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SALZ: Aufstiegshilfe für das Netzwerk

SALZ

Aufstiegshilfe für das Netzwerk

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    Ein altes Bauernhaus in Salz bei Bad Neustadt: Spielgeräte liegen im Hof, im großen Garten steht ein Trampolin. Das Gelände ist ein Paradies für Kinder. Die neun Buben und Mädchen, die die heilpädagogische Tagesstätte in Salz besuchen, haben alle eine andere Geschichte. Sie erzählt von Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörung, soziale Ängste und gestörtem Sozialverhalten.

    Der Träger der Einrichtung ist das Netzwerk für soziale Dienste, das unter anderem noch das Mürschter Kinderhaus und die therapeutische Wohngruppe in Oberebersbach betreibt. Vor allem Kinder aus den Landkreisen Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt werden vom Verein betreut. Auch ambulant.

    1996 gründet Karlheinz Friedel, heute Gesamtleiter des Netzwerks, mit Gleichgesinnten den Verein. Sie geben sich das Motto „Gemeinsam geht's besser“. Ihre Überzeugung: Jedes Kind ist eingebunden in ein soziales System aus Familie, Nachbarn, Schule und Vereinen. Wenn das Kind aus dem Gleichgewicht gerät, setzen sie deshalb bei allen Beteiligten des Netzes an und suchen gemeinsam nach Ursachen und Lösungen.

    Das Jugendamt vermittelt Kinder an das Netzwerk und zahlt den Tagessatz für Personal- und Sachkosten. Für Ausstattung und Materialien muss der Träger aufkommen. Und hier liegt das Problem. Da der Verein eine sehr junge Geschichte hat und kein großer Träger hinter ihm steht, fehlt es an Rücklagen. Geld für neue Stühle, Stellwände oder einen Beamer gibt es nicht. Von einem Dachbodenausbau im Haus in Salz ganz zu schweigen. Dabei braucht das Netzwerk diesen zusätzlichen 40 Quadratmeter großen Raum dringend. Er könnte von allen Einrichtungen des Netzwerks genutzt werden.

    Auf beengtem Raum arbeiten die Mitarbeiter im Büro, teilen sich zu dritt zwei Schreibtische, auch ausreichend Platz für die Familientherapie oder Gruppensitzungen gibt es nicht. Dabei steigt der Bedarf stetig, die Arbeit des Netzwerks ist gefragt. So ist die Zahl der Mitarbeiter seit 2001 von 35 auf 52 gestiegen. Und: Zu den vier Einrichtungen sind drei weitere hinzugekommen.

    Natürlich versucht der Verein Geld einzunehmen, zum Beispiel über das traditionelle Samba-Fest am Gock in Kleinwenkheim oder den jährlichen 50-Euro-Beitrag der 46 Vereinsmitglieder. Doch das reicht bei weitem nicht. „So wie wir gestrickt sind, können wir kein Geld verdienen“, ist sich Friedel bewusst. „Wir legen Wert darauf, dass alle Personalstellen besetzt sind, schaffen Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen und sind gegen Überbelegung in unseren Einrichtungen.“

    „Das Weihnachtsgeld ist unser Rettungstopf“

    Karlheinz Friedel, Gesamtleiter des Netzwerks für soziale Dienste

    Sein Team trägt diese Entscheidungen mit. Auch mit persönlichen Einschränkungen. So verzichten sie auf ein festes 13. Monatsgehalt. „Das Weihnachtsgeld ist unser Rettungstopf“, erklärt Friedel, „mit dem werden Löcher gestopft.“ Löcher, die zum Beispiel durch einen Ausflug der Tagesstätten-Kinder gerissen werden.

    Der Dachbodenausbau oder neue Stühle würden jedoch Finanz-Löcher von einer Dimension reißen, die der Verein nie selbst stopfen könnte. Genau hier kommt die Mediengruppe MAIN-POST ins Spiel. Der Verlag hat aus Anlass seines Jubiläums „125 Jahre MAIN-POST“ in diesem Jahr mit 12 500 Euro einen Spendenmarathon eröffnet, bei dem alle Leser zum Spenden aufgerufen sind. Am Ende soll der Zehnfache Betrag – 125 000 Euro – zusammenkommen. Dieser wird zu gleichen Teilen fünf sozialen Zwecken im Verbreitungsgebiet zugute kommen. Was die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld betrifft, soll das Netzwerk für soziale Dienste davon profitieren: Für die erwarteten 25 000 Euro sollen der Dachboden in Salz ausgebaut und Therapie-Materialien gekauft werden – ganz nach dem Jubiläumsmotto: Zeitung und Leser helfen gemeinsam.

    Im Blickpunkt

    Spendenkonto: Konto 24 012 161, BLZ 790 500 00 Sparkasse Mainfranken. Falls eine Spendenquittung gewünscht wird, bitte genaue Adresse in der Zeile „Verwendungszweck“ auf dem Überweisungsauftrag angeben.

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