Der Schluck aus der Pulle fiel wie erwartet heuer deutlich kräftiger als sonst. Nachdem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ihre Tarifforderungen unter anderem wegen der hohen Inflationsrate von 10,5 Prozent auf den Tisch gelegt hatte, war den Verantwortlichen in den Rathäusern bereits klar, dass sie erheblich mehr Geld für Lohn- und Gehaltssteigerungen einplanen müssen, als jemals zuvor. Schließlich zählen die 96 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadt und die 38 der Verwaltungsgemeinschaft auch zu den gut 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
Finanzielle Probleme wird die Lohnerhöhung der Stadt nicht bereiten
"Wir haben 7,5 Prozent Steigerung eingeplant", sagt Bad Königshofens Kämmerer Vitali Auch. Das reicht zwar nicht ganz, weil Inflationsausgleich, Sockelbetrag und die 5,5 Prozent Erhöhung insgesamt zwischen 7,5 und 8,5 Prozent bedeuten, aber finanzielle Probleme wird die leichte Schwankung der Stadt nicht bereiten, ist sich der Kämmerer sicher. Auf Vorhaben müsse die Stadt wegen der Steigerung nicht verzichten, wohl aber habe die Entwicklung unter anderem dazu beigetragen, dass der Haushalt mit einem Minus abgeschlossen habe.
Die Personalausgaben der Stadt steigen um mehr als 400.000 Euro
So lagen die Personalausgaben im Gesamthaushalt der Stadt Bad Königshofen im Jahr 2022 bei 4.341.715 Euro und steigen im aktuellen Haushalt heuer auf 4.781.600 Euro, also um mehr als 400.000 Euro. Zu Steigerungen über die 7,5 Prozent hinaus hätten Neueinstellungen im Bereich Bauhof und Verwaltung wegen vielen laufenden Baumaßnahmen in der Stadt geführt, so Auch.
Ob der eingebaute Puffer bei der Verwaltungsgemeinschaft reicht, ist noch nicht klar
Die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Bad Königshofen hatte sechs Prozent mehr eingeplant, womit die Personalausgaben eine Höhe von 1.746.762 Euro erreicht haben. Ob das jetzt reicht, weiß Geschäftsleiter Michael Heß zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu sagen. Vielleicht müsse man auch noch einen Nachtragshaushalt verabschieden, hält er für möglich. Klar ist natürlich, dass die Gemeinden mit ihrer Umlage die VG finanzieren.
In diesem Jahr gibt es erstmal den Inflationsausgleich
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 27 Monaten. In diesem Jahr wird der steuerfreie Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro nach einem bereits definierten Ablaufplan ausgezahlt. 1240 Euro gibt es im Juni, ab Juli bis einschließlich Februar 2024 sind es 220 Euro monatlich, weiß Geschäftsführer Heß. Auch die Auszubildenden gehen nicht leer aus. Hier liegen die Beträge bei 620 Euro einmalig im Juni und dann jeweils 110 Euro. Im März nächsten Jahres kommt der Sockelbetrag von 200 Euro dazu sowie die 5,5 Prozent mehr Lohn- und Gehaltssteigerung.