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BAD NEUSTADT: Der Google-Übersetzer lief heiß

BAD NEUSTADT

Der Google-Übersetzer lief heiß

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    Überraschten beim Poetryslam: Vier syrische Schülerinnen mit ihrem Vortag „Frauen können?s besser“.
    Überraschten beim Poetryslam: Vier syrische Schülerinnen mit ihrem Vortag „Frauen können?s besser“. Foto: Michaela Greier

    „Aufregung, Anspannung, aber auch viel Spaß!“ Das stand als Überschrift über dem Poetry-Slam – dem Dichterwettstreit am Freitagabend an der Mittelschule Bad Neustadt.

    Ein wenig ratlos saßen sich die Schüler der Klasse 6cG und der Übergangsklasse zu Beginn des Workshops „Perspektivenwechsel“ schon am vergangenen Mittwoch gegenüber. „Bisher waren sich die Mädchen und Jungen nur flüchtig im Schulalltag begegnet“, erzählt Margret O?Connor, Lehrerin der Ganztagesklasse, die das Projekt an die Schule holte. „Nun sollten sie trotz der über zehn verschiedenen Sprachen und Kulturen gemeinsam kreative Texte schreiben? Ein nicht ganz einfaches Unterfangen!“

    Intensive Begegnungen

    Dass dies aber dennoch möglich ist wurde im Verlauf des dreitägigen Workshops immer deutlicher. Pauline Füg und Manfred Manger vom Verein WortArtikulation Schweinfurt schafften intensive Begegnungen zunächst durch nonverbale Spiele und Handlungen, dann im Schreiben und Vortragen von Steckbriefen und Collagen. „Der Google-Übersetzer lief heiß und die Wörterbücher wurden nicht mehr aus der Hand gelegt“, fasste Manger beim abschließenden Poetry Slam-Abend begeistert zusammen.

    Zahlreiche Mitschüler, Eltern und Interessierte kamen hierfür in die Aula der Mittelschule und erfuhren, „dass bei einem Poetry Slam (deutsch: „Dichterschlacht“) die Texte immer selbst geschrieben sein müssen, der Vortrag zwischen fünf und sieben Minuten lang sein muss und dass dabei keine Requisiten erlaubt sind“, so Margret O?Connor weiter.

    Das für dieses Bühnenformat charakteristische „Opferlamm“ spielte Konrektor Stephan Zimmermann und eröffnete mit seinem heiteren Text „Ferien im Kopf“ die poetische „Schlacht“. Durch das vorangegangene Bühnentraining gestärkt traten nun die Kinder gruppenweise und kulturell bunt durchmischt auf die Bühne. Dem Zuschauer wurde „Lust auf Deutsch“ gemacht, es wurde „In die Zukunft“ geblickt und die Missstände in der Welt wurden angeprangert. „Frauen können?s besser“ stellten vier Mädchen aus Syrien fest. Der Melodie verschiedener Sprachen konnte in den Vorträgen „Willkommen?“ und „Grenzen überwinden“ gelauscht werden. Abschließend stellten Jennifer und Sofia in ihrem Beitrag treffend fest: „Über welche Schwelle du auch gehst, es möge jemand da sein, der dich willkommen heißt.“

    Die Pädagogen und Schriftsteller Füg und Manger trugen zum Ende des Abends noch zwei eigene Texte vor, die zum „Aufeinander-Zugehen“ in der Welt aufforderten. Für die musikalische Umrahmung sorgte Daniel Hergert auf dem Klavier.

    Möglich gemacht wurde das Projekt durch die Beiträge der örtlichen Sponsoren Lions Club, Kinderschutzbund, Sparkasse und VR-Bank, dem Verein WortArtikulation sowie dem Elternbeirat der Mittelschule.

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