Es kommt nicht oft vor, dass in der südthüringischen Provinz an einem Wochenende gleich zwei Veranstaltungen stattfinden, die weit über die Region hinaus Beachtung finden: die Montgolfiade in Heldburg und der Thüringer Keramikmarkt in Römhild.
Dass das schöne Wetter bis auf ein paar wenige Regenschauer hielt, darüber freuten sich am vergangenen Wochenende nicht nur die Ballonfahrer (wir berichteten), sondern auch die rund 50 Keramiker und Töpfer aus ganz Deutschland, die am Wochenende rund um das Museum Schloss Glücksburg ihre Stände aufgebaut hatten.
Im Gegensatz zu den Internationalen Keramiksymposien, die im dreijährigen Rhythmus seit 1975 immer im August stattfinden, ist der Thüringer Keramikmarkt noch eine relativ junge Veranstaltung. Organisiert vom „Förderverein Internationales Keramiksymposium“ fand er am vergangenen Wochenende erst zum achten Mal statt. Trotzdem hat sich das bunte Spektakel schon zu einem „Mekka für Töpfer und Keramiker“ entwickelt. Bester Beweis: Etliche Aussteller nahmen auch diesmal wieder weite Anfahrten in Kauf. So war Keramikerin Silke Ullrich aus Herzogenrath in Nordrhein-Westfalen angereist, Martin Wolf kam aus Osterwieck im Harz nach Römhild.
Dass die Besucher auch einen Blick in das noch nicht ganz fertige Atelier für die Teilnehmer der künftigen Keramiksymposiumsteilnehmer werfen konnten, dafür hatte Michael Knie gesorgt. Der neue Vorsitzende des „Fördervereins Internationales Keramiksymposium“, der diesen Posten erst im Mai von Reinhard Keitel übernahm, geht fest davon aus, dass nach 2015 auch im Jahr 2018 wieder ein international besetztes Keramiksymposium stattfinden wird. „Die Vorbereitungen werden demnächst anlaufen“, so der Römhilder, der als erste Schritte die Festlegung eines Mottos und die Ausschreibung nennt, die voraussichtlich im Frühjahr 2017 erfolgt. Anschließend wird eine Jury acht Künstler auswählen, die dann im August 2018 beim elften Römhilder Keramiksymposium dabei sein werden.
Internationale Symposien Die keramischen Wurzeln der Stadt Römhild liegen im traditionellen Töpferhandwerk, das sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt und bis heute lebendig ist. Seit 1975 ist Römhild Austragungsort internationaler Keramiksymposien. Hier treffen sich alle drei Jahre Keramikkünstler aus der ganzen Welt, um sich von dem hier angebotenen schöpferischen Freiraum beflügeln zu lassen. Das 10. Internationale Keramiksymposium in Römhild fand vom 2. bis 30. August 2015 statt, das nächste ist für August 2018 geplant.