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SONDHEIM/RHÖN: Das letzte Abendmahl im Bibelgarten

SONDHEIM/RHÖN

Das letzte Abendmahl im Bibelgarten

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    Ein beispielloses Gemeinschaftswerk: Über die Eröffnung des Bibelgartens in Sondheim freuen sich (von links) Bürgermeister Thilo Wehner, Siegbert Demar von der Rentnergruppe, Karin Kohl vom Kirchenvorstand, Pfarrerin und Ideengeberin Christel Kupfer, Dekan Matthias Büttner, Carolin Menz vom Kirchenvorstand und der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll. Im Hintergrund die Darstellung des letzten Abendmahls.
    Ein beispielloses Gemeinschaftswerk: Über die Eröffnung des Bibelgartens in Sondheim freuen sich (von links) Bürgermeister Thilo Wehner, Siegbert Demar von der Rentnergruppe, Karin Kohl vom Kirchenvorstand, Pfarrerin und Ideengeberin Christel Kupfer, Dekan Matthias Büttner, Carolin Menz vom Kirchenvorstand und der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll. Im Hintergrund die Darstellung des letzten Abendmahls. Foto: Foto: Marc Huter

    „Ich freue mich an den Blüten, freu mich an der bunten Blütenpracht, freu mich an den neuen Trieben, die die Natur schuf über Nacht.“ Treffender hätte das Lied des Gesangvereins Sondheim im neu eröffneten Bibelgarten hinter der alten Dorfmauer, direkt neben der evangelischen Kirche „St. Michael, nicht sein können. Von allen Seiten sprudelten den Initiatoren und zahlreichen Helfern am Sonntag Lobes- und Dankesworte entgegen, nachdem Dekan Matthias Büttner und Pfarrerin Christel Kupfer den Garten gesegnet und damit offiziell eröffnet hatten.

    „Der Bibelgarten ist ein Juwel geworden“, erklärte der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll und erkannte, dass ein solcher Garten einzigartig im Landkreis Rhön-Grabfeld ist. Es sei ein „Leuchtturmprojekt“ für die Landeskirche in ganz Bayern. Der Bürgermeister der Gemeinde Sondheim, Thilo Wehner, bezeichnete den Bibelgarten als „Aushängeschild für Sondheim und die gesamte Region“. Es sei gelungen, innerhalb kürzester Zeit in einer beispiellosen Gemeinschaftsleistung, diesen Garten zu einem echten „Blickfang“ zu machen.

    Die Idee, das brachliegende Grundstück gegenüber des Gemeindehauses im ehemaligen Schulhof in einen Bibelgarten zu verwandeln, wurde geboren, als Pfarrerin Christel Kupfer dem Kirchenvorstand einen Flyer von einem Bibelgarten in Dresden mitbrachte. „Alles andere“, wie sie stolz erklärte, „wuchs aus den Herzen und Händen anderer!“

    Viele helfende Hände

    Gelobt wurden die Mitglieder vom Frauentreff, die zunächst zahlreiches Bild- und Informationsmaterial von verschiedenen Bibelgärten gesammelt hatten. Im Anschluss haben sie um Unterstützung in der Gemeinde geworben. „Niemand hat uns eine Absage erteilt“, zeigt sich Karin Kohl vom Kirchenvorstand, die für ihre Initiative und ihr Engagement einen Blumenstrauß erhielt, sichtlich gerührt. Nachdem die Anlage angelegt war, haben die Frauen die umfangreiche gärtnerische Gestaltung übernommen.

    In den Bibelgarten wurden nicht nur Pflanzen gesetzt, die in der Bibel erwähnt sind, sondern auch solche, deren Namen einen Bezug zur Bibel haben oder die einfach nur schön sind und den Betrachter erfreuen. Oder die als Kirchenschmuck verwendet werden können. Die blühenden Pflanzen wurden in der Mitte des Gartens in ein großes Staudenbeet gepflanzt. Eine Kräuterspirale wurde anlegt, damit die verschiedenen Kräuter gut in Szene gesetzt werden können. Bei der Bepflanzung der Kräuterspirale hatten die Kindergartenkinder und ihre Betreuer mitgewirkt.

    Ganz gleich, ob sie jetzt „Rentnerband“, „Rentnergruppe“ oder „Rentnerclub“ heißen, die Gruppe der rüstigen Ruheständler aus Sondheim um Siegbert Demar hat die komplette Neugestaltung des Grundstücks in zahllosen Stunden bei Wind und Wetter ehrenamtlich vorgenommen. Wochenlang bewegte der Trupp Massen aus Erde, Schotter und Stein. Rund zehn Tonnen Steine mit den verschiedensten „Gesichtern“ wurden gesetzt. Unaufhörlich stellten die Rentner dann ihre Fähigkeiten an Pickel, Schaufel, Hammer und Kelle, die noch aus der jeweils langjährigen Berufserfahrung herrühren, unter Beweis. Bei der Eröffnung des Bibelgartens wurde ihnen für ihre Arbeit größter Respekt gezollt.

    Einfach nur „Danke“ an alle helfenden Hände sagte Carolin Menz vom Kirchenvorstand in ihrer Ansprache für den unermüdlichen Einsatz. Der Bibelgarten sei ein beispielloses Sondheimer Gemeinschaftsprojekt, bei dem „nicht nur Erdmassen, sondern auch Menschen bewegt wurden“.

    Bei der figürlichen Darstellung des letzten Abendmahls wurden die Frauen und Männer der Bibelgarteninitiative von Bildhauer Dietmar Balling nicht nur angeleitet, sondern – wenn man genau hinsah – tatsächlich sogar abgebildet und in dieser Hinsicht verewigt. Die Steinmetzarbeiten für die Tafeln mit den zehn Geboten hatte die Firma Zentgraf und Vey übernommen, die Firma Kohl Metallbau fertigte das Metallkreuz für die Kreuzigungsgruppe.

    „Herr, segne die Arbeit, die hier getan wurde“, sagte Dekan Matthias Büttner bei der Segnung und fügte an: „Lass in diesem Garten die Menschen deine Herrlichkeit und Wunder entdecken.“ Kaffee und Kuchen sowie ein Orgelkonzert mit Alexandra Bartholmess in der St. Michaelskirche rundeten den Tag der Eröffnung des Bibelgartens ab.

    Großer Bahnhof im Bibelgarten

    Am Freitag, 17. Juni, findet der unterfränkische Eröffnungstag der offenen Gartentür im Bibelgarten in Sondheim statt. Man darf gespannt sein, wie die unterfränkischen Kreisfachberater, darunter Georg Hansul vom Landkreis Rhön-Grabfeld, der bei der Gestaltung des Bibelgartens mitgewirkt hat, als Experten das Werk aus botanischer Sicht beurteilen.

    Und alle, die nicht nur neugierig geworden sind, dürfen sich auf den Sonntag, 26. Juni, freuen. Dann ist das Tor des Bibelgartens am Tag der offenen Gartentüre geöffnet. An diesem Tag besteht auch die Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen näher über das Projekt zu informieren.

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