Seit 2002 steht in der Weihnachtszeit die Krippe des Langenleitener Bildhauers Günter Metz in der Klosterkirche auf dem Kreuzberg. Sie verlegt das Geschehen von vor 2017 Jahren von Bethlehem in Rhöner Gefilde. Echte Rhöner Typen, die sich an echte Gestalten anlehnen, geben der Szenerie um die Geburt Jesu in einem Stall Leben.
Kurz vor Weihnachten steht die Krippe zwar bereits schon in der Kirche, allerdings fehlt natürlich noch die Hauptperson – das Jesuskind in der Krippe im Stall. Denn noch ist ja nicht Heiliger Abend. Erst dann kommt das Kindlein in der Krippe dazu. Dann steht auch der Esel beim Ochsen im Stall, um das Jesuskind mit seinem Atem warmzuhalten.
Auf Herbergssuche
Noch ist der Esel nur das Lasttier von Maria und Josef. Er steht hinter ihnen, während das heilige Paar gerade noch auf Herbergssuche ist. So, wie es beim Evangelisten Lukas steht: Und sie (Maria) gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Dieser Nebensatz „weil in der Herberge kein Platz für sie war“ ist die Grundlage vieler Krippenspiele, in denen Maria und Josef von mehreren Wirten abgewiesen werden. Genau so, wie es auf der vorweihnachtlichen Kreuzberg-Krippe zu sehen ist. Ein Wirt zeigt Maria und Josef mit herrischer Geste, dass sie bei ihm nichts zu suchen haben, sondern sich davonmachen sollen.
Ein Hirte und zwei Franziskaner
Die Szene beobachten ein Hirte und zwei Franziskaner. Denn auf einer Rhöner Krippe in der Klosterkirche der Franziskaner müssen natürlich auch ein paar Männer aus diesem Orden zu sehen sein. Zwischen ihnen steht ein Hund. Es ist natürlich ein Bernhardiner, wie er halt zum Kreuzberg mit Unterbrechungen schon immer dazu gehört hat. Der Bernhardiner der Kreuzberg-Krippe hat übrigens ein Vorbild. Als Modell dafür diente Günter Metz der Kloster-Bernhardiner Hugo, der inzwischen schon gestorben ist. 2010 schnitzte ihn Metz als weitere Figur für die Kreuzberg-Krippe.
An Heiligabend wird die Krippe dann umgruppiert. Dann steht endlich das Jesuskind im Mittelpunkt mit seinen Eltern, die im Stall eine Unterkunft gefunden und die Krippe zur Wiege umfunktioniert haben. Dann verkündet der Engel die Ankunft des Herrn mit dem „Gloria in excelsis deo“, und die Hirten strömen zur Krippe im Stall.