Mellrichstadt
(sto)
Minister – ob Bundes- oder Landesminister – waren schon mehrfach zu Gast, nun folgte in dieser Woche ein Mann aus altem Adelsgeschlecht: Seine Hoheit Michael, Prinz von Sachsen-Weimar und Eisenach wandelte in den heiligen Hallen der Firma Reich in Mellrichstadt. Die gemeinsame Jagdfreundschaft mit Freiherrn Hans-Dietrich von Stein verbindet Prinz Michael und den geschäftsführenden Gesellschafter des Familienunternehmens, Karl-Hermann Reich. So war das Interesse an dem mittelständischen Automobilzuliefererbetrieb für den Herzog Grund genug, der Einladung nach Mellrichstadt zu folgen.
Der Landkreis ist Michael, Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach gut bekannt. 2004 war er Schirmherr der 1200 Jahrfeier der Stadt Ostheim. Der Luftkurort, ehemals dem Amt des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach zugehörig, war 1920 als Enklave dem neugegründeten Land Thüringen angegliedert. 1945 ist Ostheim als Teil der amerikanischen Besatzungszone dem Freistaat Bayern zugeordnet worden.
Wenn der Besuch des Adeligen bei der Firma Reich in Mellrichstadt vordergründig rein privat war und durch die gemeinsame Freude an der Jagd zustande kam, brachte der Firmenbesuch für den Gast sicherlich die Erkenntnis, dass das Prädikat „Spitzenlieferant“ von der Robert Bosch GmbH nicht von ungefähr kommt.
Schließlich hat es die Reich GmbH als erstes Unternehmen im Landkreis Rhön-Grabfeld geschafft, nicht nur die Kurzarbeit seiner rund 600 Mitarbeiter zu beenden. Im Zuge einer Wirtschaftslage, die auch auf lange Sicht mit „sehr gut“ bezeichnet wird, wurden bereits 20 qualifizierte Mitarbeiter neu eingestellt. Seine Fachkenntnis aus der Automobilbranche kam Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach beim Gang durch die weitläufigen und modernen Produktionshallen, begleitet vom Firmenchef und dem Führungsteam mit Betriebsleiter Christoph Renner und den Prokuristen Thomas Erhard sowie Oliver Thiele, zugute.
Die Zulieferkomponenten, allesamt Präzisionsteile, die in höchster Produktqualität hergestellt werden, beeindruckten den hohen Gast sichtlich. Zuvor hatte Karl-Hermann Reich mit einer Präsentation der 90-jährigen Firmengeschichte auf die Betriebsbesichtigung eingestimmt.
In der Kantine erwartete die Besichtigungsgruppe nach all den technischen Details ein kühles Frischgezapftes, und weitere Jagdkameraden stießen zur Gesprächsrunde hinzu. Am runden Tisch klinkten sich auch Bürgermeister Eberhard Streit und Pfarrer Andreas Werner ein. Über die gesellschaftliche Konversation hinaus gab es in der gepflegten Runde reichlich Themen, die für einen munteren Gedankenaustausch sorgten.