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BISCHOFSHEIM: Die Adrians übernehmen den Campingplatz

BISCHOFSHEIM

Die Adrians übernehmen den Campingplatz

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    Beste Stimmung bei der Übergabe: Von Jutta Hahner (hinten) übernahm die junge Familie Adrian mit (von links) Madeleine, Maiko, Matthias und Malte den Campingplatz am Bischofsheimer Freibad.
    Beste Stimmung bei der Übergabe: Von Jutta Hahner (hinten) übernahm die junge Familie Adrian mit (von links) Madeleine, Maiko, Matthias und Malte den Campingplatz am Bischofsheimer Freibad. Foto: Foto: Pfeuffer

    Im Winter die Skifahrer, im Sommer die Campinggäste – das sind die Zielgruppen, die Familie Adrian künftig ansprechen will. Die Arnsberglifte gehörten Madeleine und Matthias Adrian seit einiger Zeit. Als sie davon hören, dass Jutta und Ralf Hahner den Bischofsheimer Campingplatz nicht mehr länger pachten wollen, traten sie an die Stadt Bischofsheim heran und kauften schließlich das Gelände. Seit April betreiben sie den Campingplatz jetzt auch.

    Wer Jutta Hahner kennt, weiß, dass sie ganz und gar nicht auf den Mund gefallen ist. Auf die Frage, wie sie sich als angehende Ex-Chefin des „Camping am Schwimmbad“ fühlt, weiß sie einmal keine rechte Antwort. 22 Jahre haben sie und ihr Mann das Gelände gepachtet. „Da identifizierst du dich mit dem Platz, da lebst du praktisch hier“, deutet sie an, dass ihr der Abschied wohl nicht ganz leicht fällt. Aus Altersgründen stiegen sie und ihr Mann aus dem Vertrag aus.

    Eines macht die scheidende Chefin aber auch deutlich: Sie freut sich über ihre Nachfolger und ist zuversichtlich, den Platz in gute Hände weiterzugeben. Madeleine, eine geborene Schrenk aus Oberweißenbrunn, kennt sie schon seit deren Kindertagen und Matthias Adrian war auch schon mit seiner Elektrofirma hier tätig.

    Während der 28-jährige Matthias Adrian seine Elektrofirma – entgegen allen anderslautenden Gerüchten in Bischofsheim – weiter betreibt, wird Madeleine die Hauptlast der Arbeit am Campingplatz und Lift übernehmen. Das „touristische Gesamtkonzept“ der Adrians beruht darauf, dass im Winter am Campinggelände etwa zwei Stunden Arbeit täglich für vielleicht 20 Wintercamper anfallen. Damit bleibt genügend Zeit für den Betrieb der Arnsberglifte. Im Sommer, wenn sich dann mehr als 150 Gäste am Campingplatz tummeln, wird Madeleine Adrian dann dort bis zu 14 Stunden täglich gefordert sein.

    Doch nicht nur Gäste fordern das junge Paar, sondern auch Maiko und Malte. Das sind die beiden Söhne der Adrians, die gerade einmal zwölf Wochen und zweieinhalb Jahre alt sind. Doch Madeleine ist zuversichtlich, dass sie das alles bewältigt. Zum einen greift sie auf die Erfahrungen ihres Mannes und von Jutta Hahner zurück, die wissen, dass Kinder in solch einen Familienbetrieb hineinwachsen.

    Zum andern gibt es auch Unterstützung. Während sich die beiden Omas wohl hauptsächlich um ihre Enkel kümmern werden, streiten sich die beiden Opas, Bernhard Adrian und Gustav Schrenk, die in Bischofsheim ja keine Unbekannten sind, darum, wer künftig mit dem Aufsitzmäher über das Campinggelände fahren darf.

    Was an Arbeit auf dem rund vier Hektar großen Gelände mit rund 200 Stellplätzen auf sie zukommt, darüber hat sich Madeleine Adrian in den vergangenen Wochen bei Jutta Hahner informieren können. Die Anforderungen reichen vom Gästeempfang bis 22 Uhr über Beratungen bei Ehe- und anderen Problemen der Gäste bis zum Kioskverkauf.

    Dabei will die neue Campingplatz-Chefin das bewährte Konzept ihrer Vorgängerin übernehmen. Es sind auch einige Investitionen geplant, um mit dem Platz „auf Stand“ zu bleiben, wie Matthias Adrian erläutert. Die Anforderungen des ADAC und anderer Bewerter sollen schließlich erfüllt werden. Der Campingplatz verlor nämlich einen halben Stern, da sich nicht an jedem Stellplatz eine Wasserversorgung und Abwasserentsorgungsmöglichkeit befindet. Das soll nun geändert und der vierte Stern wieder geholt werden, so der junge Firmenchef.

    Solche Investitionen waren auch der Grund, warum die Adrians den Platz kauften und nicht pachteten. Sie wollten das Gelände nach eigenen Vorstellungen und unabhängig von der finanziell ja nicht sonderlich betuchten Stadt Bischofsheim gestalten.

    In einem Punkt sind die jungen Geschäftsleute dann aber auf die Stadt angewiesen. Der Platz heißt „Camping am Schwimmbad“, weil er neben dem Bischofsheimer Freibad liegt. Das wird derzeit saniert. Als es daher im vergangenen Jahr geschlossen war, hat das zu einem erheblichen Einbruch am Campingplatz geführt, da viele Urlauber, neben den Dauercampern das zweite wichtige Standbein, einfach wieder abgereist sind. Nun hoffen die Adrians, dass die Bauarbeiten rasch vorankommen, damit der ursprüngliche Eröffnungstermin Mitte Mai auch eingehalten werden kann.

    Bürgermeister Udo Baumann, der höchst angetan ist von dem Konzept, im Winter den Skilift und im Sommer den Campingplatz zu betreiben, und den jungen Unternehmern alles Gute wünscht, muss sie hierbei allerdings etwas vertrösten. Es gibt kleinere Verzögerungen beim Schwimmbadbau. Mitte Juni, so Baumann, soll dann aber der Eröffnungstermin sein.

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