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Bad Neustadt/Fürth: Bevölkerungsprognose: Bayern wächst, doch es gibt immer weniger Unterfranken

Bad Neustadt/Fürth

Bevölkerungsprognose: Bayern wächst, doch es gibt immer weniger Unterfranken

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    Während in 20 Jahren voraussichtlich 525.000 Menschen mehr in Bayern leben als noch 2018, sinkt die Einwohnerzahl in Unterfranken leicht. Mit zwei Ausnahmen.
    Während in 20 Jahren voraussichtlich 525.000 Menschen mehr in Bayern leben als noch 2018, sinkt die Einwohnerzahl in Unterfranken leicht. Mit zwei Ausnahmen. Foto: Daniel Peter

    Wie viele Menschen werden in 20 Jahren in Bayern, wie viele in Unterfranken leben? Blutet der Landkreis Rhön-Grabfeld langsam aus und gibt es im Landkreis Bad Kissingen bald nur noch ältere Menschen? Die Antworten auf solche Fragen liefert jedes Jahr das Bayerische Landesamt für Statistik. Am Freitag wurden die neuen Zahlen in Fürth vorgestellt. Grundlage der Berechnungen sind die Trends zu Geburten, Sterbefällen und Wanderungsbewegungen.

    Bevölkerungszahl in Unterfranken sinkt

    Aktuell gehen die Experten davon aus: Wir werden mehr und es gibt immer mehr Ältere. In 20 Jahren könnten 525 000 Menschen mehr in Bayern leben als noch Ende des Jahres 2018. Die Einwohnerzahl steigt damit bis zum Jahr 2038 um vier Prozent, von 13,08 auf 13,6 Millionen Menschen. 

    Doch dieser Trend gilt nicht für ganz Bayern. Während größere Städte und angrenzende Landkreise mehr Menschen anziehen, stagnieren die Bevölkerungszahlen in ländlichen Gebieten oder gehen zurück. Für Unterfranken gehen die Experten davon aus, dass die Bevölkerungszahl weitgehend stabil bleibt. Ausgehend von 1,32 Millionen Einwohnern Ende 2018 wird die Zahl bis zum Jahr 2038 um etwa 24 000 Personen sinken, so die Berechnungen. Dies entspricht einem leichten Rückgang von 1,8 Prozent.

    Im Landkreis Kitzingen leben bald mehr Menschen

    Dass die Bevölkerungszahl in Unterfranken nicht deutlicher schrumpft, liegt vor allem an der Prognose für den Landkreis Kitzingen (+1,5 Prozent) sowie den Landkreis und die Stadt Würzburg (+0,9 beziehungsweise +0,8 Prozent). In den Regionen Schweinfurt, Aschaffenburg und Haßberge leben in 20 Jahren noch etwa genauso viele Menschen wie heute. In den Regionen Bad Kissingen, Main-Spessart und Miltenberg werden es vermutlich weniger sein. Stärkere Bevölkerungsverluste werden in den nördlichsten Landkreisen nahe der Landesgrenze erwartet, am deutlichsten im Landkreis Rhön-Grabfeld mit einem Minus von 6,2 Prozent. Blutet die Region der Rhön langsam aus?

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    Landrat Thomas Habermann (CSU) sieht die Prognose gelassen. Entscheidend sei das jeweilige Bezugsdatum. Der Landkreis verzeichne heute gegenüber 1998 einen Bevölkerungsverlust von zehn Prozent, im Vergleich zum Jahr 1988 aber einen Bevölkerungsgewinn von einem Prozent. Der Grund: Nach der Wende 1989 sind viele Menschen in den Landkreis Rhön-Grabfeld gezogen. "Dieser Bevölkerungszuwachs schmilzt jetzt wieder ab. Die Sterbefälle übersteigen die Geburten. Entscheidend ist aber, dass wir mehr Zuwanderung als Abwanderung haben."

    Also Grund zur Panik? "Im Gegenteil", so Habermann. "Wir sind eine profilierte Gesundheits- und Bildungsregion mit modernen Arbeitsplätzen in der Industrie, im Handwerk und in vielen anderen Branchen", sagt der Landrat. "Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt und wir haben, was immer wichtiger wird, einen hervorragend ausgestatteten ökologischen Lebensraum."

    Die Unterfranken werden immer älter

    Zweite Tendenz: Die Bayern werden immer älter. Gab es 2018 noch 2,66 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter waren, könnten es 2038 bereits 3,6 Millionen sein. Das entspricht einem Zuwachs von 35 Prozent. Das Durchschnittsalter der Bayern steigt in 20 Jahren etwa um zwei Jahre. Der durchschnittliche Bayer ist 2038 also 45,9 Jahre alt, der durchschnittliche Unterfranke sogar 47,4 Jahre.

    Würzburger sind in 20 Jahren mit durchschnittlich 43,7 Jahren noch am jüngsten, Bewohner des Landkreises Bad Kissingen mit 49,6 Jahre am ältesten. In diesem Punkt wird der Landkreis Bad Kissingen in Bayern nur noch vom Landkreis Kronach (50,7 Jahre) übertroffen.

    Das sei nicht neu, sagt Landrat Thomas Bold (CSU). Überdurchschnittlich viele ältere Menschen zögen in den Landkreis Bad Kissingen, "um dort die äußerst attraktive gesundheitliche Versorgung für ihren Lebensabend genießen zu können". Das heiße aber nicht, dass die Region für junge Menschen nicht attraktiv sei. Es gebe "bezahlbaren Wohnraum, tolle Freizeit- und Bildungsangebote und eine sehr gute Breitbandversorgung", so der Landrat.

    So sehen die Prognosen für die anderen Regierungsbezirke aus Während sich Unterfranken schwer tut, seine Bevölkerungszahl weitgehend stabil zu halten, sieht es in Oberbayern anders aus. Dort könnten in 20 Jahren schon acht Prozent mehr Menschen leben. Dies hat das Bayerische Landesamt für Statistik errechnet. Ein Bevölkerungsplus zeichnet sich auch in Schwaben (5,1 Prozent), Niederbayern (4,3 Prozent), Mittelfranken (2,5 Prozent) und der Oberpfalz (1,8 Prozent) ab. In Oberfranken dagegen werden Bevölkerungsverluste von vier Prozent erwartet. Mit der Bevölkerungsprognose wolle man "eine differenzierte Grundlage für die Planungen von Staat, Kommunen und Wirtschaft" bieten, so der Präsident des Landesamts, Thomas Gößl.

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