„Gegen ihn sieht George Clooney aus wie 'ne Bratpfanne, hier kommt Bembers!“ Mit diesen Worten wurde der fränkische Trash-Comedian angekündigt und die prallvolle Neustädter Stadthalle empfing ihn mit tosendem Beifall. Von dem war Bembers sichtlich beeindruckt: „Alter Verwalter, da is ja was los! Servusle Neustadt!“
Auf seine derbe Art erzählte der Hardcore-Komiker über teilweise alltägliche Dinge, „die das Leben schrieb“, die aber das Publikum zum Schreien brachten. Er sprach über seine Jugend in der Nürnberger Südstadt, über seine Erfahrungen beim römisch-katholischen Töpfern („Wo bist'n jetzt gelandet?“), über den selbstgehaltenen Selbstfindungskurs („Spüre das Metall in dir“), über seinen Nikotinentzug während eines Fluges und die darauffolgende Diskussion mit einer Stewardess („Segjuridy-Domäido-Tschus zum Zigarette ausdrücken“) und auch viel über seine Metal-Freunde Scheißen, Strudel, Terror & Baddex.
Ob Liegefahrradfahrer mit 80er-Jahre-Leggins, die Chinesen, die Amerikaner und die NSA oder die deutschen Politiker („17 Stunden mit Geistesgestörten – da unterschreibst du ach jeden Koalitionsvertrag!“), alle mussten ziemlich viel einstecken.
Durch einen Gang zur Drogenberatung inklusive einer halluzinierten Begegnung mit einem Schneeleoparden und durch ein Gespräch mit seiner Shamira-Joey („mit Bindestrich“) produzierte Bembers skurillen Frankensurrealismus. Über seine „postbemberere Phase“ hatte er sich auch schon Gedanken gemacht und wird dann wohl verschiedene mehr oder weniger nötige Apps entwickeln. Außerdem stellte Bembers fest, einen Arschlochmagneten zu besitzen, da er nur von Arschlöchern umgeben sei. Und da Heino seine Lieder nicht gecovert hatte, coverte Bembers eben den „Kanisterschädel“ mit dem Titel „Dumm wie Brot“, was auch seine allgemeine Meinung über die Volksmusik ist.
Als Zugabe gab er eine sehr intime Geschichte zum Besten, bei der wir mitsamt dem Publikum aber versprechen mussten, dass sie unter uns bleibt.
Passend zur stellenweisen Fäkalkomik und dem Showtitel „Alles muss raus“, war auch das Bühnenbild mit zwei Toiletten, auf denen es sich gut trinken ließ.
Trotz einiger Sprüche unterhalb der Gürtellinie gemäß seinem Standardmotto „Ist Er zu hart – Bist Du zu weich“ und einiger „Igitt“- Rufe der Zuschauer, war dem Johlen, Klatschen und Lachen des Publikums zu entnehmen, dass dieser Samstagabend ein sehr unterhaltsamer gewesen ist, bei dem jeder auf seine Kosten gekommen war. Denn wer zu Bembers, noch dazu zu einer FSK-16-Show geht, der weiß worauf er sich einlässt. Auch wenn einige Zuschauer bemängelten, dass dreieinhalb Stunden doch ein bisschen heftig gewesen wären. Langeweile kam aber nicht auf.