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MELLRICHSTADT: Bettzeug aus Mellrichstadt für Patienten in Ghana

MELLRICHSTADT

Bettzeug aus Mellrichstadt für Patienten in Ghana

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    (one) Am vergangenen Freitagnachmittag ging es wieder einmal geschäftig zu im ehemaligen Kreiskrankenhaus Mellrichstadt: Ein 40-Tonnen-Container wurde von Helfern mit nicht mehr benötigten medizinischen Geräten und Einrichtungsgegenständen aus dem einstigen Krankenhaus beladen. Ziel der Fracht ist das Kumasi South Hospital in Ghana, an das die Geräte gespendet werden sollen. Mary Kusi aus Mellrichstadt, freiberufliche Hebamme und auch in der Rhön-Saale-Klinik Bad Neustadt tätig, hatte die Aktion ins Leben gerufen und den Transport organisiert, verkündet die Rhön-Saale-Klinik in einer Pressemitteilung.

    Trotz strömenden Regens waren die sechs Helfer emsig und beluden den Container mit Bettwäsche und OP-Bekleidung, Bettgestellen und Zentrifugen. Auch OP-Leuchten, OP-Tischen, Nachttischen und vieles mehr aus dem ehemaligen Kreiskrankenhaus Mellrichstadt wanderten nach und nach in den riesigen Container. Über Bremerhaven, wo der Container an diesem Freitag verladen wird, werden die Geräte auf dem Seeweg nach Ghana in das Kumasi South Hospital transportiert.

    Ideengeberin für die Spendenaktion war die in Ghana geborene Mary Kusi. Sie lebt seit über 25 Jahren in Deutschland. Das 1976 gegründete städtische Kumasi South Hospital ist für die medizinische Versorgung von mehr als 300 000 Menschen zuständig. Während in den letzten Jahren neue medizinische Fachkräfte gewonnen werden konnten, wie sie sagt, fehlt es an allen Ecken am Equipment. „Die Krankenhäuser in Ghana sind sehr schlecht ausgestattet. Oft müssen die Menschen ihr Bettzeug selbst mitbringen“, weiß Mary Kusi, die zweimal im Jahr nach Afrika fährt, um ihre Eltern und andere Verwandte zu besuchen.

    Der Gedanke, Einrichtung und Equipment zu spenden, kam bei Kusi im Zuge der Auflösung des Kreiskrankenhauses Mellrichstadt am 31. Dezember 2006 und der Zusammenlegung mit der Rhön-Saale-Klinik in Bad Neustadt auf. Als die Hebamme mitbekam, dass nur ein Teil der Ausstattung in der Rhön-Saale-Klinik benötigt wurde, dachte sie sofort an eine Spende für ihr Heimatland. „Ich möchte helfen“, begründet sie ihr Engagement. In diesem Jahr nahm das Projekt konkrete Formen an. Mary Kusi wandte sich an Behörden, Einrichtungen und Privatpersonen und sammelte Spenden. Rund 2000 Euro sind zusammengekommen. Neben den Kosten für den Transport fließt das Geld vor allem in die Renovierung der Geburtshilfestation des Kumasi South Hospitals.

    Als es nun darum ging, die gespendeten Geräte zu verladen, hörte sie sich in ihrem Bekanntenkreis um. Sechs Männer waren sofort bereit zu helfen. Unter ihnen als Jüngster der 17-jährige Fabian Scheller, den Mary Kusi schon zur Welt gebracht hat. Andree Link, ein weiterer Helfer, erklärte, warum er mit anpackt: „Nachbarschaftshilfe und Frau Kusi zuliebe“. Auch die neue Geschäftsführerin der Rhön-Saale-Klinik, Ebba-Karina Sander, unterstützt das Projekt: „Wir freuen uns, mit dieser Spende die medizinische Versorgung in Ghana zu verbessern.“

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