnung.
Wer mehr über das Tierheim erfahren will, kann sich auf der Homepage unter www.tierheim-wannigsmühle.de informieren.