Die erste Tischtennis-Mannschaft des TSV Bad Königshofen geht am Samstag, 17. August, um 19 Uhr mit dem Heimspiel gegen den TTC Zugbrücke Grenzau in ihre dritte Tischtennis-Bundesliga (TTBL)-Saison. Vieles ist nach vier Jahren in der 2. Bundesliga und zwei in der TTBL Routine geworden, einiges hat sich geändert.
Aufwand hat erheblich zugenommen
Unter anderem hat der Aufwand an Arbeit, Zeit, Geld und Helfern zugenommen. Ein Verein, der sich das antut, muss entweder ein wirtschaftlich potenter Großverein oder Traditionsverein sein. Oder eben ein ganz kleiner wie der TSV Bad Königshofen. Der bringt alles Wesentliches mit: Tradition und Emotionen, mit Kilian Ort einen Vorzeigespieler der bodenständigen und sympathischen Art, Partner aus der Geschäftswelt und ein „Team hinter dem Team.“

Die Helferschar rekrutiert sich beim TSV aus um die 60 Frauen und Männer, die entweder selber einmal Tischtennis spielten, es noch aktiv in einer der fünf Erwachsenen- oder neun Jugend-Mannschaften tun oder eine gewachsene Affinität zu der Sportart oder denen pflegen, die mit ihr zu tun haben.
Keine Frage, dass die Familie Ort, Kilians Eltern Martha und Josef, in gleich mehreren Helfer-Gruppen involviert sind: Josef als Kassier des Hauptvereins, im Werbezirkel, im Kartenservice, im achtköpfigen Kernteam der Gesamtorganisation und als Trainer im Nachwuchsbereich, womit die Liste noch sehr unvollständig und selbst mit „Mädchen für alles“ nicht vollständig ist. Martha in der Gruppe Catering auf der Haupttribüne mit Getränke-Ein- und -Verkauf, Kaffee und Kuchen (Backen und Verkauf), Springerin zwischen allen Abteilungen oben wie unten in der Halle, im Umkleide- und Geräteraum, im Spülteam und so weiter.

Vieles hat sich deshalb so entwickelt, weil man es für nötig und wichtig befunden, ausprobiert und es sich im Lauf der sechs Jahre Profi-Tischtennis-Events bewährt hat. Vieles wurde dem Verein aber auch als „Masterplan“ von der TTBL (Sitz in Fulda) übergestülpt. Zum Beispiel muss er dafür sorgen, dass es mindestens einen Fanclub gibt, der zu mindestens zwei Auswärtsspielen mit mindestens 15 Personen fährt und Lärminstrumente mitbringt.
Sechs Jahre Profi-Tischtennis im Grabfeld
Auf die Idee, eine eigene Geschäftsstelle einzurichten, wären die TSV-Macher selbst zu jenem Zeitpunkt, als sie Pflicht wurde, noch nicht gekommen. Inzwischen befindet sie sich nahe dem Unverzichtbaren in der Martin-Reinhard-Straße, in den ehemaligen Geschäftsräumen der Metzgerei Schuck – mit großzügiger Unterstützung von Tischtennisfreund Karl Schuck. Selbst zwei Tischtennis-Tische sind neben dem Büro-Inventar und Konferenzraum untergebracht. Die Geschäftsstelle muss ab dieser Saison ganzjährig mit 25 regelmäßigen Wochenstunden von einem Geschäftsstellen-Leiter besetzt sein. Die Stelle darf auch auf mehrere Personen aufgeteilt sein.

In der Halle konnte an der Zuschauer-Kapazität nicht weiter gedreht werden, die Sicherheit hat absoluten Vorrang. Allerdings ist man flexibel und kann die Anzahl der Sitzplätze dem nächsten Gegner und dem zu erwartenden Andrang anpassen. Zur Verfügung stehen die Haupttribüne, zwei transportable Sitztribünen parallel zur Spielerbox sowie eine dreistufige Bestuhlung an den Stirnseiten. Johannes Heusinger, handwerklich und logistisch versierter Chef des gesamten Helferstabs, hat mit tatkräftiger Unterstützung von Hartmut Krampf, Anton Schüller und weiteren Helfern die in Einzel-Module zerlegbare Tribüne Marke "Eigenbau" direkt vor der Haupttribüne noch Auf- und Abbau-freundlicher gestaltet. Jetzt können die Module nicht nur zusammengeklappt, sondern auch auf Rollen von und zu den Geräteräumen transportiert werden.
Weitere Maßnahmen zum Herrichten und Wieder-Aufräumen des Bundesliga-tauglichen Zustands der Halle bis hin zum Verlegen des roten, telegenen Gerflor-TT-Bodenbelags nehmen jeweils zwei bis drei Stunden vor und nach dem Spiel in Anspruch. Die Halle muss ja für den Schulbetrieb am Montag wieder besenrein übergeben werden. Ihre Hardware für den Livestream bei sportdeutschland.de (tischtennis, ttbl, tsv bad koenigshofen) und den Liveticker baut der dafür hauptverantwortliche André Ankenbrand mit seinem Team von Jugendlichen auf und ab. Seine Schwester Elena Ankenbrand und Sandra Birkholz kümmern sich um die Musik-Auswahl und -Einspielung.
Für Live-Stream noch Co-Kommentatoren gesucht
Was laut Masterplan ein Mal pro Saison Pflicht war, muss jetzt regelmäßig geliefert werden: In die Rolle des Live-Kommentators zu den Live-TV-Bildern, schlüpft der ehemalige TSV-Oberligaspieler und jetzt in Bayreuth studierende Leon Sick. Ersatzleute bzw. Co-Kommentatoren sind Nico Pfrenzinger und Andreas Wolker. Weitere werden noch gesucht, sollen ein gewisses Fachwissen mitbringen, sprachliche Grundfertigkeiten und eine geeignete Stimme.
Wie bereits berichtet, wurde in Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklung und Größenordnung der Spielbetrieb der ersten Mannschaft, und nur dieser, in eine GmbH ausgegliedert, die den Namen TSV Bad Königshofen GmbH und den Verein als einzigen Gesellschafter haben soll. Womit gewährleistet ist, dass das wirtschaftliche und juristische Risiko für den Verein und die Vorstandschaft vom Tisch ist, der Verein einen Geschäftsführer bestellt und notfalls abberuft und somit weiterhin das Sagen hat. Für den weiteren Spielbetrieb der TT-Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften sowie deren Training ändert sich nichts. Ebenso bleiben die gewachsenen Strukturen im Verein bestehen. Die Helfer helfen also weiterhin der Mannschaft, der Abteilung und dem TSV Bad Königshofen. Die GmbH wurde nur gegründet, um das finanzielle Risiko abzusenken.

Wie Andy Albert, der Vater des Babys "Weltklasse in Bad Königshofen" versichert, habe er als Manager die Mannschaft dahingehend verändert, dass man „nicht wie bisher so gut wie in jedes Spiel als Außenseiter geht.“ Man baue weiterhin auf Kontinuität, was sich daran zeigt, dass drei Viertel der Mannschaft, Kilian Ort, Mizuki Oikawa und Filip Zeljko, geblieben sind. Der junge Ungar Bence Majoros zog weiter nach Frankreich. Dafür holte Albert den im oberpfälzischen Oberviechtach geborenen Nationalspieler und Gewinner von zwei olympischen Bronzemedaillen Bastian Steger (38). Er war zuletzt sechs Jahre beim SV Werder Bremen und wechselte von der Weser an die Saale. Steger erzielte in der vergangenen Saison mit 23:10-Siegen die zweitbeste Einzel-Bilanz der Liga. Er spielt nunmehr zum ersten Mal in seiner überaus erfolgreichen Karriere bei einem bayerischen Bundesligisten und der TSV stellt in der Regel zwei Spieler seiner Stamm-Mannschaft aus Bayern. Auch das ist einzigartig in der Geschichte der TT-Bundesliga.
Drei Landräte beim Saison-Auftakt
Dafür, wie viele Zuschauer letztendlich zum Saisonauftakt am Samstagabend kommen, gibt es, so Andy Albert, verschiedene Indikatoren: „Wir gehen davon aus, dass die meisten Karten an den Kassen in der Halle erworben werden.“ Er kündigte zudem an, dass gleich drei Landräte mit ihren Frauen ihren Besuch zugesagt haben: Klaus Peter Söllner aus Kulmbach, Wilhelm Schneider aus Maroldsweisach, Landkreis Haßberge und Thomas Habermann, Rhön-Grabfeld-Kreis.
Der Vorverkauf, so die Auskunft von Andy Albert, zog mit zunehmender Nähe zum Saisonstart an. Es gebe aber noch genügend Tageskarten und auch Saisonkarten. Wem Tischtennis auf Weltklasse-Niveau in Bad Königshofen besonders am Herzen liegt, der kann für 300 Euro Mitglied im „Club 300“ werden. Worin eine Jahres-Sitzplatzkarte enthalten ist und der Rest als Spende sowie weitere Vergünstigungen wie Vorkaufsrecht für Sonderveranstaltungen (Pokal, Play-Offs).
Vorverkaufsstellen: PickUp Sport, FrankenTherme, Café Extrablatt, telefonisch Andy Albert (0179/5965382) und Josef Ort (0175/4209426)
Einlaufkinder: Vereine und Schulen können sich unter obigen Telefonnummern bewerben, Einlaufkinder für die Heimspiele gegen freien Eintritt zu schicken. Deren Eltern zahlen den halben Eintrittspreis auf der Haupttribüne.
Heimspiele des TSV Bad KönigshofenSa, 17.8.2019, 19 Uhr: KÖN - TTC Zugbrücke GrenzauSo, 15.9.2019, 15 Uhr: KÖN – ASV GrünwettersbachSo, 29.9.2019, 15 Uhr: KÖN – TTC Neu-UlmSo, 6.10. 2019, 15 Uhr: KÖN – TTC Schwalbe BergneustadtSo, 27.10.2019, 15 Uhr: KÖN – Borussia DüsseldorfSo, 17.11.2019, 15 Uhr: KÖN – 1. FC Saarbrücken TTSo, 8.12.2019, 15 Uhr: KÖN – TTC indeland JülichFr., 20.12.2019, 19 Uhr: KÖN – SV Werder BremenSo, 12.1.2020, 15 Uhr: KÖN – TTF Liebherr OchsenhausenSo, 23.2.2020, 15 Uhr: KÖN – Post SV MühlhausenMontag, 13.4.2020, 15 Uhr: KÖN – TTC Rhönsprudel Fulda