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SCHMALWASSER: Baukasten für das Eucharistie-Verständnis

SCHMALWASSER

Baukasten für das Eucharistie-Verständnis

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    Spielerischer Zugang zum Gottesdienst mit der Eucharistie-Burg: Günter Kirchner (rechts) hatte die Idee, Günther Holzheimer sorgte für die praktische Umsetzung.
    Spielerischer Zugang zum Gottesdienst mit der Eucharistie-Burg: Günter Kirchner (rechts) hatte die Idee, Günther Holzheimer sorgte für die praktische Umsetzung. Foto: FOTO Barbara Hippeli

    Mit dem Schloss Zwingenberg, das bei Heidelberg am Neckar liegt, fand Kirchner bei einem Ausflug das ideale Modell. Die Burganlage ist gut erhalten und gehört wohl zu den eindrucksvollsten Festungen im Neckartal. Ein Foto der Anlage diente als Vorlage für den Plan, der zunächst für den Eucharistie-Baukasten gezeichnet wurde.

    Wie Kirchner erläutert, kann man an den unterschiedlichen Baustilen gut erkennen, dass die Burg in den verschiedenen Epochen immer wieder umgebaut wurde. Die Situation der Burg könne man gut auf die Messe übertragen. „In jeder Zeit haben sich Menschen, die die Burg bewohnten, die Burg so umgebaut, dass sie sich darin wohl fühlten und dass sie ihren Ansprüchen gerecht wurde.“ Manche der Mauern stammen noch aus der Anfangszeit. Tragende Säulen und Grundmauern könne man nicht einfach wegnehmen. Im Lauf der Zeit sei so ein Gebäudekomplex mit immer neuen Erkern, Türmen und Nischen entstanden. Ein Gerüst mache deutlich, dass auch heute noch an der Burg, wie an der Kirche, gebaut wird.

    Auch die Messe, die schon seit 2000 Jahren besteht, wurde im Lauf der Zeit immer wieder so verändert, dass die Menschen sich darin zu Hause fühlen können. Manche Teile sind so „altehrwürdig“, dass sie niemand wegnehmen will. Das Wort „Amen“ zum Beispiel sei noch aus der aramäischen Sprache, die Jesus gesprochen habe. „Man könnte auch sagen „So sei es“ , aber niemand wollte das Wort verändern, so wie man schöne alte Sandsteine in der Burg auch nicht einfach durch neue Backsteine ersetzt,“ sagt Kirchner.

    Übrigens werde Gott selbst in vielen Psalmen mit einer Burg verglichen. So zum Beispiel in Psalm 31,4: „Denn du bist mein Fels und meine Burg; um deines Namens Willen wirst du mich führen und leiten“.

    In einer Burg finde man sich besser zurecht, wenn man den Bauplan kenne. Das sei bei der Messe auch so, sagt Kirchner. Deshalb war ihm auch ein Anliegen, den Messdienern den Ablauf auf altersgerechte Weise und bildlich gut verständlich näher zu bringen. So steht die Miniatur-Burg mit ihren verschiedenen Baukörpern und Details symbolisch für den Ablauf der Eucharistiefeier

    Die reicht vom Einzug, der als Treppe dargestellt ist, über Begrüßung, Bußakt, Kyrie, Gloria, Tagesgebet, Lesung, Evangelium, Predigt, Credo, Fürbitten, Gabenbereitung Hochgebet, Vater unser, Brechen des Brotes, Kommunion und Schlussgebet bis zu Segen und Sendung. Günther Holzheimer hat das Burg-Modell aus einheimischen Hölzern gebaut. Kinder können im Ministranten- oder Religionsunterricht damit aktiv hantieren und „bauen“ und sich Gedanken über die einzelnen Gebäudeteile machen.

    Die Burganlage ist, wie der Rhöner Holzschnitzer betont, „100 Prozent Handarbeit“. Sie ist aus 30 einzelnen Teilen zusammengesetzt. Alle Teile sind gebeizt, bemalt und beschriftet. Die Gesamtanlage ist insgesamt einen Meter breit, 15 Zentimeter tief, 24 Zentimeter hoch. Mit Günter Kirchner den „Bauplan“ auszuarbeiten und die Idee praktisch umzusetzen, sei für ihn „eine sehr interessante Arbeit“ gewesen, bekräftigt der Bildhauer.

    Wie Günter Kirchner sagt, hat ihn das Buch „Die heilige Messe als Feier den Kinder erklärt“ von Mechthild und Stefan K. Langenbahn zu seiner Baukasten-Idee inspiriert.

    Kirchner hat eine Anleitung beziehungsweise Materialien zum Umgang mit der Eucharistieburg sowie zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten ausgearbeitet. Ein hilfreicher Leitfaden, nicht nur für Katechese und Ministrantenausbildung, sondern auch für den Schulunterricht.

    Wie er berichtet, kam die Beschäftigung mit dem „Baukasten“ bei den ersten Ministrantenstunden bereits sehr gut an. „Den Oberministranten fiel es leicht, den neuen Ministranten mit dem Baukasten den Gottesdienstablauf zu erklären. Und die Kinder hatten viel Spaß daran, zu bauen“.

    Im Blickpunkt

    Weitere Informationen

    Der Dekanatsjugendseelsorger würde sich freuen, wenn auch andere Pfarreien das Burgmodell für die kirchliche Jugendarbeit übernehmen würden. Beim Erwerb des Baukastens gibt's noch eine CD mit einer zehnseitigen „Anleitung“ dazu. Wer Interesse an inhaltlichen Fragen hat, kann sich mit Günter Kirchner an der Regio Schweinfurt, Tel. (0 97 21) 70 25 43, E-Mail: guenter.kirchner@bistum-wuerzburg.de in Verbindung setzen. Wer Fragen zum Modellbau oder Interesse an einer Bestellung hat, wendet sich an Bildhauer Günther Holzheimer, Schmalwasser, Tel. (0 97 01) 51 53, E-Mail: guenther.holzheimer@t-online.de

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