(lena) Brückenau hat viele Geschichten. Sie wurden von einer Generation auf die nächste erzählt. Doch langsam geraten sie in Vergessenheit. Die Brückenauer Urgesteine, die diese Geschichten von ihren Vätern erzählt bekamen, werden immer weniger. Die Geschichten geraten in Vergessenheit. Ein Brückenauer Urgestein bewahrt sie vor dem Vergessen. Sternwirt Alfred Schäfer hat ein Buch geschrieben mit Erlebnissen und Geschichten rund um den ältesten Gasthof des schönsten Städtchens an der Sinn.
Alfred Schäfer weiß viele Geschichten über Brückenau und Brückenauer. Als Sohn eines Wirtes hat er seine Schulaufgaben im Gastraum gemacht, und „unser Wohnzimmer war die Wirtschaft“, blickt Alfred Schäfer auf seine Kindheit zurück. Das Familienleben hat sich im Wirtshaus abgespielt.
Schäfer habe so viel Wissen über Brückenau, dass man dieses konservieren müsse, sagt Hubert Donhauser, gebürtiger Brückenauer und Stammgast beim Stern. Die Idee, ein Buch zu schreiben kam Schäfer aber durch seine Mitarbeiter. „Chef, schreiben sie doch mal ein Büchlein.“ Lange Zeit überlegte der Gastronom, ob er dies tun solle. Er hatte Bedenken, wie die Leute seine Idee auffassen würden. Hubert Donhauser motivierte ihn jedoch: „Wirst sehen, das ist eine schöne Sache“. Auch menschlich habe die Arbeit am Text ihn wieder aufgerichtet, berichtet Schäfer.
Es wurden Bilder gesammelt, Texte überlegt und schon bald gingen die ersten Exemplare in den Druck. Alfred Schäfer ist besonders stolz, dass sein Büchlein eine eigene ISBN Nummer hat. Damit zeichne sich sein Werk als richtiges Buch aus. 150 Exemplare sind bisher gedruckt worden.
In „Der Stern von Brückenau“ werden Geschichten aus Brückenau erzählt. Einige hat Alfred Schäfer selbst geschrieben. Dabei hat er sich in frühere Zeiten hinein versetzt, als Bayern noch Königreich war und der Landrat noch Rudolf Freiherr von Ruffin hieß.
Einige Geschichten, die in dem Büchlein stehen, gibt es schon lange Zeit, unter anderem von Josef Liesicki. Dessen Witwe war daher bei der Buchvorstellung dabei. Für „Der Stern von Brückenau“ wurden sie von Hubert Donhauser, der selbst schon viele Bücher veröffentlicht hat, überarbeitet. Er hat auch Bilder gesammelt, geschaut welche Geschichten in das Büchlein passen und sie in die richtige Reihenfolge gebracht. „Ich war Mädchen für alles“, schmunzelt er. Auch eine Fortsetzung des Büchleins ist geplant. Viele Brückenauer geben neue Beiträge und neue Geschichten dazu. Sachen vom Erzählcafe zu übernehmen, „das wäre unser Traum“, so Schäfer.
Das letzte Kapitel des Buchs hat eine ganz persönliche Note. Schäfer beschreibt darin für ihn wichtige Momente seines Lebens.
Alfred Schäfer hat noch weitere Buchprojekte. Vor Weihnachten werde ein Buch über die Straßen, Gassen und Höfe von Brückenau auf dem Markt erscheinen. „Ein Stadtführer für jedermann“, sagt Alfred Schäfer.
Einen weiteren Schmöker will er ebenfalls in nächster Zeit veröffentlichen. „Brückenauer Kochtöpfe und Teigschüsseln im Container unterhalten sich“, wird das Buch heißen. Alte, ausgedehnte Kochtöpfe unterhalten sich über Brückenauer und ihre Geschichten.
Vor der Fastenzeit will er zusammen mit Pfarrer Alfred Bauer ein Kochbuch für die Fastenzeit veröffentlichen. Darin sollen Kochkunst und Kirche verbunden werden.
Das Buch „Der Stern von Bad Brückenaui“ von Alfred Schäfer ist für 9,80 Euro zu kaufen bei Gasthaus Stern, im Druckcenter und Textilshop Dirk Stumpe, in Inge's Laden, in der Kurverwaltung, in der Buchhandlung Nikolaus und in Kürze auch im Kurstift und im Haus der Schwarzen Berge.