Nach dem Gewinn des Europameistertitels im Mannschaftswettbewerb und der Vize-Europameisterschaft im Einzelfahren im vergangenen Sommer konnte nun der nächste große Erfolg im Haus des Kfz-Meister gebührend gefeiert werden.
Noch vor gut zwölf Monaten war er mit seinem vierten Platz in der Gesamtwertung der "modified"-Klasse bei der Deutschen Meisterschaft 2004 des Verbandes "Deutscher Geländewagen-Verein e.V." (VDGV) und der erstmaligen Nominierung für die Deutsche Trial-Nationalmannschaft hoch zufrieden und mächtig stolz gewesen. Ein Jahr später hat er mit seinem Triumph bei der Europameisterschaft in Ungarn und jetzt mit dem ersten Platz bei der Deutschen Meisterschaft bereits Geschichte geschrieben und ist in seinem Sport ganz oben angelangt.
Überglücklich
Zu Recht ist der 37-Jährige deshalb überglücklich. Dabei stuft er den Sieg bei der Deutschen Meisterschaft noch höher als den Erfolg bei der Europameisterschaft ein. "In Ungarn war es nur ein einziges Turnier, wobei es da von der Tagesform abhing. Anders dagegen bei der Deutschen Meisterschaft. Da muss man eine ganze Saison über Top-Leistungen bringen!" Insgesamt waren 2005 neun Rennen angestanden, von denen sechs gewertet wurden.
Von diesen sechs Rennen hat er vier gewonnen, nämlich die Doppelveranstaltung in Asbach, in Bramsche sowie in Oschersleben. Dass ein Teilnehmer gleich viermal in einer Saison ganz oben auf dem Siegertreppchen steht, gab es übrigens noch nie. Vor wenigen Tagen wurde Michael Köhler zum Abschluss des Wettbewerbs beim Rennen in Beuern bei Gießen zum Deutschen Meister gekürt. Dabei hatte er beim Start in die Rennsaison 2005 überhaupt keinen Gedanken an den Gewinn der Deutschen Meisterschaft verschwendet. Nach dem optimalen Start beim Auftakt in Asbach allerdings wuchs das Selbstbewusstsein.
Ganz schön abgebügelt
Und dank des fahrerischen Könnens und seines optimal eingestellten fahrbaren Untersatzes avancierte Michael Köhler rasch zum Geheimfavoriten. "Am Ende habe ich sie dann ganz schön abgebügelt", schmunzelt der Rhöner. Wobei er aber auch eingesteht, dass zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft natürlich auch ein Quäntchen Glück gehört. Außerdem ist er für die Unterstützung durch seine Gattin Daniela, Schwager Burkard Leicht und des Trial-Teams des MSC Wildflecken dankbar. "Wir sind eine Klasse-Truppe und haben einen hervorragenden Teamgeist", stellt der neue Champion zufrieden fest. "Man erkennt uns und unsere Leistungen an und respektiert uns als feste Größe", betont er. Auch seinem Schwager Burkard Leicht traut er Großes zu. Immerhin hat der 2005 schon zwei Siege in der Standard-Klasse erringen können.
"Ich möchte alle Trials und die Europameisterschaft 2007 gewinnen", hat sich der deutsche Meister vorgenommen. Dazu muss allerdings das Auto verbessert werden. Leider fehlen finanzkräftige Sponsoren, also muss Köhler nach kostengünstigem Ersatz- und Tuningmaterial Ausschau halten. Künftig soll ein Kompressor die Motorleistung erhöhen: "Um die 140 PS werde ich brauchen, um mithalten zu können", so Michael Köhler.