Das Ortskanalnetz und die Notwendigkeit der Sanierung war das erste Thema in der Gemeinderatssitzung in Sulzfeld. Dazu begrüßte Bürgermeister Jürgen Heusinger Matthias Kirchner vom gleichnamigen Ingenieurbüro, der die Ergebnisse der Kamerabefahrungen für Sulzfeld vortrug. Eine teure Mamut-Aufgabe steht der Gemeinde bevor, geschätzte Kosten: zwei Millionen Euro, nur für diesen Gemeindeteil. Für Kleinbardorf liegen bereits Ergebnisse vor, dort werden die Kosten für die Sanierungen auf 700.000 Euro geschätzt.
Wie Kirchner vortrug, habe die Maßnahme am Sandhofer Weg Priorität, dort ist ein ungefähr 300 Meter langer Kanalstrang einsturzgefährdet und muss erneuert werden. Die Kanalerneuerungen und -sanierungen müssen nach und nach abgearbeitet werden. Von mindestens 80 Prozent Fremdwasser war die Rede. Die Wasserentsorgung ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, die kostendeckend arbeiten muss, allerdings ist über die Finanzierung noch nicht entschieden worden. Möglich ist, eine Beitragszahlung von den Bürgern zu erheben oder die Gebühren so zu erhöhen, dass sich die Kosten über 50 Jahre verteilen. Das würde bedeuten, dass auch die nächste Generation damit belastet werde und die Gemeinde die Bank für die Bürger spielen würde, kommentierte der Bürgermeister. In der Bürgerversammlung am 15. April wird das Problem noch einmal besprochen.
Stellplatzgebühren für Dauercamper erhöht
Eine Zuwendung aus dem Innenentwicklungsförderprogramm hat ein Bürger aus Sulzfeld gestellt. Der Antrag erfüllt die Bedingungen zur Nutzung vorhandener Bausubstanz, die Gemeinderäte stimmten zu. Eine Vorschlagsliste für die Schöffenwahl sollte der Gemeinderat vorlegen, es hat sich allerdings bis zum Abgabetermin niemand für dieses Ehrenamt gemeldet. Die Antworten einiger Bürger, die von ihm angesprochen wurden, gab der Bürgermeister bekannt, sie sähen keinen Sinn in dieser Aufgabe oder bekundeten ihre Politik-Verdrossenheit.
Diskutiert wurde über die Anpassung der Benutzungsentgelte für die Höhberghalle Sulzfeld. Aufgrund des neuen Umsatzsteuerrechtes für die Gemeinden müssen die Einnahmen aus der Vermietung von Halle und Nebenraum angepasst werden. 19 Prozent Umsatzsteuer müssen an das Finanzamt abgeführt werden, im Gegenzug kann sich die Gemeinde vom Finanzamt Teile der Vorsteuer von umsatzsteuerpflichtigen Ausgaben zurückholen. Die vorgelegten Zahlen waren nicht ganz schlüssig, es besteht noch Klärungsbedarf. Deshalb wurde der Punkt vertagt.
Nicht vertagt wurde der Beschluss über die Erhöhung der Stellplatzgebühren für Dauercamper auf dem Campingplatz am Badesee Sulzfeld. Von derzeit 220 Euro pro Quartal beschlossen die Gemeinderäte eine Erhöhung auf 250 Euro pro Quartal. Wie der Bürgermeister informierte, sollen die Preise familienfreundlich bleiben. Er berichtete über den Einbau neuer Wasserhähne, die sich selbsttätig abschalten, Kosten 8500 Euro. Wassersparen ist wichtig und man hofft, auf diese Weise einen Beitrag dazu zu leisten.