"Peter und der Wolf op.67" ist ein im Jahre 1936 von Sergei Sergejewitsch Prokofjew geschriebenes Musikmärchen, eigentlich für Kinder, aber es zieht auch Erwachsene in seinen Bann. Das Meininger Puppentheater ist in der städtischen Kulturarbeit für Kinder und im Bildhäuser Hof gerne zu Gast. Puppenspieler Falk P. Ulke brachte die Musikgeschichte Peter und der Wolf mit in die Kreisstadt und hatte in seinem Koffer für jede Figur der Erzählung ein eigenes musikalisches Werk für die beiden Vorstellungen dabei.
Das Konzept von Peter und der Wolf ist einfach. Ein Hörspielsprecher erzählt die Geschichte und eingesetzte Instrumente werden als Sprachrohr für die vielen Begegnungen des kleinen Peters, der gemeinsam mit seinem Großvater im ländlichen Russland lebt und dort einiges erlebt. Falk P. Ulke verfasste die Geschichte in eigene Reime und so manch melancholisch klingendes Gesangstück. Er selbst hatte einen Vogel auf dem Kopf. Dazu meinte er humorvoll, dass alle großen Leute wohl einen Vogel hätten.
Peter hat keine Angst vor den Wölfen
Es wird Frühling und Peter zieht es geradezu hinaus in die Natur. Mit seinem zwitschernden Freund, dem Vogel, trifft er die leicht verwirrte Ente, die sich vor Peters Kater in acht nehmen muss. Neben der Wiese liegt der dunkle Wald, in dem der böse Wolf lauern könnte, so der herangeeilte Großvater mahnend. Die Sache mit dem Wolf sei nichts zum Lachen, sondern eine ernste Sache. Aber ein Junge wie Peter hat ja keine Angst vor Wölfen. Wieder im Haus zurück, wurde es draußen ganz still und Peter sah gerade noch, wie der Wolf die Ente zu seiner Vorspeise erklärte.
Mit diesem Erlebnis begann erst Peters großes Abenteuer. Peter wollte den Wolf überlisten. Mit einer List und seinen Freunden fängt der kleine Junge den Wolf in einem Käfig. Herbeieilende Jäger wollen dem Wolf den Gar ausmachen, aber der kleine Junge hat eine andere Idee mit ihm. Er soll in den Zoo kommen. Und zum großen Happy End war auch die vermeintlich verspeiste Ente wieder mit von der Partie, als alle im Entenmarsch den Isegrim dort ablieferten.
Puppentheater passt in einen Einkaufswagen
Das kleine tugendhafte Meisterwerk verbindet inhaltlich Heimatliebe, die Achtung vor Erwachsenen, Tierliebe, Freundschaft, Frieden, Wachsamkeit und Tapferkeit. Falk P. Ulke übernahm zwar die Geschichte, schliff diese aber kindgerecht mit seinen eigen Reimen auf sein Publikum hin. Seine selbst geschnitzten Figuren waren natürlich aus sibirischer Birke, der damit humorvoll den Brückenschlag in das frostige russische Dörflein von Peter schlug. Dass das ganze Puppentheater in einen Einkaufswagen passt, war schon eine außergewöhnliche, pfiffige Sache. Wenn es die Pandemie zulässt, geht es am 8. November mit dem Zauberer Zappalott und dem Gespenst aus der Gießkanne in die nächste Runde des Programms "Kultur für Kinder".