Liebe Leserin, lieber Leser, Sonne pur – zur Zeit meint es das Wetter für Sonnenliebhaber richtig gut, fast zu gut. Sonne hat Kraft, Sonne bringt zum Schwitzen, Sonne kann man genießen, sie kann aber auch anstrengend sein. Das Lebensgefühl ist aber meistens deutlich gesteigert.
Für mich ist Sonne natürlich immer auch ein Symbol des Glaubens. Auferstehung wird oft mit Sonne dargestellt (z. B. am Leutershäuser Kirchenfenster); wir feiern den Sonntag als Fest der Auferstehung Woche für Woche. Diese Kraft zum Leben kann man genießen, sie kann natürlich auch zum Schwitzen bringen und ganz schön herausfordernd und anstrengend sein. Denn Christsein bewährt sich nun mal auch da, wo es dich Kraft kostet, da wo du unter der Sonne der Auferstehung an deinem Platz versuchst, den Glauben konkret zu machen durch deinen Einsatz, durch deine Unermüdlichkeit, durch dein Eintreten für die Schwachen, durch deinen Lebensmut, mit dem du nie einen Menschen aufgibst… Wenn in der kommenden Woche in unserem Dekanat Firmung ist, dann haben wir versucht, den jungen Firmlingen zu vermitteln, wie diese Sonne der Auferstehung zum Genießen ist, aber auch dich herausfordert.
Zwei Heilige werden im Juli geehrt, die das auf schöne Art und Weise zeigen können: Der Christopherus als einer, der seine Kraft dem Mächtigsten anbieten will und der am Fluss merkt, wie es darauf ankommt, sich in der Mühsal des Alltags zu bewähren, indem er Menschen über den Fluss trägt. Dadurch trägt er Christus, und das kostet ganz schön Kraft, aber das füllt ihn auch aus.
Die Maria Magdalena, die oft mit der Sünderin gleichgesetzt wird (siehe Riemenschneideraltar in Münnerstadt), die aber vor allem die erste Zeugin der Auferstehung ist, und die darüber noch staunen kann (siehe Leutershäuser Kirchenfenster). Sie – so sagt es zumindest die Legende – macht die Liebe Jesus ganz konkret in ihrem Einsatz für die Aussätzigen.
Sonne pur im Herzen haben und daraus seine Kraft zu ziehen für den Alltag. Das ist was zum genießen, kann dich aber auch manchmal ganz schön ins Schwitzen bringen. Aber es lohnt sich.
Pfarrer Karl-Heinz Mergenthaler