Zum 2. Sportmedizinischen Symposium am Rhön-Klinikum-Campus hatte die Herz- und Gefäß-Klinik Spitzenmediziner zu Vorträgen eingeladen, an denen nach Angaben des Krankenhauskonzerns über 100 Zuhörer teilnahmen.
Der erste Teil der Veranstaltung stand unter dem Thema „Sport und Bewegungsapparat“. Unter dem Vorsitz von Dr. Jörg van Schoonhoven, dem Chefarzt der Handchirurgie, und Dr. Renée Andrea Fuhrmann, seiner Kollegin in der Fußchirurgie, wurden Probleme an Schulter, Ellenbogen, Hand und Achillessehne unter sportlichen Aspekten betrachtet und diskutiert. „Nur ein geringer Anteil an Patienten, die wegen eines sogenannten Tennisarms behandelt werden, sind auch tatsächlich Sportler“, stellte Dr. Karl Josef-Prommersberger, ebenfalls Chefarzt in der Handchirurgie, fest.
Moderiert von Dr. Sebastian Kerber, Chefarzt der Kardiologie I, sowie „Dopingjäger“ Dr. Helmut Pabst ging es im zweiten Teil der Veranstaltung um die Verbindung von „Herz, Seele und Sport“. Dr. Martin Siepmann von der Psychosomatischen Klinik referierte dabei zu den Auswirkungen des Sports auf die Seele. Er betonte nicht nur die positiven Folgen einer regelmäßigen Bewegung, wie Verbesserungen bei Demenz und Depression, sondern ging auch auf Burnout bei Leistungssportlern und Sportsucht ein.
Dass Sport, beispielsweise in einer Herzsportgruppe oder einem Verein, auch für Patienten nach Herzinfarkt oder mit Herzinsuffizienz positive Auswirkungen auf Lebensqualität und Prognose haben, erklärte Kerber in seinem Referat.
Schließlich stand der Leistungssport im Fokus. Dr. Karin Nentwich ging auf Herzrhythmusstörungen bei Leistungssportlern ein. Sie stellte Begleiterkrankungen und Fälle von plötzlichem Herztod bei Sport oder Wettkampf vor. Helmut Pabst (Gilching), ehemaliger Bundesliga-Basketballer, betreuender Arzt der Marathon-Läufer bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona und inzwischen bekannter „Dopingjäger“, berichtete von seinen vielfältigen Erfahrungen. „Wir brauchen Kontrollen zur richtigen Zeit, wir müssen Sportler testen, wenn es für sie Sinn machen würde, zu dopen“, so der Experte. Das Herz eines 40-jährigen Dopers sei vergleichbar mit dem eines 80-Jährigen ohne Doping.
Ergänzt wurden die Referate den Angaben zufolge durch einen Workshop für Assistenzpersonal und interessierte Assistenzärzte zu Ergometrie und Spiroergometrie bei Sportlern und Patienten, der von Dr. Ralf Witzig und Bettina Fries aus dem Thoraxzentrum in Münnerstadt gehalten wurde.