Auch wenn das zehnjährige Jubiläum am Tierschutzhof in Großeibstadt an diesem Wochenende im Mittelpunkt stand und bei schönstem Wetter Besucher nach Reiten und sich bei kleinen Leckereien erfrischen konnten, hängte eine kleine Gewitterwolke über dem Jubiläum.
Franziska Dorst, Vorsitzende des Vereins Lichtblick – Pferd/ Der Tierschutzhof e.V. und Thomas Draxler, Mitbegründer und Kassier, blicken auf zehn aktive Jahre im Tierschutz zurück, in denen die Aktiven und viele Mitglieder Einiges an Tierschutz geleistet haben und auch noch heute leisten. Unzählige Kleintiere, Dutzende von Katzen, Ziegen und vor allem Pferde wurden von Helfern wieder aufgepäppelt und vor dem sicheren Tod gerettet, viele der Pferde auch direkt vom Abdecker. „Aus den Augen aus den Sinn“, so die pauschale Zusammenfassung von Draxler über die Besitzer, die ihre Tiere meist nur als Sportgerät betrachten.
„Sind die Tiere alt, werden sie abgeschoben, bringen sie keine Leistung, kommen sie weg“, so der Diplom-Sozialpädagoge, der mit Tieren groß geworden ist und einen besonderen Bezug zu den ausrangierten Tieren hat. Trotzdem mag bei beiden keine Feierlaune aufkommen. Wenige Spendengelder, kaum Unterstützung aus der Bevölkerung und ein ständiger Kampf mit Behörden lassen einen zermürben, wie Draxler offen zugibt.
„Wir suchen einen größeren Hof, am besten außerhalb einer Gemeinde, um mit Nachbarn keinen Ärger zu bekommen“, beschreibt der engagierte Tierschützer den weiteren Weg des Tierschutzhofes.
60 Mitglieder zählt der Verein, der Einiges auf die Beine gestellt hat aber stetig gegen Windmühlen anläuft. Privates Geld und die Unterstützung von Tierschützern lassen die Tierschutzhofbetreiber aber nicht aufgeben. Auch der Zuspruch vieler Eltern, die ihre Kinder zum Ponyreiten nach Großeibstadt bringen, lassen die Tierliebhaber weitermachen. Sie wollen kein Gnadenhof sein, sondern ein Tierschutzhof, der alte Tiere aufnimmt und sie artgerecht hält. Und gerade hier liegt eines der Probleme, mit denen der Verein zu kämpfen hat. Der Hof platzt aus allen Nähten. „Wir brauchen mehr Flächen, um die Tiere artgerecht zu halten“, gibt Dorst zu verstehen.
Klein hat Draxler angefangen, mit zwei bis drei Ponys. Heute sind es 28 Pferde und Ponys, massig Kleintiere und eine Ziege, die rein von Spenden versorgt werden. Doch wie die Tierschützer erklären, gibt es immer weniger Spenden. Meist reicht es gerade für das Nötigste und Baumaßnahmen kommen einfach zu kurz. Hier ist der Einsatz der Mitglieder gefordert, die am Hof alles selbst machen. Einnahmen kommen auch aus den Veranstaltungen, die für Kinder in einem großen Kinderprogramm angeboten werden. Abenteuer-Kindercamp, tierische Ponyreiterferien oder einfach nur Reitstunden für Kinder und Jugendliche – das Programm des Tierschutzhofes ist groß.
Weitermachen wollen alle, schließlich haben die Tierschützer Einiges in den letzten Jahren in Sachen Tierschutz in die Wege geleitet und viele Tiere vor den sicheren Tod bewahrt. Weiter Informationen gibt es auf der Internetseite www.tierschutzhof-grosseibstadt.de.