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IPTHAUSEN: Der Hometrainer als Stromerzeuger

IPTHAUSEN

Der Hometrainer als Stromerzeuger

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    Moderne Technik in der alten Atelier-Scheune: Der Ipthäuser Holzbildhauer und Bühnenbildner Peter Picciani testet den fest fertigen Prototypen eines Hometrainers, mit dem man Strom erzeugen kann.
    Moderne Technik in der alten Atelier-Scheune: Der Ipthäuser Holzbildhauer und Bühnenbildner Peter Picciani testet den fest fertigen Prototypen eines Hometrainers, mit dem man Strom erzeugen kann.

    Seit gut einem Jahr arbeitet Peter Picciani an einem Hometrainer, mit dem man professionell Strom erzeugen kann. Anfang Mai nun will der Ipthäuser den von ihm entwickelten Umbausatz unter dem Markennamen „Stromtrainer“ bei der „Woche der Sonne“ erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.

    Die Idee kam ihm nach einer Operation. „Ein Orthopäde riet mir, den Heilungsprozess durch regelmäßiges Trainieren auf einem Hometrainer zu beschleunigen“, erzählt Peter Picciani, der Holzbildhauer und Bühnenbildner ist und in Ipthausen ein eigenes Atelier hat.

    Schon nach den ersten Trainingseinheiten war für ihn klar, dass es sich lohnen könnte, mit einem Trimm-Dich-Rad Strom zu gewinnen. Picciani, der gelernter Feinmechaniker und Elektrotechniker ist und bereits als Entwickler einer Mini-Windkraftanlage und Initiator der Regionalwährung „Grabfelder“ auf sich aufmerksam machte (wir berichteten mehrfach), besorgte sich zunächst übers Internet alle Teile, die er für den Bau seines „Stromtrainers“ brauchte.

    Generator aus Südkorea

    Dazu gehörten neben diversen Verbindungsteilen und Halterungen ein aus einer südkoreanischen Waschmaschine stammender Scheibengenerator, ein Gleichrichter, ein Laderegler und ein Blei-Gel-Akku für den Inselbetrieb. „Es wird aber auch möglich sein, den erzeugten Strom direkt ins öffentliche Netz einzuspeisen“, erklärt Picciani, der momentan an seinem zweiten Prototypen arbeitet, den er in zwei Wochen der Öffentlichkeit präsentieren will.

    Wieviel elektrische Energie die stromerzeugenden Trimm-Dich-Räder in der Praxis liefern, liegt vor allem daran, wie lange und wie intensiv man in die Pedale tritt. Eine Stunde täglich mit normaler Frequenz in die Pedale treten würde zum Beispiel für einen Stromertrag von rund drei Kilowattstunden im Monat ausreichen – genug, um einen großen Fernseher Tag für Tag eine Stunde lang laufen zu lassen oder eine Energiesparlampe 15 Stunden zum Leuchten zu bringen,

    Energiewende im Fitness-Studio

    Was Peter Piccianis „Stromtrainer“ kosten wird, steht noch nicht fest. Für ein paar Euro ist er aber sicher nicht zu haben. „Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Stunden ich schon in die Entwicklung gesteckt habe“, sagt er. Den Preis für einen Umbausatz müsse er erst noch kalkulieren. „Ich gehe aber davon aus, dass er bis zum 5. Mai feststeht.“

    Ansprechen will der Ipthäuser mit seinem stromerzeugenden Hometrainer Individualisten, für die es wichtig ist, aus Umweltschutzgründen schon kleinere Mengen an Strom einzusparen. Vor allem aber setzt er auf Großabnehmer wie zum Beispiel Fitness-Studios, wo viele Trainingsgeräte praktisch rund um die Uhr im Einsatz sind. „Schon ab fünf Geräten wäre so ein Fitnesscenter energieautark und bräuchte keinen Stromversorger mehr“, hat Peter Picciani ausgerechnet.

    Die Vorstellung des „Stromtrainers“ erfolgt am 5. Mai im Rahmen der Woche der Sonne“ beim „BSH-Spektakel 2013“ in der Bamberger Straße in Bad Königshofen.

    „Stromtrainer“ zum Patent angemeldet

    Der Markenname Stromtrainer“ setzt sich zusammen aus Stromaggregat und Hometrainer. Zu einem Wort vereint gibt das den „Stromtrainer“. Grundlage ist die Idee, mit einem handelsüblichen Hometrainer Strom zu erzeugen und diesen entweder in Akkus oder über einen Wechselrichter ins öffentliche Netz einzuspeisen. Dazu wird an dem Hometrainer eine Generator angebaut und zwar je nach Typ ein Block- oder ein Scheibengenerator, der einen Drehstrom erzeugt. Dieser wird über einen Gleichrichter in Gleichstrom umgewandelt, gepuffert und über einen Laderegler in 14-Volt-Ladespannung für Blei-Gel-Akkus umgesetzt. Über einen Wechselrichter können dann normale Verbraucher wie Fernseher, Radio oder Lampen direkt angeschlossen werden. Über ein Leistungspanel mit Netzwechselrichter können bis zu zehn „Stromtrainer“ ihren Strom ins öffentliche Netz einspeisen, was vor allem für Fitnessstudios interessant wäre. Für seine Entwicklung hat Peter Picciani ein Patentverfahren eingeleitet, das sich bezieht auf die „professionelle Stromgewinnung“ mittels eines Stromaggregats, gekoppelt mit einem Hometrainer.

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