Das dörfliche Idyll in Strahlungen ist schon etwas Besonderes. Jeder kennt jeden, man weis einfach über alles Bescheid und ist etwas los, dann ist jeder dabei. Der FC-Strahlungen hatte zum Kappenabend in die Mehrzweckhalle geladen und ratzfatz waren die Stuhlreihen mit bestens aufgelegten Gästen besetzt. Aber auch die sangesgewaltigen, tänzerischen und humorvollen Bühnenakteure, es waren an die 90, kamen fast alle aus der Linsenspitzer Gemeinde.
Gebürtige oder „reingeschneite“, was der FC Strahlungen zu bieten hatte, war erste Sahne. Der gebürtige Langenleitener Ronny Kapp fand in Strahlungen seine neue Wahlheimat und fühlt sich hier pudelwohl. Seine Ausführungen über die Probleme beim Fernsehempfang erntete viele Lacher. Dafür gab es von den moderierenden Karnevalsjecken Jochen Müller und Bernhard Nöth auch den ersten Jubiläumsorden. Es war der Linsenspitzerorden zum 25. Jubiläum, denn solange schon gibt es den FC-Kappenabend.
Immer wieder fordert das Gemeindeoberhaupt Willi Schmitt seine Ortsbevölkerung auf, aktiv etwas gegen den Nachwuchsmangel zu tun. Doch wie man im ersten tänzerischen Beitrag der kleinen Garde erfahren musste, schlüpft der Strahlunger Nachwuchs aus Überraschungseiern und ist bestens mit den Schlümpfen befreundet.
Es war schon toll anzusehen, wie quirlig die jungen Gardemädels über die Bühne wirbelten. Jede Menge Applaus, Rosen und Orden waren den Kindern sicher. Nachdem dritter Bürgermeister Bernhard Burger als Badenixe am „Raffelshöfer Säe“, wo baden verboten war, so einiges erlebt hatte, kreiste die Gedanken um den fehlenden kommunalen Nachwuchs weiter.
Volkmar Reiher, Bernd Müller und Jochen Müller kennen sich im Dorfgeschehen bestens aus und so mancher Bürger, der im vergangenen Jahr für Gesprächsstoff sorgte, wurde auf humorvoller Weise noch einmal durch den Kakao gezogen. Sie stellten fest, dass es in den Gemeinderatssitzungen öfters ruhiger zuginge, als in der Kirche. Pfarrer Norbert Reinwand stellt dort immer wieder die Frage, ob man sich die Hände reichen, oder mit Gesten „arbeiten“ wolle. Diese Idee hätte auch auf den Rat übergeschlagen und so werden Beschlüsse nun auf besondere Weise abgesegnet.
Darauf folgte gleich der nächste Höhepunkt des Abends. Die mittlere Garde tanzte als Bewohner des Planeten Avatar – für die Darbietung und das Outfit gab es eine Eins mit Stern.
Nachdem der zwölfjährige Jan Müller im vergangenen Jahr seine Premiere in der Bütt gefeiert hatte, stand er nun zum zweiten Mal im Rampenlicht. Er bemerkte, dass in der Schule die „Sexsucht“ ausgebrochen sei, denn jeder bekam für seinen Aufsatz eine sechs. Die Linsenspitzer-Musikanten präsentierten ungewöhnliche Probestunde, die große Garde kam als als Ninja-Turtles, die Reichenbacher Jonny Dräger und Helmut Hallbigin glänzten in der Bütt und die wallfahrenden Damen oder das FC-Männerballett bereicherten den Abend mit ihren Auftritten.
Zum großen Finale trafen sich alle Akteure noch einmal auf Bühne und der donnernde Applaus war wohl die schönste Weise, für die unbeschwerten Stunden Danke zu sagen. Strahlungens zweiter Bürgermeister Jürgen Kellermann stellte passend zum 25.FC-Kappenabend fest: „Wenn Strahlungen singt und lacht, dann ist FC-Fasenacht“.