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OSTHEIM: Auch in Ostheim ist eine Biogasanlage geplant

OSTHEIM

Auch in Ostheim ist eine Biogasanlage geplant

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    (ewie) Beim Informationsabend der Stadt Ostheim in der Aula der Hauptschule war neben den Planungen für seniorengerechtes Wohnen (wir berichteten) auch der Einsatz regenerativer Energien ein großes Thema. Landwirte aus Ostheim und Umgebung planen in Kooperation mit der Agrokraft GmbH und der Rhöngas GmbH den Bau einer Biomethangasanlage für Strom- und Wärmeerzeugung. Seitens der Stadt kann man sich vorstellen, sich an einem Wärmetransportnetz, an dem neben dem Schul- und Sportzentrum auch benachbarte Gewerbeobjekte und Haushalte angeschlossen werden könnten, zu beteiligen.

    Nachdem die Stadt im vergangenen Jahr den Bau einer Bürgersolaranlage angestoßen hatte, ist man dabei, weitere alternative Energiequellen zu erschließen. Die Stadtführung hatte für die Heizversorgung des Schulareals bereits die Einrichtung einer Hackschnitzelanlage oder eine Kooperation mit der Rhöngas angestrebt, doch nun eröffnet die heimische Landwirtschaft eine neue Alternative durch den möglichen Bau eines Biomassekraftwerks.

    Thomas Balling von der Agrokraft, Geschäftsführer der Anlagen in Unsleben und Mellrichstadt, und Michael Gottwald, Leiter des Bereichs Wärme und erneuerbare Energien bei Rhöngas, erläuterten das Konzept für Ostheim. Vorgesehen ist ein Kraftwerk, das rund 4,4 Millionen Kilowatt Strom und eine Abwärmemenge von drei Millionen Kilowatt produzieren soll, was einer Einsparung von 300 000 Litern Heizöl im Jahr entspricht. Als Vorteil nannte Gottwald unter anderem die Stärkung der Region durch die Kooperation der Landwirtschaft mit dem heimischen Energieversorger und die Gewerbesteuereinnahmen, die solch eine Anlage der Kommune bringe.

    Werner Ortloff und sein Stadtratskollege Hubert Dörr hatten die Initiative ergriffen und mehr als 20 weitere Landwirte für das Projekt gewinnen können. Zusammen ist man bereit, rund drei Millionen Euro in den Bau zu investieren, so Ortloff. Auch die Stadt soll davon profitieren, weshalb neben der Einspeisung von Strom in das Stromnetz auch eine Fernversorgung mit Wärme angestrebt wird. Als Standort für die Anlage stellt man sich das Gebiet in der Nähe der Erdaushubdeponie in der Neusitz vor.

    Um das Schulzentrum versorgen zu können, müsste eine rund 1,6 Kilometer lange Transportleitung vorbei am Landhotel über den kleinen Burgweg gelegt werden. Gottwald machte eine Rechnung auf, wonach derzeit ein Abgabepreis von 9,5 Cent pro Kilowattstunde möglich wäre.

    Den Betrieb und die Verwaltung des Wärmeversorgungsnetzes würde die Rhöngas übernehmen. Man hofft, für die Gründung einer Wärmegesellschaft die Stadt mit ins Boot holen zu können. Die Investitionskosten von rund einer Million Euro für den Netzaufbau könnten laut Gottwald über zinsgünstige Kredite der KfW-Bank finanziert werden.

    Die Versammlungsbesucher zeigten sich interessiert an dem Projekt. Skeptisch wurde von einigen jedoch der Standort gesehen – befürchtet wurden eine Schädigung des Landschaftsbilds sowie eine mögliche Beeinträchtigung der Wohnqualität in der 300 Meter entfernten Wohnsiedlung, insbesondere durch Geruchsbelästigung. Letzteres sei nach Angaben von Balling und Ortloff auszuschließen, was man auch durch eine Genehmigung gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz gewährleisten möchte.

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