Es ist 18 Uhr. Die Wahllokale schließen. Eine Wahlurne wird ausgeleert. Die Wahlhelfer stürzen sich eifrig über die zahlreichen Stimmzettel. Mit Strichlisten werden die Stimmen gezählt. Die Wahlauszählung für das erste Kinder- und Jugendparlament im Markt Oberelsbach verlief ganz genauso wie bei einer echten Wahl. Die Kandidaten und deren Freunde hatten sich im Sitzungssaal versammelt und fieberten gespannt dem Wahlausgang entgegen.
Nach einer knappen halben Stunde, in der die zahlreichen Stimmzettel von Wahlamtsleiterin Ramona Fries, ihrer Kollegin Barbara Roßhirt, der Geschäftsstellenleiterin Eva Hergenhan und Bürgermeister Björn Denner ausgewertet wurden, stand das Ergebnis fest. Von den 81 abgegebenen Stimmen entfielen auf Nina Wolf, Justus Borst und Noah Rohrbach mit über 30 Stimmen die meisten Stimmen. Des Weiteren wurden gewählt: Louis Hahn, Hannah Schrenk, Emma Zernentsch, Hermine Büttner, Lena Sitzmann und Finn Simon. Diese acht Kinder und Jugendlichen werden künftig die Interessen der Jugend im Kinder- und Jugendparlament des Marktes Oberelsbach vertreten.
Wahlberechtigt waren alle Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren, die im Markt Oberelsbach wohnen. 13 Kinder und Jugendliche hatten sich zur Wahl gestellt. "Mit 81 Wählern von insgesamt 141 Wahlberechtigten liegt die Wahlbeteiligung bei 57,4 Prozent. Das ist eine sehr gute Wahlbeteiligung", freute sich Bürgermeister Björn Denner, der die Idee für das Kinder- und Jugendparlament hatte. "Toll, dass ihr euch getraut und euch als Kandidaten zur Verfügung gestellt habt", erklärte Denner. Bewusst habe man als Tag für die Wahlauszählung den Weltkindertag am 20. September gewählt.
Selbst mitgestalten
Das Kinder- und Jugendparlament solle dazu beitragen, politische Bildung an die Jüngsten zu vermitteln und den jungen Menschen zeigen, dass man persönlich etwas mitgestalten kann, wenn man sich einbringt und die Stimme erhebt. Auch die Kommunalpolitik benötige Nachwuchs. Mitglied im Marktgemeinderat werden sich für das Amt des Bürgermeisters bewerben – diese Schritte gehen junge Menschen leichter, wenn sie bereits erste Erfahrungen in einem Kinder- und Jugendparlament sammeln konnten, so die Idee. Das Kinder- und Jugendparlament soll einen jährlichen Etat in Höhe von mindestens 500 Euro erhalten, über dessen Verwendung das Gremium frei entscheiden kann.
Alle Gewählten bekommen nun noch einmal ein Brief, in dem sie die Annahme der Wahl erklären dürfen. "Die erste Sitzung des Kinder- und Jugendparlaments findet im Oktober statt – nach den Landtags- und Bezirkstagwahlen", kündigte Denner an.

