Herbstadt
(sb)
Malen wie Carl Spitzweg – wer möchte diese filigrane Kunst nicht gern beherrschen?
Diverse Fernsehsendungen und Anleitungsbücher versuchen den Menschen einzureden, dass ein jeder solch beeindruckende Werke zaubern kann. Dass jedoch viel Arbeit und Zeit hinter einem Gemälde wie dem „Armen Poeten“ stecken, dass es viel Erfahrung bedarf – solche Aspekte geraten gerne in den Hintergrund.
Doch genau diese Erkenntnis wurde den Hobbykünstlern wieder ganz bewusst, die sie sich zu einem Workshop in Herbstadt trafen, in dem sie die Grundlagen der alten Schichtenmalerei lernten. Aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz waren die Teilnehmer angereist, um unter Leitung von Patrick Devonas die verschiedensten Motive von einem Foto auf eine Leinwand zu übertragen.
Um die für diese Malweise ganz spezielle Technik entsprechend üben zu können, hatten die Künstler ihre Motive bereits zu Hause in schwarzweiß gemalt. Während des fünftägigen Workshops wurden dann die verschiedenen Farbschichten aufgetragen. Das Ergebnis soll so lebensecht wie möglich sein. „Wenn ich an meinem Bild vorbei laufe und versuche, das Kännchen vom Tisch zu nehmen, dann habe ich mein Ziel erreicht“, so Alexandra Laske aus Herbstadt, die den Workshop in ihren Wohnort geholt hatte. Doch ob Porträt oder Stillleben – keines der Bilder konnte in dieser kurzen Zeit vollendet werden. Meist konzentrierte man sich auf einen Ausschnitt. Wieder daheim wird sich jeder Einzelne noch mehrere Tage oder Wochen mit seinem Werk bis zur Fertigstellung beschäftigen.
Mit den Fortschritten seiner Schüler zufrieden war Patrick Devonas. Der gebürtige Schweizer hatte Kunst in Amerika studiert, unter anderem an der New York Academy of Art unterrichtet und lebt heute in Utah, wo er seine eigene Akademie gegründet hat.