Im Rahmen ihres Projektes „Altenpflegekurs“ besuchten Schüler aus den neunten Klassen der Ignaz-Reder-Realschule das St.-Niklas-Seniorenheim.
Über die Altenpflege in der Praxis informierten sich die Jugendlichen mit ihrer Projektleiterin Irmgard Seifert vor Ort über den Beruf Altenpfleger. Weitere Informationsveranstaltungen fanden auch in der Sozialstation St. Kilian sowie im Franziska-Streitel-Pflegeheim statt.
Pflegedienstleiterin Monika Heusinger und ihr Team in St. Niklas freuten sich, dass sich 26 Schüler an diesem Projekt beteiligen. Acht davon seien Jungs, so Irmgard Seifert, die darüber erstaunt ist, denn so viele hatte sie noch in keinem Altenpflegekurs dabei. Der partnerschaftliche Kontakt der Realschule zu den Altenheimen und daraus folgende regelmäßige Besuche gibt es schon seit einigen Jahren.
Die Schüler besuchten verschiedene Stationen und erfuhren Ausbildungsinhalte und Prüfungs-Modalitäten aus erster Hand – von den Auszubildenden, Pflegerinnen und Therapeuten des Heims. Petra Bonfig, Assistentin der Heimleitung, ist froh, dass sich die Gelegenheit ergibt, für die Häuser in Mellrichstadt und für das Berufsbild des Altenpflegers zu werben.
Denn es zeichne sich in diesem Bereich bereits ein ernstzunehmender Fachkräftemangel ab. Dennoch sei Altenpfleger ein Beruf mit Zukunft – und in Mellrichstadt wolle man die Ausbildung dazu forcieren. Man möchte sich selbst die eigenen Fachleute „nachziehen“, um einen soliden Grundstock zu bekommen, nicht zuletzt auch wegen des bevorstehenden Fachkräftemangels.
Übungen im Pflegebad
Eine von vier Stationen für die interessierten Schüler war das Pflegebad. Wer lange im Bett liegen muss, nimmt den Körper, Arme und Beine nicht mehr richtig wahr, so Ergotherapeutin Manuela Trost.
Auch mit Düften, etwa anregendem Lavendel und Entspannungsmusik werde hier gearbeitet, damit auch Demenzerkrankte, die keine anderen Angebote mehr wahrnehmen können, zu einem Wohlfühlerlebnis kommen.
Natürlich würden, je nach Biografie der Bewohner, Wünsche und Neigungen berücksichtigt. So werde zum Beispiel auch klassische Musik aufgelegt, so die Ergotherapeutin. Die Schüler testeten den Bettenlift und übten das Fahren mit dem Rollstuhl – auch im Freien auf Kopfsteinpflaster. Die „Kurvengängigkeit“ wurde auf engen Radien um die Statue der Franziska-Streitel auf dem Rossmarkt ausprobiert.
Die Abschlussveranstaltung des Projektes findet am 18. Juni in der Sozialstation St. Kilian statt. Hierbei werden nach der Reflexion des Gelernten den Kursteilnehmern auch Zeugnisse überreicht.