Mit über einem Jahr Verspätung wurde erst jetzt die Verabschiedung der in 2020 ausgeschiedenen Bischofsheimer Stadträte vorgenommen. Dieser Verzögerung sei der Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen geschuldet, entschuldigte Bürgermeister Georg Seiffert. Gemeinsam mit den neuen Stadträten und Partnern wurde es ein gemütlicher und geselliger Abend, bei dem so manche Anekdote und Erinnerung an 30 Jahre Stadtratstätigkeit wach wurde.
"In den vergangenen 30 Jahren ist allerhand passiert", begann Seiffert seine Ausführungen und gab zu, dass er sich in den Protokollen zu den Stadtratssitzungen regelrecht verloren habe. So interessant und spannend sei es gewesen, die jüngere Geschichte Bischofsheim in Erinnerung zu rufen.
Viele Jahre die Politik der Stadt mitgestaltet
30 Jahre Rückblick waren notwendig, da mit Edgar Schöppner und Günther Faulstich zwei Stadträte verabschiedet wurden, die von 1990 bis 2020 im Gremium vertreten waren. 30 Jahre haben sie die Politik der Stadt Bischofsheim mitgestaltet, vier Bürgermeister erlebt und unzählige Entscheidungen getroffen. Entscheidungen, die mitunter Wegweisend für Bischofsheims Entwicklung und heutigen Stellenwert in der Region waren. "Es waren durchaus auch knifflige Themen dabei", erinnerte Seiffert. "Aber auch immer wiederkehrende Themen, wie Wasser und Abwasser, Altstadtsanierung, Schule, Kindergarten und Feuerwehr."
Der Bürgermeister erwähnte einige Schlaglichter. 1992 wurde für das neue Feuerwehrgebäude ein Grundstück gesucht, der Zentralparkplatz wurde auf der ehemaligen Hoeschbrache angelegt und Bischofsheim wehrte sich standhaft gegen das Tabakpfeifenmuseum. "Heute sind wir froh, dass wir es nicht haben. Es gibt Dinge, die braucht Bischofsheim nicht", sagte Seiffert.
Altstadtsanierung begonnen
Die Altstadtsanierung wurde begonnen und ist heute noch immer nicht abgeschlossen. "Es ist ein langer Prozess und wir können froh sein, dass es damals begonnen hat. Wir können heute drauf aufbauen", sagte Seiffert. "Es wurde mit dem Beginn der Altstadtsanierung weitreichende Entscheidungen getroffen."
1997 wurde das damals Feuerwehrgerätehaus eingeweiht und im alten Feuerwehrhaus ein Jugendraum eingerichtet. In Haselbach ging es mit der Bachöffnung und Straßensanierung los. Welche Streitigkeiten es hierzu gab, streifte Seiffert an Rande.
1998 wurde das Schulhaus in Bischofsheim angebaut und der seit 15 Jahren in Bürgerversammlungen geforderte Ausbau der Bauersbergstraße begann. Die Modernisierung des Tourismus war ein Thema, ebenso wie die Gründung des Schulverbands mit Oberelsbach für die Mittelschule.
Mit vier Bürgermeistern zusammengearbeitet
Mit vier Bürgermeistern, Hans Repp, Armin Lommel, Udo Baumann und Georg Seiffert, haben Schöppner und Faulstich zusammen gearbeitet. "Es wurde viel Geld umgesetzt und viel erlebt", fasste Seiffert zusammen. Das gelte auch für die weiteren Stadträte, die für ihr Engagement geehrt wurden. Seiffert machte aber kein Hehl daraus, dass eine Stadtratstätigkeit nicht immer nur angenehm sei. "Es gibt gute und schlechte Erfahrungen, manchmal wird man auch angegangen." Auch die Familien und Partner bekommen dies unter Umständen zu spüren. Da gelte es dann das Gespräch zu suchen, aufzuklären und zu informieren. "Meist sind die Leute dann ja einsichtig und verstehen, warum manche Entscheidung getroffen wurde." Entscheidungen seien stets zum Wohle der Allgemeinheit und für bessere Lebensqualität in Bischofsheim getroffen worden. Ein Mandat als Stadtrat bringe aber auch schönes und positives mit sich. "Man wächst in der Persönlichkeit und lernt Persönlichkeiten kennen."
Neben Edgar Schöppner und Günther Faulstich, die beide einen Abguss des historischen Stadtsiegels aus dem 14. Jahrhundert in Gold erhielten, wurden auch Thea Schmidt, sie war von 1996 bis 2020 als Stadträtin tätig, und Rudi Büttner, er war von 1996 bis 2002 und von 2008 bis 2020 im Gremium vertreten, mit der goldenen Version des Stadtsiegels bedacht. Den Abguss des historischen Stadtsiegels in Silber erhielt Alfred Thalheimer für seine Stadtratstätigkeit von 2008 bis 2020.
Den Abguss des historischen Stadtsiegels in Bronze erhielten Joachim Schmitt, Arvid Löflund und Andreas Griebel. Sie waren jeweils von 2014 bis 2020 als Stadträte tätig. Steffen Räder war von 2017 bis 2020 Stadtrat. Ihm dankte der Bürgermeister mit einer Dankurkunde.