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OSTHEIM: Alles was Odem hat, lobe den Herrn

OSTHEIM

Alles was Odem hat, lobe den Herrn

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    Toller Chor, toller Klang: Der 28-köpfige Kammerchor des Kirchenkreises Meiningen unter der Leitung von Sebastian Fuhrmann begeisterte auf Einladung des Orgelbaumuseums Schloss Hanstein in der Sankt-Michaels-Kirche der Ostheimer Kirchenburg.
    Toller Chor, toller Klang: Der 28-köpfige Kammerchor des Kirchenkreises Meiningen unter der Leitung von Sebastian Fuhrmann begeisterte auf Einladung des Orgelbaumuseums Schloss Hanstein in der Sankt-Michaels-Kirche der Ostheimer Kirchenburg. Foto: FOTO: Marc Huter

    Für diese Art von Konzert waren die Räumlichkeiten des Orgelbaumuseums in der Tat zu beengt: Ein 28-köpfiger Auswahlchor sowie Sebastian Fuhrmann als Meister der Orgelmusik waren der Einladung des Orgelbaumuseums Schloss Hanstein gefolgt. Sie boten ein Kirchenkonzert der Spitzenklasse, das an Perfektion kaum zu überbieten war.

    „Alles was Odem hat, lobe den Herrn!“ Unter diesem Motto stellte der Leiter des Orgelbaumuseums, Jörg Schindler-Schwabedissen, das Konzert in der Sankt-Michaels-Kirche. Im Mittelpunkt stand dabei Kantor Sebastian Fuhrmann aus Meiningen. Er dirigierte nicht nur den aus 28 Sängerinnen und Sängern bestehenden Kammerchor des Kirchenkreises Meinigen, sondern begeisterte auch als Organist an der klangvollen Johann-Ernst Döring-Orgel von 1738 der Sankt-Michaels-Kirche. Der tolle Kirchenraum tat sein Übriges, um das Konzert zu einem wahren Klangerlebnis für alle Sinne werden zu lassen.

    In Anlehnung an einen Zeitungsartikel in der Ostheimer Zeitung vom Juni 1892 hat sich Kantor Sebastian Fuhrmann am damaligen „Programm für das Concert des Ostheimer Kirchenchores am Sonntag, 8. Mai 1892, in der Stadtkirche“ orientiert: Damals hatte es der Ostheimer Kantor G. Grünkorn mit einem Chor aus 40 Knaben und 20 Männerstimmen gestaltet.

    Und somit erklang an diesem Abend das „Miserere“ (Psalm 51) für zwei Chöre von Gregorio Allegri (1582-1652), ein Stück, das bis 1870 jedes Jahr in der Karwoche in der Sixtinischen Kapelle aufgeführt und nicht kopiert werden durfte. Bei einem Besuch dort 1770 hörte Wolfgang Amadeus Mozart das Musikstück und schrieb es aus dem Gedächtnis nieder.

    Des Weiteren genossen die Besucher das bis zu siebenstimmige Magnifikat von Arvo Pärt, der mit einer speziellen Komposition einen schwebenden Klang entwickelte, der diesem Werk einen ungeheuren Reiz verlieh. Der Este Pärt gilt als einer der bedeutendsten lebenden Komponisten neuer Musik.

    Hauptwerk des Abends war jedoch die doppelchörige Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Johann Sebastian Bach, deren letztem Satz auch das Motto des Konzerts entnommen wurde. In teils großer Dichte aber auch wieder sehr feiner Leichtigkeit hat Bach eine Komposition geschaffen, die Mozart bei seinem Besuch 1789 in Leipzig zu einem Kommentar der besonderen Art verleitete: „Endlich eine Arbeit, bei der ich etwas lernen kann!“

    Zwischen den Chorwerken spielte Sebastian Fuhrmann Kompositionen von Michael Prätorius, „Ein feste Burg ist unser Gott“, „Präludium in C“ und „Ciacona in e“ (Dietrich Buxtehude) sowie „Präludium“, „Fuge in G“ und das „Kyrie-Christe-Kyrie“ aus der kleinen Orgelmesse – dies alles von Sebastian Bach.

    Den krönenden Abschluss bildete das tief romantische „Nachtlied“ von Max Reger für fünfstimmigen Chor aus den acht geistlichen Liedern. Der Lohn war lang anhaltender Applaus für die Sängerinnen und Sänger sowie den Dirigenten und Kantor.

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