D ie mit Abstand bekannteste und beliebteste in der Pfanne gebratene dünne Fleischscheibe ist das Wiener Schnitzel. Doch es gibt noch viele andere Schnitzelgerichte, die jeder kennt und mindestens schon einmal gegessen hat: das Jä- gerschnitzel, das Zigeunerschnitzel, das Cordon Bleu oder das Rahm- schnitzel, das mit einer wohlschme- ckenden Sauce serviert wird.
Beim Stöbern nach Schnitzelrezep- ten stößt man aber auch auf Schnit- zelvariationen, die nicht auf jeder Speisekarte zu finden sind. Das Tes- siner Schnitzel zum Beispiel. Wie der Name schon sagt, dürfte es nach seiner Herkunft bezeichnet worden sein.
Was es dagegen mit dem Schnitzel a la Schorsch auf sich hat, ist schon schwieriger zu ergründen. Wir ver- muten mal, dass es nach unserem berühmtesten Rennrodler, dem Hackl Schorsch, benannt ist und deshalb nicht nur blitzschnell zube- reitet, sondern auch in wenigen Sekunden verzehrt ist, weil es halt einfach so gut schmeckt.
Etwas anders dürfte es sich mit dem Schwiegermutterschnitzel verhal- ten. Man(n) sollte es vielleicht gar nicht erst bestellen, schließlich lässt schon der Name nichts Gutes ver- muten. So ein Schnitzel ist be- stimmt ziemlich zäh, liegt nach dem Essen lange schwer im Magen und stößt dementsprechend heftig auf.
Dann schon lieber ein Ananas- Schnitzel. Das ist nicht nur für den Gaumen ein Genuss, sondern auch noch gesund. Oder ein Pariser Schnitzel, das in Ei gebacken wird. Oder ein Zwiebelschnitzel. Oder ein Pizzaschnitzel. Oder ein Käse-Obers- Schnitzel.
Wieviele Schnitzelvariationen es tatsächlich auf der Welt gibt, ist nicht bekannt. Es müssen Hunderte wenn nicht sogar viele Tausend sein. Trotzdem sollte man es schon wegen der schlanken Linie nicht übertreiben: Ein, maximal zwei Schnitzel in der Woche sind genug. Oder machen wir es gleich mit dem Autor Henning Boëtius, der seinem Buch "Der Lesereiser" schreibt: "Wie immer, wenn ich seelischen Strapazen entgegensah, packte mich ein wahrer Heißhunger auf ein paniertes Schweineschnitzel, das ich mit etlichen Gläsern Rot- wein hinunterzuspülen anschickte, als seien diese beiden Nahrungs- mittel so etwas wie eine gute Medi- zin gegen die Angst."