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WILDFLECKEN: Der Frisör der Soldaten feiert Geburtstag

WILDFLECKEN

Der Frisör der Soldaten feiert Geburtstag

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    Kurt Schäfer feiert am Donnerstag 80. Geburtsta.
    Kurt Schäfer feiert am Donnerstag 80. Geburtsta. Foto: FOTO Helmut Raab

    (mut) Am morgigen Donnerstag, 11. Juni, feiert Kurt Schäfer in der Jahnstraße 22 in Wildflecken seinen 80. Geburtstag. Geboren 1929 wurde er als zweitältestes der drei Kinder der Eheleute Paul und Martha Schäfer in Gersfeld, wo er zunächst die Schule besuchte.

    Sein Vater war Inhaber eines Frisörsalons. Als er hörte, dass beim Bau des Truppenübungsplatzes im Lager Wildflecken für die Soldaten und Beschäftigten ein Frisörsalon eingerichtet werden sollte, bewarb er sich und erhielt den Zuschlag. Die Familie zog 1939 nach Wildflecken um. Kurt Schäfer wurde seine restlichen sechs Schuljahre daher an der Volksschule in Wildflecken unterrichtet.

    Der Krieg war schuld, dass er nicht mit der Ausbildung beginnen konnte. Wie viele andere Jugendliche wurde er im Alter von 14 Jahren zur „Wehrertüchtigung“ ins Nachbardorf Werberg eingezogen. Heute schüttelt Schäfer nur den Kopf über die verlorene und sinnlose Zeit.

    Erleichtert waren er und seine Eltern, dass er nicht mehr zum Einsatz musste. Nach dem Krieg begann Kurt Schäfer bei seinem Vater eine Frisörlehre, die er 1948 abschloss. Bis auf eine kurze Unterbrechung, während der er bei seinem Bruder in dessen Frisörsalon in Differten im Saarland angestellt war, arbeitete er im Geschäft seines Vaters in der Kaserne in Wildflecken mit. Im Salon waren, als das Lager mit bis zu 10 000 deutschen Soldaten belegt war, bis zu acht weitere Mitarbeiter beschäftigt, erinnert sich Kurt Schäfer. Als sein Vater in den Ruhestand ging, übernahm er das Geschäft einschließlich des Personals und führte es bis zum Eintritt in die Rente 1989 weiter.

    Es waren interessante fünfundvierzig Jahre, die er in seinem Beruf als Friseur in der Kaserne erleben konnte, stellt Schäfer fest. Waren zunächst die Soldaten der Wehrmacht Kunden, kamen nach Kriegsende polnische Kriegsgefangene, dann Grenzschützer, Bundeswehr und für viele Jahre Amerikaner. Er habe in dieser Zeit so viele unterschiedliche Menschen erlebt, dass man darüber ein Buch schreiben könnte, meint Kurt Schäfer.

    Auf einem Ausflug zum Rhönhäuschen hat er 1952 seine Frau Hella kennen gelernt. Sie stammte aus dem Sudetenland und arbeitete zu dieser Zeit dort als Bedienung. Geheiratet hat er sie 1955. Aus der Ehe sind drei Söhne hervorgegangen, Robert, Harry und Gerhard, die mit ihren Familien in der Gemeinde Wildflecken wohnen. Dazu gehören inzwischen auch sechs Enkel.

    Langeweile kennt der rüstige Jubilar auch im Ruhestand nicht. Nach wie vor gehört das Lesen der Tageszeitung, Fernsehen und die Pflege des kleinen Gartens zum Tagesablauf. Seinen Geburtstag wird er in kleinem Kreise mit Kindern, Enkel und Freunden zu Hause feiern.

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