Zum ersten Male seit langer Zeit organisierte der Rhönklub-Zweigverein Mellrichstadt eine viertägige Fahrt zum Deutschen Wandertag, der in der ersten Juliwoche 2019 in der Region Winterberg-Schmallenberg im Hochsauerland stattfand. Die Reiseteilnehmer waren sehr beeindruckt von dem, was ihnen die Organisatoren des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) geboten haben.
Zu den Mellrichstädter Rhönklubbern hatten sich Wanderfreunde aus fünf weiteren Zweigvereinen gesellt. Diese kamen aus dem Milzgrund (Höchheim), Nordheim, Garitz, Meiningen und Schmalkalden.
"Mythen- und Sagenweg" erwandert
Das Hotel lag in Altastenberg, dem höchstgelegenen Dorf Nordrhein-Westfalens. Reiseleiter Georg Will führte die Rhöner durch das hübsche Bergdorf, dessen höchster Punkt auf 800 Metern überm Meer und in 2,5 Kilometer Entfernung zum Kahlen Asten liegt.
Die Rhönklubwanderer hatten täglich zwei Wanderrouten ausgewählt. Den ersten Wandertag verbrachten sie in Züschen. Die einen erwanderten den dortigen „Mythen- und Sagenweg“ unter Leitung des Wanderführers Andreas Freise, der zum Führungsteam des SGV gehört und einer der Hauptorganisatoren des Wandertags war.
Wanderer wandeln auf historischen Spuren
Der Naturfreund Freise erzählte unterwegs lebhaft von geheimnisvollen Legenden aus der Vorzeit und organisierte ein Amateurtheaterspiel im Wald am „Bösen Holz“. Die mittelalterlich kostümierte Züschener Laienspieltruppe inszenierte am historischen Gerichtsort „Freier Stuhl“ ein Femegericht, das mit dem Angeklagten kurzen Prozess machte – aus heutiger Sicht ein brutales Prozedere.
Ebenfalls auf historischen Spuren verlief die kürzere geführte Wanderung mit der SGV-Wanderführerin Martina nach dem Motto „Tradition Kartoffelbraten“. Am Ende des hügeligen Rundwegs durch Züschener Wald und Flur wurden auf der idyllischen Freizeitanlage Bullenwiese nach alter Väter Sitte am Lagerfeuer auf verglühendem Buchenholz Kartoffeln gegart.
Besichtigung des Kunstschmiedeparks als Höhepunkt
Der zweite Wandertag ging in eines der schönsten Sauerländer Täler, ins Sorpetal. Die Begeisterung war groß, nicht nur wegen der vielen originellen genussreichen Versorgungsstationen, sondern auch ob der bezaubernden Landschaft mit den wunderschönen Golddörfern.
Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung des einzigartigen Kunstschmiedeparks Klute in Waldemei, in dem Natur und Kunst in Verbindung mit tollen Wasserspielen eine großartige kreative Symbiose bilden. Der Wanderweg führt mitten durch diese Naturkomposition.
Rhöner tragen Rhönlieder vor
Am Abreisetag wurde die Stadt Schmallenberg besucht, die flächengrößte kreisangehörige Stadt Nordrhein-Westfalens. Die in Zug mitlaufenden gut gelaunten Rhöner Abordnungen trugen spontan Rhönlieder vor.
Mit vielen positiven Eindrücken und Erlebnissen kehrten die begeisterten Wanderer in die Rhöner Heimat zurück. Der nächste Deutsche Wandertag wird ein Jahr später in der Erlebnisregion Edersee und Kellerwald mit dem Zentralort Bad Wildungen stattfinden. Die Rhönklubber werden gerne wieder dabei sein.