Als Manfred Mann's Earth Band Mitte der 1970er die ersten Hits landete, waren viele seiner heutigen Fans noch Teenies. Aber gerade das ist ja die Zeit, in der sich der Musikgeschmack ausprägt und bestimmte Songs unauslöschlich im Gehirn gespeichert werden. Denn sagt heute einer die Worte „Blinded by the light“, wird im Kopf eines jeden Rockfans meist zeitgleich die Melodie des Hits von 1976 freigesetzt. Manfred Mann und seine Band haben die Jahrzehnte bis heute überdauert. Dementsprechend bunt wird das Publikum beim Konzert des 73-jährigen Rock-Granden am 18. Oktober in der Mehrzweckhalle sein.
Auch Mike Klein (Baujahr 1964) von der Schweinfurter Musikagentur MKM gibt unumwunden zu: „Ich habe seine Karriere hautnah verfolgt und ihn einfach verehrt.“ Später als Konzertmanager konnte er es dann kaum glauben, dass er plötzlich neben dem Rockstar seiner Jugend in der Lounge saß. Denn Klein organisiert seit 15 Jahren Auftritte mit Manfred Mann's Earth Band. 2010 waren Manns Mannen bei einem Konzert in Sennfeld umjubelte Stars. 2012 spielten sie in Würzburg vor ausverkauftem Haus. „Es war wieder an der Zeit, hier was zu machen“, sagt Klein. Freunde aus der Rhön hätten ihm dann auch noch geklagt, dass „gar nichts mehr“ los sei.
Klein ging in Bad Kissingen und Bad Neustadt auf die Suche, fand jedoch keinen Saal. „Die Neustädter Stadthalle wird renoviert, der Kissinger Tattersall ist zu klein.“ Auf Münnerstadt kam er, weil es „genau zwischen Bad Neustadt und Bad Kissingen“ liegt. Die Lauerstadt liege wohl etwas „abseits der Pfade“, aber Manfred Mann habe diesbezüglich keine Starallüren und freue sich schon auf seine Fans in Münnerstadt.
Das passt zu dem jungen unprätentiösen Klavierspieler Manfred Lubowitz, der Anfang der 1960-er beschließt, von Südafrika nach England überzusiedeln, weil er mit den damals in seiner Heimat angesagten Dixie- und Skiffle-Klängen nichts anfangen kann. Jazz, Beat sowie Rhythm and Blues sind da schon eher sein Metier. Der Anfang ist beschwerlich. Es dauert ein paar Jahre, bis die Band „Manfred Mann“ erste Tophits in den britischen Charts landet und schließlich mit dem Song „Do Wah Diddy Diddy“ selbst die Beatles („A Hard Day's Night“) in den Hitlisten vom Thron stößt. Weitere Ohrwürmer folgen.
Manfred Mann, der Unentwegte
Die Spezialität, Coverversionen bekannter Künstler (Bob Dylan, Bruce Springsteen, Bob Marley) eine eigene Note zu verpassen, bleibt auch ein Markenzeichen, als Manfred Mann 1971 seine Earth Band gründet. Die 70-er Jahre werden die erfolgreichsten in der Laufbahn der Band. Besonders in Deutschland ist Manfred Mann plötzlich allen ein Begriff. 1988 ist dann aber erst mal Schluss. Die Band löst sich auf. Erst vier Jahre später ruft Manfred Mann seine Mannen wieder zusammen.
Mit dabei sind da auch schon Steve Kinch (Bass) und Mick Rogers (Gitarre, Gesang), der überhaupt zu den Urvätern der Band gehört. Seit 2011 hat Robert Hart (von Bad Company) offiziell Chris Thompson als Sänger abgelöst. Und dann ist da noch Jimmy Copley mit von der Partie, der „open-handed drummer“, der mit Größen wie Paul Young, Ian Gillen und den Pretenders auftrat.
„Es gibt Stars, die sich übernehmen, wenn sie Erfolg haben“, sagt Konzertagent Klein. „Manfred Mann macht immer eigenständig sein Ding.“ Das gilt auch für sein Privatleben, sagt Klein und erzählt, wie der Musiker vor vier Jahren, als seine Frau schwer erkrankte, ein Jahr nicht auftrat, weil er sie pflegen wollte. „Der Kartenvorverkauf ist recht gut angelaufen“, sagt Sabine Schodorf vom Münnerstädter KulTourisMus-Büro auf Anfrage. 200 bis 300 Karten hat sie verkauft, 20 sind aktuell noch da. „Sehr viele Mürschter kommen, aber auch zahlreiche Leute von außerhalb“, sagt sie. Auch in anderen Vorverkaufsstellen, wie zum Beispiel bei der Main-Post in Bad Kissingen, sind die Karten für die Earth-Band ziemlich gefragt, sagt Traudl Stolz von der Geschäftsstelle. „Die Tribüne ist bereits ausverkauft.“
Karten: KulTourisMus Tel. (0 97 33) 78 74 82; Hotline Tel. (08 00) 9 00 91 00.