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FLADUNGEN: Alte Telefonzelle im Freilandmuseum

FLADUNGEN

Alte Telefonzelle im Freilandmuseum

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    Vielen Lesern dürfte dieser Blick nicht ganz fremd sein. Bis in die 2000er-Jahre war das gelbe Telefonhäuschen eine der wenigen Möglichkeiten, aus dem Dorf heraus zu telefonieren. Nun hat sich das Freilandmuseum Fladungen dieser technischen Episode angenommen. Das Museumsteam aus der Rhön sucht nach Anekdoten oder Bildern, die mit dem gelben Häuschen zusammenhängen. Sie sollen am Tag des Denkmals, 8. September, bei der offiziellen Eröffnung der Museums-Telefonzelle präsentiert werden.Fotos: HeinricH Hacker
    Vielen Lesern dürfte dieser Blick nicht ganz fremd sein. Bis in die 2000er-Jahre war das gelbe Telefonhäuschen eine der wenigen Möglichkeiten, aus dem Dorf heraus zu telefonieren. Nun hat sich das Freilandmuseum Fladungen dieser technischen Episode angenommen. Das Museumsteam aus der Rhön sucht nach Anekdoten oder Bildern, die mit dem gelben Häuschen zusammenhängen. Sie sollen am Tag des Denkmals, 8. September, bei der offiziellen Eröffnung der Museums-Telefonzelle präsentiert werden.Fotos: HeinricH Hacker Foto: Heinrick Hacker

    Sagt Ihnen die Typen-Bezeichnung FeH 78 etwas? Nein? Dann denken Sie mal etwas zurück, rufen sich zentrale Stellen in der Stadt oder in den Dörfern in Erinnerung - und da fällt Ihnen, wenn Sie der etwas älteren Generation angehören, ein gelbes Häuschen auf, ein sogenanntes Fernsprechhäuschen.

    Im April 2019 meldete die Telekom, dass Deutschlands letztes postgelbe Telefonhäuschen (FeH 78) im Wallfahrtsort St. Bartholomä am Königssee abgebaut wurde. Dieser Abschied war jedoch kein endgültiger: Das Freilandmuseum Fladungen ist das erste Freilichtmuseum in Bayern, das mit der Ausstellung des Typs FeH 78 an für viele noch sehr präsente Alltagswelten erinnern wird. Am 8. September, am Tag des offenen Denkmals, wird die gelbe Telefonzelle aus Oerlenbach in Fladungen zu erleben sein.

    An prominenten Orten

    Sie hat damit auch schon eine längere Wegstrecke an durchaus prominenten Orten zurückgelegt. Zunächst stand sie ab etwa 1980 auf dem Markusplatz in Bamberg, wie die Pressestelle des Freilandmuseums berichtet. Danach kam sie nach Oerlenbach. Seit Beginn der 2000er Jahre gehörte das Häuschen zum Inventar des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei in Oerlenbach. Dort wurde die Zelle zum Nachbau einer Bahnsteigszene für Situationstrainings verwendet.

    Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen ist das erste Freilichtmuseum in Bayern, das mit der Ausstellung eines Fernsprechhäuschens an für viele noch sehr präsente Alltagswelten erinnert. Gerade die gelben Kunststoffhäuschen, die zwischen 1979 und Mitte der 1990er-Jahre aufgestellt wurden, blieben aufgrund ihrer leuchtenden Farbe im Gedächtnis haften und prägten über Jahrzehnte hinweg die Ortsbilder im ganzen Land mit.

    Mit dem Siegeszug des Mobilfunks begann der Rückzug der öffentlichen Telefonie. Nachdem das letzte gelbe Häuschchen über den Königssee aufs Altenteil geschippert wurde, soll es nach Angaben der Telekom bundesweit aktuell noch etwa 17 000 öffentliche Fernsprecher geben.

    In Fladungen können die Besucher den ehemaligen Fernsprecher ab dem 8. September wieder- und ganz neu entdecken. Zwar lässt sich damit nicht mehr telefonieren, doch dient das Häuschen zukünftig als Hörstation. Sieben auswählbare fiktive Dialoge nähern sich dem Fernsprecher und seiner Geschichte aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. „Gerade die Tatsache, dass viele Menschen noch eigene Erlebnisse mit der Telefonzelle verbinden, macht dieses Ausstellungsobjekt so spannend. Wir rufen die Erinnerungen der Museumsbesucherinnen und -besucher wach und halten damit einen Teil unserer Kommunikationsgeschichte lebendig“, so Ariane Weidlich, Leiterin des Freilandmuseums. „Es ist wirklich ein Glücksfall, dass uns die Bundespolizei aus Oerlenbach dieses Fernsprechhäuschen überlassen hat.“

    Mit Musik aus Oerlenbach

    Um 11 Uhr wird das Fernsprechhäuschen am Sonntag, 8. September, im Zentrum des Museumsdorfs von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel eröffnet. Anschließend wird Museumsleiterin Ariane Weidlich mit Sammlungs- und Ausstellungsleiter Heinrich Hacker die neue Attraktion des Freilandmuseums vorstellen. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung mit einem Konzert des Musikvereins aus Oerlenbach. Zur Eröffnung am Tag des offenen Denkmals erhalten Angehörige der Bundespolizei und Bamberger Bürger freien Eintritt. Zudem verkehrt an diesem Tag die Museumsbahn im Dampfbetrieb zwischen Mellrichstadt und Fladungen.

    Wer kann Geschichten erzählen?

    Öffentliche Fernsprechhäuschen sind mittlerweile aus den Ortsbildern, aber längst nicht aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden. Im Rahmen der anstehenden Eröffnung sucht das Freilandmuseum deshalb persönliche Anekdoten und Erinnerungen rund um die Telefonzelle. Diese werden dem Publikum am 8. September präsentiert (auf Wunsch anonym oder mit Angabe von Namen und Wohnort). Auch Aufnahmen von Fernsprechhäuschen aus den Landkreisen der Rhön werden gesucht. (nö/sh)

    Text- und Fotobeiträge bitte per Mail (info@freilandmuseum-fladungen.de) oder Post: Fränkisches Freilandmuseum Fladungen, Postfach 11 30, 97648 Fladungen.

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