S chmecken Dir Kartoffeldätscher, wurde ich gestern gefragt. Natürlich, wer isst nicht gerne Kartoffelpuffer mit Apfelmus, habe ich geantwortet und schallendes Gelächter geerntet. Ich bin nicht aus der Rhön, sondern aus dem Spessart, und bei uns ist anscheinend so einiges anders.
Jedenfalls hatte ich hinsichtlich der Kartoffeldätscher bis gestern eine riesige Bildungslücke, die ich aber dank der Hilfe einer kompetenten Rhönerin gleich schließen konnte:
Kartoffeldätscher werden, wie der Name schon sagt, aus Kartoffeln gemacht. Und zwar braucht man für vier Bleche, das ist wohl die normale Ration für eine Rhöner Familie, eineinhalb Kilo Kartoffeln, 250 Gramm Mehl, ein Ei und einen Teelöffel Salz. Daraus macht man einen Teig, indem man gekochte Kartoffeln durchdrückt und alles mischt und knetet.
Aus vier Bechern saurer Sahne und zwei Brisen Salz wird eine Flüssigkeit, die man auf dem Kartoffelteig verschmiert, darauf kommt wieder saure Sahne, 125 Gramm Butter, und vier Eier, pro Blech eines. Dann braucht man Kümmel, muss alles ausrollen, und wenn die Ränder "schö braun" sind, kann man den Dätscher aus dem Ofen holen. Verriet mir meine Rhönerin. Die stammt aus Salz, und hat das Rezept von ihrer Mutter, die hat es wieder von ihrer Mutter und so weiter. Der Dätscher hat also Tradition in der Rhön.
Vielleicht halten ja deswegen die Ehen hier besser als irgendwo anders in Bayern. Jedenfalls werde ich den Dätscher ausprobieren, frau kämpft schließlich mit allen Tricks an der heimischen Front. Damit da nix schief geht, werde ich am Wochenende ausgiebig recherchieren. Und zwar am Samstag auf dem Sälzer Kartoffelfest, und am Sonntag auf dem in Hollstadt. Das würde ich allen Rhönerinnen und Rhönern auch raten. Im Sinne der Emanzipation und für die Liebe.