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BAD KÖNIGSHOFEN: Der Bauhof baggert am Baggerloch

BAD KÖNIGSHOFEN

Der Bauhof baggert am Baggerloch

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    Wegen der für Baggerarbeiten günstigen, weil frostigen Witterung, kann derzeit der Kneuersee ausgebaggert werden. Er war so verlandet, dass sein „Umkippen“ drohte.
    Wegen der für Baggerarbeiten günstigen, weil frostigen Witterung, kann derzeit der Kneuersee ausgebaggert werden. Er war so verlandet, dass sein „Umkippen“ drohte. Foto: Foto: Vossenkaul

    Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt: Der Kneuersee, im Volksmund Ententeich genannt, wird ausgebaggert. Möglich ist das durch die frostigen Temperaturen, die den Untergrund des Sees so gefestigt haben, dass Bagger und Lkw sich darauf bewegen können, ohne zu sehr einzusinken und das Ufer zu beschädigen.

    Vergeblich hatte der Bauhof im vergangenen Winter auf einige Tage Dauerfrost gehofft, um die wichtigen Arbeiten ausführen zu können. Aufgrund von angeschwemmtem Boden, Laub und den Hinterlassenschaften der Enten war der kleine See in der Nähe der Franken-Therme an einigen Stellen nur noch 30 Zentimeter tief, was besonders bei sommerlichen Temperaturen problematisch ist.

    Es bestand die Gefahr der Überwärmung. „Der See könnte umkippen“, erklärte Bauhofleiter Markus Schunk, deshalb war vor dem letzten Winter im Einvernehmen mit dem Pächter des Sees, dem Angelsportverein (ASV), das Wasser abgelassen und Fische und Muscheln umgesetzt worden (wir berichteten).

    „Vom Fahrrad bis zu Computerteilen. Der Kneuersee hielt kuriose Fundstücke bereit“

    Bauhofleiter Markus Schunk

    Als sich abzeichnete, dass ein Ausbaggern nicht stattfinden konnte, ohne größere Schäden anzurichten, wurde der See mit Beginn der Reisesaison wegen der Geruchsbelästigung wieder geflutet, um den Kurgästen und Touristen einen idyllischen Anblick und keinen unangenehmen Geruch zu bieten.

    Üble Gerüche, weil der tiefere Boden keinen Kontakt zum Sauerstoff hatte, muss derzeit vor allem Baggerfahrer Sascha Roth vom städtischen Bauhof aushalten. Er hat zunächst vom Ufer aus den Schlamm entfernt, soweit er erreichbar war, dann musste er in der Mitte weiterarbeiten, wobei der wärmere Seegrund in der kalten Luft dampfte und ein fast schon idyllisches Bild erzeugte.

    Bauhofleiter Schunk rechnet mit rund 1000 Kubikmeter Ablagerungen, die beseitigt werden. Wegen des nachlaufenden Wassers sind Pumpen im Einsatz und die Mitarbeiter des Ökobetriebs Schleier transportieren den Aushub zu Landwirten in der Nähe. Für diese ist das wertvoller Dünger – ganz biologisch – bis auf die Fundstücke, die bei den Arbeiten auftauchten. Ein Fahrrad, Computerteile und Fahrradreifen habe man gefunden, berichtet Schunk, der nicht verstehen kann, dass Menschen ihren Schrott auf diese Weise entsorgen.

    Ungefähr 1,50 Meter tief soll der See am Ende der Arbeiten wieder sein und sauberes Wasser für das Ökosystem bieten. Die Verantwortlichen hoffen auf die Vernunft der Menschen, die dort gern die Enten füttern. Leider werfen sie oft mehr Brot hinein als die Tiere fressen, die Folge ist, dass sich neue Ablagerungen bilden und die Ratten sich vermehren. Wenn das Wasser wieder aufgefüllt und klar ist, wird sich auch die Teichmuschel wieder dort wohl fühlen, die bisher ein Bestandteil des Ökosystems im Kneuersee war, ebenso wie Fische, die der Angelverein einsetzt.

    Der Wassereinlauf in den Teich ist bereits umgestaltet worden, damit die Verlandung langsamer vor sich geht. Die Beteiligten hoffen, dass eine Wiederholung des Vorgangs erst in 30 Jahren wieder notwendig wird. Wie Schunk berichtete, wurde der Teich zuletzt in den 1980er Jahren ausgebaggert.

    Rechtzeitig, bevor die Ostergäste eintreffen, wird der Kneuersee wieder vorzeigbar sein. Die Enten, die auf die umliegenden kleinen Gewässer ausweichen mussten und auch den Heilwassersee, der sich in Winterruhe befindet, nutzten, werden sich freuen.

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