(eh) Anna Ebert Besucher haben es nicht leicht. Wer zu ihr möchte, wird erst einmal auf der Schlaglochpiste zu ihrem Haus kräftig durchgeschüttelt. Zu ihrem Bedauern unternimmt die Gemeinde nichts, um diesen Zustand zu ändern.
Schon ein Dutzend Schreiben habe ihr inzwischen verstorbener Ehemann an Bürgermeister Georg Menninger geschickt, um den Missstand an dem geschotterten Stichweg der Schulstraße zu beseitigen. „Doch nichts hat sich getan“, bedauert die 82-Jährige, dabei ist Menninger sogar ihr Nachbar. Vielleicht sei gerade das der Grund dafür, dass der Weg, von dem auch sein Grundstück erschlossen wird, nicht hergerichtet wird.
In etwa so verhalte es sich tatsächlich, erklärt Menninger. Er habe schon vor geraumer Zeit dem Gemeinderat den Vorschlag unterbreitet, im Zuge der Arbeiten der Autobahndirektion den Weg gleich mit zu asphaltieren. Das habe das Gremium aber abgelehnt, weil das ansonsten etwas nach Begünstigung gerochen hätte.
Für das nächste Jahr sei die Befestigung des Wegs im Zuge der Erschließung der restlichen Grundstücke aber vorgesehen, versichert Menninger. Damit zumindest provisorisch die Schlaglöcher geschlossen werden, wolle er umgehend den Gemeindearbeitern entsprechende Anweisungen geben.
Indes versichert die alte Dame, dass sie keineswegs dem Bürgermeister gram sei. Sie habe sich sogar gefreut, als sie vernahm, dass neben ihr gebaut wird und sie einen Nachbar bekäme, noch dazu den Bürgermeister. Aber ihre Mieter hätten ihr inzwischen mit Auszug gedroht, wenn der Zustand sich nicht ändert. Sie sei deswegen sehr beunruhigt, weil sie ansonsten allein im Haus wohnen würde. „Ich hoffe doch, dass alles in Ordnung kommt.“