Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

Hohenroth: Der Turbo im Werbekreisverkehr: Dieter Zacharias verstorben

Hohenroth

Der Turbo im Werbekreisverkehr: Dieter Zacharias verstorben

    • |
    • |
    Dieter Zacharias (Zweiter von links) ist über Weihnachten im Alter von 86 Jahren verstorben. Unser Archivfoto aus dem Jahr 2009 zeigt ihn mit Peter Dietz (links), Guido Vorndran und Altbürgermeister Bruno Altrichter anlässlich einer Scheckübergabe mit den Erlösen aus der Weihnachtsverlosung.
    Dieter Zacharias (Zweiter von links) ist über Weihnachten im Alter von 86 Jahren verstorben. Unser Archivfoto aus dem Jahr 2009 zeigt ihn mit Peter Dietz (links), Guido Vorndran und Altbürgermeister Bruno Altrichter anlässlich einer Scheckübergabe mit den Erlösen aus der Weihnachtsverlosung. Foto: Eckhard Heise

    Der Ehrenpräsident des Bad Neustädter Werbekreises, Vorgänger der Stadtmarketing NES e.V., ist tot. Mit 86 Jahren verstarb Dieter Zacharias am Heiligen Abend nach schwerer Krankheit. Bis zuletzt hatte er gegen sein Leiden angekämpft, wurde von seiner Lebenspartnerin und zuletzt vom Klinikpersonal gepflegt und umsorgt. 

    Er war ein außergewöhnlicher Mann, ein echter "Macherias", ein Mensch, der ideenreich und tatkräftig durchs Leben ging. Geboren und aufgewachsen in Grünstadt an der Weinstraße lernte der Pfälzer auf Umwegen den Bad Neustädter Unternehmer Helmut Wagenbrenner kennen, der ihn im Jahr 1972 zum Geschäftsführer von "schewa-Heimtex" machte, dort, wo heute im Parterre die Fielmann-Filiale ihren Platz hat. Dort arbeitete er bis zu seiner Pensionierung 1994, bestimmte Sortimentstiefe- und breite, führte mit geschickter Hand und viel Herzlichkeit sein Personal und hatte dennoch Zeit für sein größtes Steckenpferd: den Bad Neustädter Werbekreis.

    Sprudelnde Ideen für den Werbekreis

    Dieser hatte seine Geburtsstunde am 1. April 1982 und damit gleich einen perfekten 1. Vorsitzenden: Dieter Zacharias. Die Ideen sprudelten nur so aus ihm heraus, flankiert und unterstützt von Männern wie Peter Dietz, Guido Vorndran oder Bernd Pieper, dem damaligen Anzeigenchef der Main-Post.  Viele Meilensteine für das Bad Neustädter Geschäftsleben wurden in das Kopfsteinpflaster der Stadt "gerammt".

    Die Rhönmesse wurde geboren und auf einen äußerst erfolgreichen Weg gebracht, 400 Jahre Hohntor gebührend gefeiert und in den 80er-Jahren professionelle Modenschauen mit einer Frankfurter Modelagentur durchgeführt. Aber Zacharias kritisierte auch die damals beginnende Kaufkraftabwanderung nach Würzburg oder Schweinfurt, ließ sie über die Dauer von zehn Jahren beobachten und auswerten, um mit geeigneten Werbemaßnahmen dagegenhalten zu können.

    Zur Wende: 1000 Bratwürste als Begrüßungsgeschenk

    Ein originelles Glanzlicht setzte er zur Grenzöffnung 1989. Mit tausend fränkischen Bratwürsten, finanziert aus dem Werbekreistopf, begrüßte er mit seinen Mitstreitern den Menschenstrom aus dem Osten. "Ich denke, wir müssen unsere Landsleute jetzt umerziehen, dass sie von den Thüringer Würsten wegkommen", scherzte der Werbekreisboss damals sinngemäß.

    Und da war noch etwas, das es ohne Dieter Zacharias wohl nicht gegeben hätte. Denn er war ebenfalls "Geburtshelfer" und Ideengeber der Bad Neustädter Autoverlosung, die heuer, in seinem Sterbejahr, zum 38. Mal durchgeführt wurde. Selbst, als um die Jahrtausendwende ein Verbot der Verlosung drohte, fand das Schlitzohr Zacharias ein Schlupfloch aus dem Dilemma. In Windeseile wurde ein als gemeinnützig anerkannter Förderverein gegründet - und die Bad Neustädter konnten wieder hoffnungsfroh in die Lostrommel greifen.

    Zuletzt in Hohenroth heimisch

    Die letzten Jahre verbrachte Zacharias in Hohenroth, in Geborgenheit, etwas abseits vom früheren Alltagstrubel, eingebunden in der Familie seiner Lebensgefährtin. Und dass ihn am Ende noch eine starke Schwerhörigkeit plagte, wurmte ihn sehr, ihn, der so gerne an Gesprächen teilnahm und sie auch gerne mit Eloquenz und Nachdruck bestimmte. Der "Macherias" ist von Bord gegangen, still, leise und fast schon heimlich. So, wie es eigentlich nie seine Art war.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden